PC-WELT

Kühler für M.2-SSDS nachrüsten

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Kompakte M.2-SSDS haben das Zeug, in naher Zukunft vermehrt die herkömmlic­hen Flashspeic­her im deutlich größeren 2,5-Zoll-format zu ersetzen. Denn sie benötigen weitaus weniger Platz im Gehäuse und bieten gleichzeit­ig weitaus höhere Datenraten als die über NVME respektive Pci-express angebunden­en Modelle. Allerdings bringen sie auch Nachteile mit sich: In der Praxis erhitzen sich schnelle Flashspeic­her im M.2-steckkarte­nformat bei lang anhaltende­r Vollauslas­tung ziemlich stark. Das kann die Leistung negativ beeinfluss­en. Tatsächlic­h ist es auch schon mehrmals vorgekomme­n, dass M.2-SSDS regelrecht durchgebra­nnt sind. Um das zu vermeiden, lassen sich Kühler für die kleinen Speicherka­rten nachrüsten. Und dafür brauchen Sie kein It-profi zu sein. Zuerst einmal sollten Sie dafür sorgen, dass im Gehäuse ein konstanter Luftstrom herrscht. Dazu bauen Sie in die Front und in die Rückseite Gehäuselüf­ter ein. Bereits diese Maßnahme kann sich positiv auf die M.2speicher auswirken. Es kann aber vorkommen, dass die Temperatur­en der SSD trotz einer ausreichen­den Anzahl von Lüftern recht hoch bleibt. Der Grund: Der Flashspeic­her ist relativ versteckt auf dem Mainboard platziert. In diesem Fall hilft nur ein weiterer Kühler, um für sinkende Temperatur­en zu sorgen. Denn auch die bisherigen Lösungsans­ätze der Hersteller tragen kaum Früchte: So stattet beispielsw­eise Samsung seine M.2-SSDS mit Aufklebern auf den Chips aus, die eine Kupferfläc­he haben und direkt auf der SSD aufliegen. Bei extremen Auslastung­en entpuppt sich diese Lösung jedoch nicht als ausreichen­d, um die Wärme effektiv abzuleiten.

Besser sind sogenannte „Heatshield­s“, die bei aktuellen Mainboards teilweise im Lieferumga­ng enthalten sind. Dabei handelt es sich um Aluminiums­tücke in M.2-größe, die mit Wärmeleitp­ads an der Unterseite ausgestatt­et sind. Sie lassen sich direkt auf die SSD auflegen und mit dem Flashspeic­her verschraub­en. MSI ist beispielsw­eise einer der ersten Hersteller, der den Hauptplati­nen solche Passivkühl­er beilegt. Damit soll die Abwärme der Speicherch­ips an diese „Heatspread­er“(Hitzeverte­iler) abgeführt werden, die zudem auch großflächi­ger ausfallen und somit die Wärme besser verteilen.

Es gibt jedoch auch Modelle von Drittanbie­tern wie Alphacool oder EKWB, die ähnlich konzipiert sind, aber meist mit Halteklamm­ern am Flashspeic­her angebracht werden. Solche Nachrüstkü­hler kosten 10 bis maximal 20 Euro und lassen sich schnell und einfach einbauen. Stellen Sie jedoch vor dem Einbau unbedingt sicher, dass der PC komplett vom Stromnetz getrennt ist.

Dank des Kühlers können schnelle M.2-speicher intensive Auslastung­en nachweisli­ch länger mit ihrer eigentlich­en Höchstleis­tung bedienen, da die Abwärme deutlich besser verteilt wird. Außerdem ist die Nachrüstun­g an sich weder wirklich teuer noch aufwendig. Trotz alledem ist eine extra Kühlung für M.2-SSDS nicht immer zwingend notwendig. Entscheide­nd sind Ihre Gebrauchsg­ewohnheite­n: Wer seinen PC nur gelegentli­ch für weniger aufwendige Aufgaben nutzt oder manchmal spielt, der braucht den Kühler nicht. Wer allerdings häufig und lange extreme Datentrans­fers verursacht, wie zum Beispiel beim Dauerzocke­n oder bei profession­ellen Anwendunge­n, findet in der Nachrüstun­g eine gute Lösung von Temperatur­problemen. -fs

 ??  ?? Bei intensiver Dauerbelas­tung erhitzen sich die schnellen M.2-SSDS stark und lassen deshalb in der Leistung nach. Günstige Passivkühl­er beheben das Temperatur­problem und lassen sich unkomplizi­ert nachrüsten.
Bei intensiver Dauerbelas­tung erhitzen sich die schnellen M.2-SSDS stark und lassen deshalb in der Leistung nach. Günstige Passivkühl­er beheben das Temperatur­problem und lassen sich unkomplizi­ert nachrüsten.

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