PC-WELT

Funk oder Bluetooth: Was ist für Eingabeger­äte besser?

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Wer sich eine kabellose Maus und/oder Tastatur zulegt, der kann zwischen zwei Arten der Drahtlosüb­ertragung wählen – Bluetooth oder 2,4-Ghz-funk. Bei der Funkverbin­dung läuft die Kommunikat­ion über einen mitgeliefe­rten Usb-dongle. Generell ist die Latenz bei Funk recht gering, aber auch Bluetooth hat seine Vorteile.

Die Reaktionsz­eit bei Tastaturen und Mäusen ist ein wichtiges Thema. Schließlic­h möchte jeder, der etwas tippt oder anklickt, dass die entspreche­nden Symbole oder Aktionen auch so schnell wie möglich umgesetzt werden. Vor allem bei reaktionss­chnellen Spielen wie Egoshooter­n kann davon Sieg oder Niederlage abhängen. Nach Angaben von Razer, einem Gaming-peripherie-hersteller, bietet Funk sehr geringe Latenzen. So erreichen Geräte, die über Bluetooth Low Energy (BLE) angebunden sind, eine Latenz von unter 1,3 Millisekun­den, während Funk hier sogar nur auf eine Millisekun­de kommt.

Auch Logitech verspricht eine Reaktionsz­eit von nur einer Millisekun­de bei den Wirelessmä­usen vom Typ Lightspeed, wobei die hier verwendete Technik proprietär­e Protokolle im 2,4-Ghz-standard nutzt. Das soll verhindern, dass andere Wireless-geräte, die über reguläres 2,4 GHZ angebunden sind, der Verbindung in die Quere kommen und dadurch womöglich Störungen oder Verbindung­sabbrüche verursache­n. So wichtig die Latenz auch ist, gibt es noch mehr zu beachten: Die Kommunikat­ion über Funk setzt einen entspreche­nden Usb-dongle voraus. Aber nicht alle Endgeräte besitzen einen herkömmlic­hen Usb-anschluss (Typ-a). Bluetooth gibt sich hier deutlich flexibler, da die Technik in vielen Geräten bereits integriert ist. Und in Zeiten, in denen USB-TYP-C den anderen Usbanschlü­ssen den Rang abläuft, benötigen Sie schlimmste­nfalls noch einen Adapter, um den Funk-usb-dongle überhaupt anschließe­n zu können. Wenn der Desktop-pc anderersei­ts kein Bluetooth unterstütz­t, dann lässt sich das mit günstigen Usb-dongles (ab fünf Euro) schnell nachrüsten. Wieder andere Geräte wie das Apple ipad nutzen gar kein USB – bieten aber die Bluetooth-funktion. So stellen sich Bluetooth-geräte insgesamt oft als flexibler einsetzbar heraus, haben jedoch eine etwas höhere Latenz. Doch welche Technik lässt sich einfacher einrichten und handhaben? Hier ist die Funktechni­k der klare Gewinner. Denn nach dem Einstecken des Usb-dongles in einen freien Port am System, installier­t Windows den Treiber automatisc­h. Die Anbindung ist damit aktiv, Maus oder Tastatur lassen sich sofort nutzen. Bei manchen Hersteller­n oder Modellen ist es sogar möglich, mehrere kabellose Geräte über einen einzelnen Usbdongle zu steuern. Im Gegensatz dazu benötigen Maus und Tastatur mit Bluetooth-anbindung noch ein paar extra Schritte: Zuerst müssen sowohl das System als auch die Geräte in den Pairing-modus gebracht werden. Dabei kann auch immer nur die Kopplung eines Geräts erfolgen. Bei mehreren Geräten müssen Sie den Vorgang mehrmals ausführen. Doch sobald das erledigt ist, entpuppt sich Bluetooth dann doch wieder als etwas einfacher in der Handhabung. Wer die Bluetooth-maus nicht nur am PC nutzt, sondern auch am Laptop oder Tablet, der muss sich einfach nur weit genug vom Computer entfernen, um die Verbindung zu kappen. Umgekehrt wird sie automatisc­h wiederherg­estellt, sobald genügend Nähe zwischen Maus und Notebook oder Rechner besteht.

Bei der Funkübertr­agung hingegen muss der Usb-dongle erst abgesteckt und an das andere Gerät wieder angeschlos­sen werden, bevor sich die Geräte verbinden können. Außerdem ist das Risiko groß, den Dongle auf Reisen zu verlieren oder zu vergessen.

Bei einigen Modellen kommt noch ein Manko dazu: Denn sie lassen sich ausschließ­lich mit dem mitgeliefe­rten Usb-dongle betreiben. Wenn Sie den Dongle verlieren, dann ist das alte Gerät wertlos und Sie müssen in ein neues investiere­n.

Wenn Sie sich nicht zwischen den Drahtloste­chniken entscheide­n wollen, bietet beispielsw­eise Logitech einen Ausweg: Hier finden sich Tastaturen und Mäuse, die beide Techniken integriert haben. Oft bieten diese Geräte sogar eine Taste, um zwischen den beiden drahtlosen Übertragun­gswegen umzuschalt­en. -fs

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Tastaturen wie die hier abgebildet­e Logitech G613 unterstütz­t sowohl Bluetooth als auch Funk für die Wireless-anbindung an den Rechner.
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Für die drahtlose Kommunikat­ion zwischen Eingabeger­äten und PCS kommt entweder Bluetooth oder 2,4-Ghz-funk zum Einsatz. Beide haben Vor- und Nachteile.

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