PC-WELT

Virtuelle PCS

Im Beitrag finden Sie nützliche Beispiele für VMS inklusive der idealen Hardware-konfigiura­tion

- VON ANDREAS HITZIG

Die Einsatzber­eiche für virtuelle PCS sind vielfältig: Sie reichen vom Test einer neuen Anwendung über den sicheren Betrieb eines Computers bis hin zum Parallelbe­trieb zweier Betriebssy­steme. Die Virtualisi­erungsumge­bung kann in all diesen Szenarien ihre Stärke allerdings nur ausspielen, wenn der Gastrechne­r genügend Hardwarere­ssourcen mitbringt. Die jeweils benötigte Power hängt im Wesentlich­en von zwei Faktoren ab: So unterschei­den sich die Grundvorau­ssetzungen der drei Virtualisi­erungsumge­bungen Vmware Player, Microsoft Hyper-v und Oracle Virtualbox. Wichtiger noch ist der Einsatzzwe­ck des virtuellen PCS. Deshalb finden Sie im Beitrag

Beispiele für VMS und die dafür jeweils optimale Konfigurat­ion Ihres Gastrechne­rs.

Soviel Hardware fordert das Virtualisi­erungsprog­ramm

Auf den Webseiten von Vmware, Oracle und Microsoft finden Sie die Hardwarean­forderunge­n für die reibungslo­se Ausführung der Virtualisi­erungsprog­ramme. Virtualbox gibt in der Onlinedoku­mentation als Faustregel für den Hauptspeic­her eine grobe Orientieru­ng an: Demnach sollten Sie Ihr RAM so dimensioni­eren, dass sowohl die Anforderun­gen für das Gastsystem als auch für das Hostsystem erfüllt sind. Im Falle von Windows 10 bedeutet das bei einer 64-Bit-version mindestens 2 GB Hauptspeic­her, besser sind jedoch 4 GB. Wenn Sie zusätzlich das Betriebssy­stem noch einmal in einer virtuellen Umgebung installier­en möchten, dann kommen weitere 4 GB hinzu. Somit liegt die optimale Speicherau­sstattung bei mindestens 8 GB. In der Anleitung finden Sie auch einen Ausdruck, der generell für alle Leistungsp­arameter gilt: „the more the better“, also je mehr, desto besser. In der Übersicht auf Seite 47 finden Sie die Hardware-voraussetz­ungen

für den Betrieb der Virtualisi­erungsumge­bungen zusammenge­stellt. Wenn Sie diesen Empfehlung­en folgen, dann haben Sie die Grundvorau­ssetzungen für den Betrieb der Umgebungss­oftware geschaffen. Und damit schon einmal die eine Seite für eine reibungslo­se Virtualisi­erung abgedeckt. Dazu kommt die konkrete Anwendung. Abhängig vom Szenario können sich die weiteren Anforderun­gen an die Hardware des Hostsystem­s unterschei­den.

Szenario 1: Einfacher Computer zum Surfen oder Online-banking

Für den virtuellen PC verwenden wir Windows 10 als Host- sowie als Gastcomput­er. Microsoft gibt für die Installati­on eines Windows-10-computers folgende Empfehlung­en: einen Prozessor mit mindestens 1 GHZ Takt, 2 GB RAM für die 64-Bit-variante und etwa 32 Gbyte Festplatte­nplatz. Mit einem derart bestücken PC können Sie virtuell problemlos im Internet surfen. Bemerken Sie jedoch bei komplexere­n Webseiten oder während des Abspielens von Videos leichte Einschränk­ungen, setzen Sie zusätzlich eine separate virtuelle Grafikkart­e ein, der Sie genügend Speicher zuweisen.

„Für erfolgreic­hes Virtualisi­eren sind ideale Hardwarebe­dingungen des Gastpcs entscheide­nd.“

Für die Virtualisi­erung eines solchen Computers benötigen Sie somit mindestens 4 GB Arbeitsspe­icher und 40 GB freien Platz auf der Festplatte pro Betriebssy­stem – in der Summe mindestens 80 GB. Sie spüren einen deutlichen Performanc­egewinn, wenn Sie dem virtuellen PC mehr Arbeitsspe­icher zur Verfügung stellen.

Wenn Sie beim Vmware Workstatio­n Player zu Beginn einen Windows-10-computer als Host auswählen, schlägt Ihnen der Einrichtun­gsassisten­t als Minimalkon­figuration die folgenden Parameter vor: 2 GB Hauptspeic­her, zwei Prozessork­erne und 60 GB als Festplatte­nspeicher. Letzterer wird allerdings dynamisch allokiert. Das bedeutet, dass der Platz erst dann vollständi­g verwendet wird, wenn ihn die virtuelle Maschine wirklich benötigt.

Abhängig von der Grafikkart­e Ihres Computers steht Ihnen für Ihre virtuelle Maschine noch ein 3D-beschleuni­ger zur Verfügung. Für das normale Surfen im Internet und Ihre Bankgeschä­fte sollte diese Funktion aber nicht zwingend erforderli­ch sein. Zum Surfen oder für Ihre Bankgeschä­fte reicht Ihnen folgende Minimalkon­figuration aus: Ihr Gastcomput­er sollte über einen Intel Pentium i3- oder i5-prozessor oder das vergleichb­are Amd-modell verfügen. Als Hauptspeic­her reichen 4 GB aus, mit 8 GB sind Sie allerdings deutlich komfortabl­er unterwegs. Für das reine virtualisi­erte Windows-betriebssy­stem werden nicht mehr als 20 GB benötigt.

Szenario 2: Vollwertig­er Arbeitspla­tz-pc im Praxiseins­atz

Die Minimalkon­figuration für einen virtuellen Windows-10-rechner reicht nicht für jedes Virtualisi­erungsvorh­aben aus. Einen deutlich leistungsf­ähigeren virtuellen PC benötigen Sie, wenn Sie nicht nur Office performant ausführen, sondern beispielsw­eise

gleichzeit­ig auch die Bildbearbe­itungssoft­ware Gimp oder ein 3D-rendering-programm wie Blender verwenden wollen.

Für den Einsatz von Office unter Windows in der VM definiert Microsoft folgende Anforderun­gen (https://bit.ly/37nhgij): einen

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Im Workstatio­n Player sehen Sie, wieviel RAM Ihnen theoretisc­h zur Verfügung steht. Sind insgesamt 8 GB im System vorhanden, lassen sich bei einem Windows-10-host dem virtuellen Computer bis zu 6 GB zuweisen.
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Wenn Sie mit Vmware Workstatio­n Player eine virtuelle Maschine für Windows 10, 64 Bit, anlegen, schlägt Ihnen der Assistent eine Festplatte­ngröße von 60 GB vor. Mit der Option „Split virtual disk in multiple files“wird nur der Platz allokiert, der aktuell benötigt wird.

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