Diebstahlschutz für Laptop, Handy & Co.
Mit speziellen Diensten und Tools schützen Sie Daten und Geräte
Wer sein Notebook, Smartphone oder mobile Datenträger verloren hat, der bangt meist gleichermaßen um die teure Hardware wie auch seine kostbaren Daten. Damit Sie Ihre Geräte bei einem Verlust im besten Falle einfach wiederfinden, lohnt es sich vorweg, die hier vorgestellten Tools zu aktivieren. Damit Ihre Daten während des Verlusts nicht in falsche Hände gelangt, zeigen wir zudem, wie Sie diese zuverlässig verschlüsseln. Zu Beginn steht allerdings immer eine gute und kontinuierliche Sicherung Ihrer persönlichen Daten. Damit Sie für den Fall, dass Sie Ihr Gerät doch nicht oder nur beschädigt wiedererhalten, zumindest Ihre Daten noch unversehrt in einer Sicherungsdatei vorhanden sind.
Unverzichtbares Backup
Unter Windows lassen sich Daten sowie das komplette System auch ohne Zusatzsoftware sichern. Eine ausführliche Schritt-fürschritt-anleitung dafür finden Sie unter www.pcwelt.de/1887664.
Wer lieber auf eine spezielle Software setzt, sollte sich Acronis True Image (Demoversion auf HEFT-DVD) ansehen. Das Tool sichert das komplette System in eine Image-datei oder kopiert nur ausgewählte Ordner in einen Sicherungscontainer. Dabei arbeitet es seit Jahren sehr zuverlässig und auf den meisten Systemen zudem flott.
Ebenso verdienen die Daten Ihres Androidsmartphones ein Backup. Eine ausführliche Anleitung dazu finden Sie unter www.pcwelt. de/1433017.
Notebook
Einen mobilen Rechner verliert man wegen seiner Größe vielleicht nicht so schnell wie ein Smartphone, dennoch bleiben die Geräte zu Tausenden liegen. Alleine der Webdienst www.zentralesfundbuero.com meldete Anfang Januar 2019 über 311.000 verlorene Laptops. Das Notebook landet übrigens auf Platz 9 der am häufigsten verlorenen Dinge. Auf Platz 1 findet sich das Mobiltelefon. Eine gute Diebstahlsicherung kann sich also lohnen.
Anschließen: Die meisten Notebooks bieten am Gehäuserand eine Schlosshalterung, ein kleines Loch, in das sich ein kompatibles Schloss mit Drahtkabel stecken lässt. Meist wird von Kensington-schlössern gesprochen. Es gibt aber auch zahlreiche andere Hersteller, die passende Schlösser bieten. Die Preise beginnen bei 5 Euro und gehen bis etwa 80 Euro. Gelegenheitsdiebe kann so ein Schloss allemal abhalten, einen engagierten Räuber stoppt es freilich nicht. Ein guter Seitenschneider trennt das
„Ob Software, Bluetoothanhänger oder Gps-tracker: Es lässt sich viel gegen den Gerätediebstahl tun.“
Stahlkabel ohne Probleme durch. Bei vielen Notebooks mit Plastikgehäuse genügt zudem ein beherzter Ruck am Schloss, um es zusammen mit der Schlosshalterung aus dem Notebook zu reißen.
Alternativ gibt es auch mit Draht verstärkte Taschen für Notebooks, die sich per drahtverstärkter Schlinge an einen Tisch oder Stuhl anschließen lassen. So bietet etwa die Firma Pacsafe (www.pacsafe.com) Notebook-taschen ab 80 Euro an.
Usb-ports: Wer sein Notebook oder auch den PC öfter unbeobachtet zurücklassen muss und kein Uefi-/bios-passwort setzen möchte, der kann über den Schutz der Usbports nachdenken. Diese lassen sich mit sogenannten Portschlössern abdichten. Das geht zum Beispiel mit „Lindy USB Port Schloss“; vier Stück gibt es ab 15 Euro (www. pcwelt.de/0pnqax).
Zugangsschutz: Meist bieten hochwertige Notebooks für Business-anwender bereits einen sehr guten Zusatzschutz über das im Uefi/bios einzustellenden Zugangspasswort. Denn daran schließt sich eine Komplettverschlüsselung des gesamten Systems an, die über einen Kryptochip gut abgesichert wird.
Geräte für den Hausgebrauch sind meist weniger gut ausgestattet. Dennoch empfiehlt es sich, ein Uefi-/bios-passwort fürs Booten des Notebooks einzurichten. So kann ein Datendieb das Gerät nicht von seinem Usb-stick starten und Ihre Daten kopieren. Zusätzlich sollte Ihr Windows-konto mit einem Passwort versehen sein. Das Passwort vergeben Sie bei Windows 10 unter „Windows-symbol –› Einstellungen –› Konten –› Anmeldeoptionen –› Passwort“oder über die Benutzerkontenverwaltung.
Verschlüsselung: Mobile Rechner sollten nicht nur eine einfache Datenverschlüsselung erhalten, sondern gleich eine Komplettverschlüsselung auch für das System. Wer Windows Professional oder höher verwendet, der kann auf des Bordmittel Bitlocker setzen. Hat es das System erst mal verschlüsselt, arbeitet es schnell und unkompliziert. Sie müssen sich nur das Passwort zuverlässig merken oder eine Kopie des Schlüssels anlegen, denn sollten Sie beides nicht mehr haben, können Sie Ihre Daten nicht mehr entschlüsseln.
Sie aktivieren den Bitlocker für einzelne Laufwerke über die klassische Systemsteuerung: „Windows-logo –› Windows System –› Windows Systemsteuerung –› System und Sicherheit –› Bitlocker verwalten“. Einen ausführlichen Ratgeber zu Bitlocker finden Sie unter www.pcwelt.de/1982198. Wer die Home-version von Windows nutzt, kann Bitlocker nicht für die Systemverschlüsselung nutzen. Als Alternative empfiehlt sich das Tool Veracrypt (auf HEFT-DVD), das sowohl verschlüsselte Datencontainer erstellt, als auch die Systempartition schützen kann. Ein ausführliche Schritt-fürschrittanleitung dazu finden Sie unter www. pcwelt.de/cyxlll. Die aktuelle Version von Veracrypt unterstützt auch Uefi-systeme und Gbt-festplatten. Bevor Sie aber Ihr
Windows-system verschlüsseln, sollten Sie dringend ein Backup anlegen.
Danach führt Veracrypt Sie durch die Verschlüsselung. Die angebotene Rescue Disk sollten Sie erstellen. Sie hilft bei Beschädigungen des Bootloaders oder des Master Keys von Veracrypt und erlaubt die Entschlüsselung der Partition ohne Windowsstart. Ein vergessenes Passwort kann sie aber nicht ersetzen.
Wiederfinden: Windows 10 sowie einige Zusatztools machen es möglich, ein verlorenes Notebook zu orten. Damit das funktioniert, muss aber der unehrliche Finder Ihr Windows-system weiterhin nutzen, was allerdings öfter vorkommt, als man denkt. Idealerweise hat Ihr Notebook zudem einen GPS-CHIP eingebaut, da die Lokalisierung per WLAN oder Ip-adresse nicht immer gut funktioniert.
Windows 10: Aktivieren Sie die Windowsfunktion „Mein Gerät suchen“über „Windows-logo –› Einstellungen –› Update und Sicherheit –› Mein Gerät suchen“. Voraussetzung ist, dass Sie sich mit einem Microsoft-konto (Online-konto) in Windows anmelden. Um Ihr Gerät zu lokalisieren, gehen Sie auf https://account.microsoft. com/devices und melden sich mit Ihrem Microsoft-konto an. Zusatz-software: Eine kostenlose Zusatzsoftware ist Prey (auf HEFT-DVD). Sie versucht ein verlorenes Gerät ebenfalls via GPS-CHIP, Ip-adresse oder Wlan-router zu lokalisieren. Zudem kann Prey ein Foto des aktuellen Nutzers über eine vorhandene Webcam machen. Eine Anleitung für Prey finden Sie unter www.pcwelt.de/1168348. Kostenpflichtig ist das Internet-securityprogramm Eset Smart Security Premium (Demo auf HEFT-DVD). Es schützt nicht nur vor Viren und Hackern, sondern lokalisiert auch ein verlorenes Notebooks. Jedes Mal, wenn sich das vermisste Gerät mit dem Internet verbindet, sendet die Software aktualisierte Screenshots, Webcam-bilder und Gps-koordinaten an das Nutzerkonto bei https://my.eset.com.
Smartphone
Smartphones nehmen den traurigen ersten Platz auf der Top-liste der verlorenen Gegenstände ein, noch vor Schlüsseln – zumindest beim www.zentralesfundbuero.com, das aber 100 Millionen verlorene Dinge für Deutschland verzeichnet.
Anschließen: Die Pacsafe-taschen (www. pacsafe.com) mit eingebauten Diebstahlschutz eignen sich natürlich nicht nur für Notebooks (siehe oben), sondern bewahren auch Smartphones oder Tablets sicherer auf. Allerdings mit der bereits erwähnten Einschränkung, dass ein guter Seitenschneider die Taschen knacken kann.
Zugangsschutz: Ein Zugangsschutz fürs Smartphone sollte selbstverständlich sein. Smartphones mit Fingerabdrucksensor lassen sich sehr bequem mit dem Fingerabdruck schützen. Alternativ stehen Mustersperre, PIN oder Passwort bereit. Die Gesichtserkennung als Zugangsschutz hat nur beim iphone einen guten Ruf. Bei anderen Smartphones gilt sie als leicht umgehbar.
Verschlüsselung: Seit Android 5 hat Google eine „Full Disk Encryption“eingebaut. Trotzdem kommen die meisten Smartphones ohne Disk-vollverschlüsselung. Denn Ver- und Entschlüsselung benötigt Rechenpower und die wird bei den meisten Smartphones auch heute noch von der CPU abgezogen. Die Folge: Ihr verschlüsseltes Smartphone wird spürbar langsamer. Ausnahmen bilden Smartphones mit eingebautem Verschlüsselungschip und entsprechend angepasstem Android, etwa das Google Pixel 2 XL. Entsprechende Smartphones sind allerdings auch in 2019 noch
selten. Somit wiegen die Nachteile der Komplettverschlüsselung am Smartphone schwer, denn neben dem Verlust an Speed lässt sich die Verschlüsselung meist nicht so einfach rückgängig machen.
Unter Umständen genügt Ihnen deshalb ein guter Zugangsschutz (langes Passwort oder lange PIN). Außerdem die Verschlüsselung allein der Dateien auf dem Smartphone. Das geht etwa mit der App Boxcryptor. Wie Sie zusätzlich zum Zugangsschutz die Sicherheit Ihres Android-smartphones verbessern können, verrät der Ratgeber unter www.pcwelt.de/2343690.
Möchten Sie dennoch die Verschlüsselung einschalten, geht das in der Einstellungsapp unter „Sicherheit“. Ist kein Eintrag vorhanden, hat der Smartphone-hersteller die Funktion herausgenommen.
Mehr Glück haben iphone-nutzer. Deren Geräte sind schon seit Langem komplett verschlüsselt, sobald eine PIN gesetzt wird. Dank eines eigenen Crypto-chips geht das auch nicht zulasten der Geschwindigkeit.
Wiederfinden, sperren, löschen: Seit Android 4.1 können Sie im Falle eines Handyverlusts das Gerät über einen Googledienst (www.pcwelt.de/locate) sowohl orten als auch sperren oder löschen lassen. Zusatz-apps wie Avira Antivirus Security 2019 Antivirus & Applock erledigen dies ebenfalls. Über den Avira-dienst lassen sich im Falle eines Verlusts Nachrichten auf den Sperrbildschirm senden. Dort steht dann etwa: „Ich habe dieses Handy verloren. Bitte melden Sie sich unter xxx – Finderlohn gibt es auch.“Ein ehrlicher Finder hat es so leicht, Ihnen das Gerät zurückzugeben.
IOS hat eine Lokalisierungsfunktion seit IOS 6 eingebaut.
Aktivieren Sie die Lokalisierungsfunktion in Android 4.1 oder höher über www.pcwelt. de/locate. In IOS wählen Sie „Einstellungen –› icloud –› Mein ipad suchen“.
Schwachstellen der Lokalisierung: Von den Lokalisierungs-apps sollte man keine Wunder erwarten. Wenn das Handy nach dem Verlust keine GPS- und Datenverbindung hat, wird es nichts mit dem Aufspüren. Ebenso wenn der Akku schlapp macht. Damit das Lokalisieren klappt, muss man schon etwas Glück haben. Im Falle eines unehrlichen Finders stehen die Chancen eher schlecht. Denn hat dieser das Handy bereits auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, lässt sich das Gerät nicht mehr orten. Anders als viele glauben, kann man ein Android-smartphone auch ohne seine PIN zurücksetzen. Dafür muss das Gerät lediglich direkt nach dem Einschalten per Tastenkombination (meist die Leiser- und die Home-taste) in den Recovery-modus gebootet werden.
Eine Ausnahme ist hier das iphone. Dieses lässt sich auch nach dem Zurücksetzen auf die Werkseinstellung noch von seinem Eigentümer lokalisieren.
Usb-sticks & Co.
Mobile Speicher wie Usb-sticks und externe Festplatten sind für den unkomplizierten Datentransfer ungemein praktisch, neigen aber auch dazu, vergessen, verloren oder gar gestohlen zu werden.
Verschlüsselung und Zugangsschutz: Wie für die Datenpartitionen von Notebooks (siehe oben) können Sie Ihre mobilen Datenspeicher entweder mit Bitlocker oder mit Veracrypt (auf HEFT-DVD) verschlüsseln. Der Zugangsschutz ergibt sich in beiden Fällen durch die Eingabe des Passworts. Bitlocker gibt es in der Variante Bitlocker to go auch für Nutzer von Windows Home. Die Entschlüsselung funktioniert allerdings nur an Windows-pcs. Veracrypt-container lassen sich dagegen auch an Linux- und Macrechnern nutzen, wenn dort ebenfalls Veracrypt installiert ist.
Wiederfinden: Für kleine Geräte wie externe Festplatten und Usb-sticks sind sogenannt Schlüsselfinder oder -Tracker gute Hilfsmittel (www.pcwelt.de/4iavba). Es gibt sie ab 20 Euro aufwärts. Statt an Ihrem Schlüsselbund befestigen Sie die Geräte an Ihrer Festplatte oder Ihrem Usb-stick. Es gibt zwei Arten von Schlüsselfindern. Die einen funktionieren nur per Bluetooth und Smartphone-app. Die Reichweite ist im Freien auf 30 bis 90 Meter begrenzt, je nach Modell. Innerhalb von Gebäuden ist die Reichweite deutlich geringer. Sie funktionieren meist per Batterie, die mehrere Monate durchhält. Einige Modell pfeifen, sobald sie sich zu weit vom gekoppelten Smartphone entfernen. Das macht sofort auf einen Diebstahl oder ein versehentliches Liegenlassen aufmerksam. Allerdings kommt es dabei auch immer wieder zu Fehlalarmen. Andere Modelle pfeifen erst, wenn man per Smartphone-app dazu den Befehl gibt.
Unser Tipp: Wir finden die Leistung von Tile Pro (www.thetileapp.com) interessant. Er ist gegen Spritzwasser geschützt, seine Reichweite im Freien beträgt 90 Meter und die Batterie lässt sich tauschen (rund 35 Euro, www.thetileapp.com). Allerdings warnt er nicht beim Entfernen eines Geräts vom Smartphone, sondern hilft nur beim Wiederfinden. Wer ein Gerät mit Entfernungsalarm möchte, kann auf Keeper von Gigaset setzen (www.pcwelt.de/c3a4jw, etwa 20 Euro).
Andere Geräte funktionieren mit einem Gps-empfänger und einer eigenen Simkarte. Sie sind meist teurer, funktionieren in Gebäuden oft gar nicht, dafür ist ihre Reichweite im Freien theoretisch unbegrenzt. Als Stromquelle dienst meist ein Akku, der bei solchen Geräten schnell leer ist. Eine Ladung reicht für einige Stunden bis Tage. Eine ausführliche Bastelanleitung für einen preisgünstigen Gps-tracker finden Sie auf www.pcwelt.de/2278597.