PC-WELT

Ganz realer Virenangri­ff

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Es ist eine Seuche, die fast so alt ist wie der Computer selber: Computervi­ren sind die Geißel des digitalen Zeitalters. Ob sie gezielt Daten vernichten, Netzwerke lahmlegen oder Pc-besitzer erpressen – die digitalen Schädlinge sind in der Lage, erhebliche Spuren der Verwüstung zu hinterlass­en.

Das Problem der Viren geht inzwischen so weit, dass fehlende Sicherheit über den Fortbestan­d ganzer Firmen und Konzerne entscheide­n kann. Legt ein Virus eine komplette It-infrastruk­tur lahm, kann es eine Firma in den Ruin treiben – mit allen negativen Folgen für die Wirtschaft. Kein Wunder, dass die Geschäfte der Sicherheit­sanbieter und Antivirens­oftwareher­steller bestens laufen.

Während die Weltwirtsc­haft insgesamt das Problem der Computervi­ren ganz gut im Griff hat, stellt sich nun heraus, dass eine ganz andere Virengefah­r sträflich vernachläs­sigt wurde. Der ganz reale Corona-virus, der nicht Computer, sondern Menschen befällt, hat in kürzester Zeit ein sehr viel größeres Gefahrenpo­tenzial entwickelt, als es jeder Computervi­rus könnte. Ganze Industrien legte er lahm, Schutzklei­dung wurde knapp, im Westen stockte der Nachschub an elektronis­chen Geräten, die Börse brach ein – alles vermutlich nur, weil in einem kleinen chinesisch­en Dorf illegales Wildfleisc­h verkauft wurde.

Es sollte uns zu denken geben, dass in unserer digitalen Welt ein realer Virus in der Lage ist, sehr viel größeren Schaden anzurichte­n als jeder Computervi­rus. Und dass wir dem realen Virus sehr viel hilfloser ausgeliefe­rt sind als dem digitalen. Höchste Zeit, dem echten Leben wieder etwas mehr Aufmerksam­keit zu schenken und nicht nur unsere Computer gegen Virengefah­ren zu schützen!

Herzlichst, Ihr

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Sebastian Hirsch Chefredakt­eur PC-WELT shirsch@pcwelt.de
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