Die beste Software gratis
Gute Software ist oft nicht gerade billig, auf der anderen Seite kann der Griff zu Raubkopien schnell für Ärger sorgen. Im Internet gibt es verschiedene Möglichkeiten, tolle Software gratis oder zum Schnäppchenpreis zu bekommen.
Top-programme sofort ausprobieren und nutzen: Virenschutz, Backup, Videoschnitt, Office, Bildbearbeitung, Spiele & Co.
Viele Windows-anwender kennen aus dem beruflichen Bereich oder dem Internet die Vorzüge von professioneller Software. Solche Produkte sind aber nicht billig. Wer für den Heimgebrauch Microsoft Office, Photoshop oder andere Profi-lösungen nutzen möchte, muss also investieren. Mancher User greift deshalb zu Raubkopien als Alternative zum Kauf.
Der Zugriff auf raubkopierte Produkte birgt allerdings diverse Risiken. Neben den rechtlichen Konsequenzen für die illegale Nutzung solcher Programme droht auch die Gefahr der Infektion durch Schadsoftware. Oft verstecken die Macher in der geknackten Software oder in den Tools zum Freischalten der Vollversionen Viren, Trojaner und andere digitale Bedrohungen. Das Ergebnis kann die Verschlüsselung der kompletten Datenträger durch Ransomware oder der Identitätsdiebstahl durch Cyberspionage sein. Deswegen sollte man von solchen Angeboten besser die Finger lassen – zumal es Alternativen gibt, mit denen man gratis oder zum Schnäppchenpreis arbeiten kann. Das ist vollkommen legal und ohne Gefährdung durch Schadprogramme.
Kostenlose Demoversionen als Alternative zur Kaufsoftware
Für die Nutzung kommerzieller Software bieten viele Hersteller eine Demoversion mit zeitlicher Einschränkung an. Mit solchen Testversionen kann man in den aller meisten Fällen uneingeschränkt arbeiten. Die Programme bieten damit während des Testzeitraums die Möglichkeit, ein privates Projekt zu realisieren – beispielsweise zur Bildbearbeitung oder für Ähnliches.
Was aber können Sie tun, wenn Sie mehr Zeit benötigen? Früher half es oft, nach dem Ablauf des Testzeitraums die Systemzeit des Rechners zurückzustellen. Die Demoversionen waren dann weiterhin nutzbar. Mittlerweile haben die Hersteller Mechanismen für die Prüfung der Zeit integriert und testen die Ablauffrist über das Internet. Der Trick mit der veränderten Zeit funktioniert deswegen nicht mehr.
Hier hilft eine andere Methode für die Langzeitnutzung von Demos: Dazu legt man eine System-backup mit Hilfe des eines Image-programms wie Aomei Backupper (auf HEFT-DVD) vor (!) der Installation der Testversion an. Nach Ablauf der Demofrist wird das Backup wieder zurückgespielt und die Demo erneut installiert. Der Nutzungszyklus beginnt wieder von vorn. Inzwischen ist dieser Trick bei vielen Firmen bekannt. Deswegen ist für die Installation und Nutzung von Testversionen eine Anmeldung notwendig. Solche Accounts
„Android auf dem PC ist nicht nur ein kostenloses Betriebssystem, sondern bietet via Play Store auch tausende Gratis-apps.“
sind kostenlos, meist genügt eine gültige E-mail-adresse. In den Nutzungsbedingungen muss der Anwender jedoch oft bestätigen, die Installation der Demosoftware nicht mehrfach auszuführen. Damit will man die Anmeldung durch verschiedene Mailaccounts oder mit Alias-adressen verhindern. Nachdem es aber eine Sache von Recht und Fairness ist, für die ständige Programmnutzung zu zahlen, nutzen Sie den Backup-trick nur im Einzelfall.
Vollversionen für privaten Einsatz gratis aus dem Netz laden
Einige Hersteller unterstützen mit kostenlosen Downloads die Nutzung von Vollversionen für private Projekte oder im Lehrbereich. Hier muss sich der Anwender registrieren und bekommt dann eine spezielle Lizenz zur Verfügung gestellt. In der Realität sind solche Vollversionen in bestimmten Bereichen oft eingeschränkt. Die Produkte haben nicht alle Funktionen, bestimmte Dateiformate sind blockiert oder die Ausgabe von hohen Auflösungen ist bei Grafikprogrammen nicht vorgesehen.
Ein bekanntes Beispiel und Vorreiter bei Gratis-vollversionen ist der 3D-designer Sketchup (www.sketchup.com). Die Software dient zum Erstellen von Entwürfen für Architektur, für die Gartenplanung oder die Gestaltung von Bauteilen für den 3D-druck. Die neue Freeware-version ist der Nachfolger von Sketchup Make, sie läuft im Webbrowser. Dazu ein Tipp: Auf der Sketchupwebseite (www.sketchup.com/de/download/ all#de) finden Sie ältere Windows-installationsdateien, die zwar nicht alle aktuellen Werkzeuge der Free-version für den Webbrowser besitzen, aber dafür auch ohne Internet funktionieren.
Ähnliche Angebote gibt es im Bereich Special Effects, 3D-design und Videobearbeitung. Beispiele hier sind Autodesk Maya LT (www.autodesk.com) oder die Compositinglösung Fusion 9 (www.blackmagicdesign. com). Von Black Magic Design existiert zusätzlich die Video- und Color-grading-lösung Davinci Resolve als Gratisversion. Das Programm hilft bei Filmeffekten, Schnitt, Motion Graphics und der Farbkorrektur. Ebenfalls im Lieferumfang ist ein Modul für die Audiobearbeitung. Auf die 3D-werkzeuge und die Nutzung der Fx-filter muss man in der Gratis-variante verzichten.
Das Festplatten-management ist bei Backup & Recovery Free von Paragon (auf Heft-
DVD) für Privatanwender gratis. Mit dem Tool ändert man Festplattenpartitionen und sichert komplette Datenträger als Image. Das funktioniert mit einem Rettungssystem, das wahlweise von einer DVD oder einem Usb-stick gestartet wird. Auch Computersicherheit muss nicht teuer sein: Die Basisversionen von AVG Antivirus, Avira und Kaspersky (alle auf HEFT-DVD) helfen beim Schutz gegen Schadsoftware. Beide Programme bekommen Sie in der jeweils aktuellen Version bei den Anbietern. Komplettiert werden die Angebote durch die Gratis-firewall Zonealarm (auf HEFTDVD). Damit kann man einen grundlegenden Schutz gegen Gefahren durch Hacker und Angreifer aufbauen.
Schließlich darf mancherlei für Schulen lizensierte Software von Schülern auch zu Hause installiert und verwendet werden, darunter Microsoft Office. Im Zweifelsfall sollte man den Administrator der Schule um Rat fragen.
Software lässt sich für konkrete Projekte auch günstig mieten
Der Wechsel vom einmaligen Bezahl- zum Abomodell für Adobe-produkte vor sechs Jahren sorgte bei den Anwendern für viele Diskussionen. Nicht jeder User war mit dieser Neuerung zufrieden und wollte sich mit einem Vertrag an den Hersteller binden. Als Alternative für kaufinteressierte Nutzer sind mit Corel Paintshop Pro (www.corel.de) oder Affinity Photo (www.affinity.serif.com) kostengünstige Alternativen zu Adobe Photoshop auf dem Markt.
Abo-software spielt dagegen ihre Vorteile aus, wenn man auf Profi-anwendungen für ein zeitlich gebundenes Projekt angewiesen ist. Gegen eine Monatsgebühr kommt der Anwender so in den Genuss dieser Programme, ohne sie für viel Geld kaufen zu müssen. Adobe bietet dazu verschiedene Offerten: Sie können entweder das komplette Creative-cloud-paket monatsweise mieten, alternativ gibt es eine Option für einzelne Cc-komponenten. Das Fotopaket mit Adobe Photoshop und Lightroom ist dagegen nur als Jahresabo verfügbar. Dazu wieder ein Tipp: Schüler, Studenten und Lehrkräfte bekommen bei Adobe attraktive Rabatte beim Abschluss eines Creativecloud-vertrags. Solche Sonderkonditionen gibt es auch bei anderen Anbietern.
Ein Mietmodell existiert auch für die Grafiksuite Corel Draw. Corel hat Monats- beziehungsweise Jahresmieten parallel zur bekannten Kaufoption im Angebot. Für die Arbeit mit Word oder Excel auf Mietbasis gibt es Microsoft Office 365. Neben der Jahreszahlung kann man die Nutzungsrechte für die Office-suite auch nur für einzelne Monate erwerben. Dazu gibt es pro Nutzer jeweils ein Terabyte Speicherplatz in der Onedrive Cloud – inklusive übrigens günstiger als bei Dropbox ohne! Schließlich reicht das kostenlose Libre Office (auf HEFTDVD) vielen Privatanwendern völlig aus.
Anwender, die sich mit der Entwicklung von Software oder Spielen befassen, können ebenfalls auf Vollversionen zurückgreifen. Die Game-engines Unity (www.unity3d.com) und Unreal (www.unrealengine.com) stehen für die private Nutzung zum kostenlosen Download im Internet. Damit lassen sich Hobby-projekte realisieren.
Vollversionen im Web oder als Apps für Mobilgeräte
Die Verlagerung von Desktop-anwendungen ins Internet oder die Nutzung als App für mobile Geräte nimmt bei vielen Anbietern einen immer größeren Raum ein. Solche Lösungen können eine günstige Alternative zu bekannten Vollversionen sein. Mit den Onlinepaketen von Microsoft Office (www.live.com) lassen sich Dokumente einfach öffnen und bearbeiten. Der kostenlose Account für Ms-office im Web enthält zusätzlich ein E-mail-postfach und die Browser-basierende Version von MS Outlook mit Termin- und Adressverwaltung. Mit Onedrive bekommen alle Anwender außerdem noch Onlinespeicher für Dokumente, Fotos und Videos.
Die Webversionen von Word, Excel oder Powerpoint arbeiten im Prinzip wie die Desktop-anwendungen. Spezialfunktionen wie Makros in Visual Basic können diese Versionen jedoch nicht ausführen. Dazu fehlt im Browser die Laufzeitumgebung. Die Produkte sind aber ein gelungener Ersatz für die persönliche Korrespondenz oder zur Verwaltung des Haushaltsbudgets in einer Excel-tabelle. Die Datenbank Microsoft Access gibt es nicht auf diese Art und Weise, dafür das Präsentationswerkzeug Sway und den Ablaufplaner Flow. Ebenso setzt Adobe bei neuen Produkten auf den Webbrowser: Adobe Lightroom CC gibt es als Onlineversion für die Verwaltung und Bearbeitung von Bildern (https://light room.adobe.com). Damit lassen sich Fotos im JPG- oder Raw-format verwalten und bearbeiten. Adobe stellt für die Onlinespeicherung der Bilder zwei Gbyte kostenlosen Cloudspeicher zur Verfügung. Mit Hilfe von Stichwörtern und Bewertungen wird die Sammlung katalogisiert. Zum Funktionsumfang gehören unter anderem Tools für die Fotobearbeitung und Vorlagen für die schnelle Verbesserung der Motive.
Die auf der Cloud basierende Lösung von Adobe wird auch für den Windows-desktop angeboten und ist Bestandteil des Abo-angebots des Unternehmens. Die Lightroomapp für Android und IOS ist wiederum kostenlos. Sie funktioniert ähnlich wie die Webversion. Über das Upgrade auf die Pro-variante bekommt man zusätzliche Funktionen sowie mehr Online-speicherplatz. Abschließender Tipp: Als Ersatz für Adobe Photoshop gibt es als Webversion Photopea (www.photopea.com). Das Programm hat die bekannten Funktionen der Adobelösung wie Ebenen, Einstellungsoptionen, Masken und Textwerkzeuge.