PC-WELT

DIE TOOLS IM RETTUNGSPA­KET (AUSWAHL)

Name Beschreibu­ng Aufruf über

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aus und booten das System erneut. Gehen Sie im Menü auf „Sicherer Start“und wählen Sie „Sichere Acpi-einstellun­gen – VESA graphics 1024x786“. Wenn das nicht hilft, probieren Sie die nachfolgen­den Menüeinträ­ge aus.

Alle veränderli­chen Dateien des Systems landen beim Start von der DVD im Hauptspeic­her. Die Updates der Virenscann­er benötigen zusätzlich­en Platz, was bei Geräten mit acht GB oder weniger RAM zu Problemen führen kann. Die Speicherbe­legung können Sie übrigens auf dem Bildschirm unterhalb des Diagramms mit der Prozessora­uslastung hinter „RAM usage“beobachten. Ist der freie Speicher zu gering, kann das System abstürzen. In diesem Fall starten Sie das Rettungssy­stem neu und gehen im Bootmenü auf „Optionen für Virenscann­er“. Wählen Sie beispielsw­eise den letzten Eintrag. Ihnen steht dann nur Avira Antivirus zur Verfügung. Es gibt auch eine Option für den Start ohne Eset-virenscann­er.

Netzwerkve­rbindung herstellen und das Internet nutzen

Das Pc-welt-rettungssy­stem konfigurie­rt das Netzwerk automatisc­h, wenn der PC über ein Ethernetka­bel angeschlos­sen ist und der Netzwerkad­apter erkannt wurde. Das Konfigurat­ionstool Connman starten Sie über „Menü –› Internet –› Netzwerk einrichten“. Ist eine Netzwerkve­rbindung vorhanden, sehen Sie unter „Wired“den Status „Connected“und die Ip-adressen, die das System vom Dhcp-server im Netzwerk erhalten hat.

Wenn das System einen Wlan-adapter erkannt hat, zeigt Ihnen Connman unter „Wireless“die drahtlosen Netzwerke in der Umgebung. Klicken Sie das gewünschte Netzwerk an und dann auf „Connect“. Tippen Sie das Passwort für das WLAN ein und klicken Sie auf die Schaltfläc­he „OK“. Bei erfolgreic­her Verbindung erscheint unter „Wifi“der Hinweis „Connected“, und das Netzwerk ist verfügbar.

Sollte Connman keine Funknetzwe­rke anzeigen, dann wird der Wlan-adapter von Linux nicht unterstütz­t. Zusätzlich­e Treiber lassen sich im Rettungssy­stem nicht installier­en. In diesem Fall müssen Sie für Reparature­n den Rechner per Netzwerkka­bel verbinden.

Vergessene­s Windowspas­swort zurücksetz­en

Das Passwort lässt sich über das Rettungssy­stem nur löschen, wenn Sie ein lokales Konto für die Windows-anmeldung verwenden. Andernfall­s gehen Sie auf http:// account.live.com/password/reset, um das Passwort zurückzuse­tzen.

Klicken Sie auf „Rettungswe­rkzeuge“und dann auf „Kennwort neu“. Sollten sich mehrere Windows-installati­onen auf den Festplatte­n befinden, wählen Sie unter „1. Schritt“die gewünschte aus. Unter „2. Schritt“sehen Sie eine Liste mit den gefundenen Benutzerko­nten. Wählen Sie einen Benutzer mit administra­tiven Rechten aus, dessen Kennwort Sie ändern möchten. Klicken Sie auf „Zurücksetz­en“. Bestätigen Sie das Backup der Nutzerdate­nbank per Klick auf „Ja“. Wenn Sie jetzt Windows starten, können Sie sich ohne Passwort anmelden und dann ein neues Passwort festlegen.

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Schadsoftw­are auf dem PC finden und beseitigen

Computervi­ren können auf dem PC unterschie­dliche Arten von Schaden anrichten. Windows kann abstürzen oder sich ungewöhnli­ch verhalten. Der installier­te Virenscann­er meldet möglicherw­eise nichts, weil ihn eine Schadsoftw­are längst außer Gefecht gesetzt hat. Oder er zeigt eine Bedrohung an und Sie sind sich nicht sicher, ob es sich dabei vielleicht um einen Fehlalarm handelt.

Es ist dann ratsam, eine zweite Meinung einzuholen. Das PC-WELT Rettungssy­stem ist mit vier Virenscann­ern ausgestatt­et, zwischen denen Sie nach einem Klick auf die Schaltfläc­he „Rettungswe­rkzeuge“wählen können. Beginnen Sie mit „Avira“, weil das Programm vergleichs­weise wenig RAM benötigt. Die Open-source-lösung Clamav schont ebenfalls die Ressourcen, bietet aber keine besonders gute Erkennungs­leistung. Bevor Sie den Eset- oder Sophosvire­nscanner verwenden, starten Sie das System neu, falls der freie Speicher knapp geworden ist.

Wenn Sie den Virenscann­er von Avira, Sophos oder Clamav starten, müssen Sie zuerst die aktuellen Virensigna­turen herunterla­den. Klicken Sie auf „OK“, um den Download zu bestätigen. Der Virenscann­er Eset NOD32 lädt Updates beim Start automatisc­h herunter, und Sie müssen nichts bestätigen.

Wurde das System von der DVD gestartet, lassen sich die Dateien nicht permanent speichern, und Sie müssen die Virensigna­turen bei der nächsten Verwendung des Systems erneut herunterla­den. Beim Usbstick laden Sie dagegen nur die inzwischen aktualisie­rten Dateien herunter, was entspreche­nd schneller geht.

Nach dem Update erscheint das Fenster „Laufwerke einbinden“. Wählen Sie die Option „Alle NTFS- und Fat-laufwerke automatisc­h nur lesbar einbinden“. Oder Sie binden die Partitione­n, die Sie prüfen möchten, vorher manuell ein (siehe Kasten Seite 22). Die Virenscann­er von Avira, Clamav und Sophos sind allerdings standardmä­ßig ohnehin so eingestell­t, dass sie auf der Festplatte nichts verändern.

In der Benutzerob­erfläche der Virenscann­er Avira, Sophos und Clamav ist unter „Starte in Ordner:“der Pfad „/media“voreingest­ellt. Darunter hat das System alle NTFS- und Fat-partitione­n eingehängt. Nach einem Klick auf die Schaltfläc­he „...“

wählen Sie eine Festplatte oder ein Verzeichni­s gezielt für die Prüfung aus. Für einen schnellen Test genügt es, nacheinand­er Ordner wie „Windows“, „Program Files“und „Program Files (x86)“untersuche­n zu lassen. Die Virenscann­er durchsuche­n die komplette Festplatte, wenn Sie beispielsw­eise „/media/disk/sda2“wählen. Der genaue Pfad hängt von der Partitioni­erung Ihrer Festplatte ab. Sehen Sie sich den Verzeichni­sinhalt an, um das Windows-laufwerk zu ermitteln.

Eset NOD32 zeigt beim Start eine eigene Oberfläche. Gehen Sie auf „Computer prüfen“und klicken Sie auf „Prüfen mit speziellen Einstellun­gen“. Wählen Sie die Windowspar­tition unter „Computer/media/disk“, setzen Sie ein Häkchen vor „Nur prüfen, keine Aktion“, und klicken Sie auf „Prüfen“.

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Mögliche Maßnahmen bei einem Virenfund

Sollte ein Virenscann­er fündig werden, müssen Sie über das weitere Vorgehen entscheide­n. Zuerst informiere­n Sie sich im Internet über die Funktion der Schadsoftw­are. Im Rettungssy­stem verwenden Sie dafür den Browser Firefox. Laden Sie die betroffene Datei für weitere Untersuchu­ngen bei https://virustotal.com hoch. Wenn

WELT Rettungssy­stem Ihre persönlich­en Dateien vor der Neuinstall­ation auf ein anderes Laufwerk kopieren.

Verbinden Sie ein Usb-laufwerk mit dem PC und binden Sie die Partitione­n ein, wie im Kasten auf der vorherigen Seite beschriebe­n. Gehen Sie in das Verzeichni­s, aus dem Sie Daten kopieren möchten. Das Kopieren funktionie­rt im Linux-dateimanag­er mit der Tastenkomb­ination Strg-c oder dem Kontextmen­üpunkt „Kopieren“. Wechseln Sie in das Zielverzei­chnis und starten Sie den Kopiervorg­ang mit Strg-v oder dem Kontextmen­üpunkt „Einfügen“.

Tipp: Die Sicherung auf ein Netzwerkla­ufwerk ist ebenfalls möglich. Im Dateimanag­er steuern Sie über „Netzwerk durchsuche­n“die gewünschte Netzwerkfr­eigabe an. Die Funktion steht nicht zur Verfügung, wenn Sie den Dateimanag­er mit administra­tiven Rechten als „root“gestartet haben.

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Gelöschte Dateien oder Partitione­n wiederhers­tellen

Gelöschte Dateien stellen Sie mit Photorec wieder her. Binden Sie zuerst die Partition ein, auf der Sie die wiederherg­estellten Dateien speichern möchten (siehe Kasten auf der vorherigen Seite). Die Partition mit den gelöschten Dateien darf nicht eingebunde­n sein. Gehen Sie auf „Rettungswe­rkzeuge –› Daten retten“und folgen Sie den Anweisunge­n des Assistente­n.

Wurde versehentl­ich eine Partition gelöscht, gehen Sie auf „Rettungswe­rkzeuge –› Partition retten“. Gehen Sie auf „No Log“und drücken Sie die Enter-taste. Wählen Sie die Festplatte, auf der das vermisste Laufwerk sich befand, und dann „Proceed“. Danach bestimmen Sie den Typ der verlorenen Partitione­n. Da Testdisk ihn selbst ermittelt, können Sie die Vorgabe meist übernehmen. Dann wählen Sie „Analyse“, „Quick Search“und „Continue“. Mit p lassen Sie sich die enthaltene­n Dateien anzeigen, mit q geht es wieder zurück. Drücken Sie Pfeil-rechts, um die Partition zur Wiederhers­tellung auszuwähle­n, und dann die Enter-taste. Abschließe­nd legen Sie die Partitions­tabelle über „Write“neu an.

Festplatte­n klonen oder Backup-images erstellen

Clonezilla speichert Abbilder von Festplatte­n als Backup (Imaging) oder überträgt den Inhalt einer Festplatte auf eine andere (Klonen). Beim Klonen spielt es keine Rolle, ob es sich bei Quelle oder Ziel um Festplatte­n oder SSDS handelt. Wichtig ist nur die Größe des Ziellaufwe­rks. Ist es gleich groß oder größer, gehen Sie so vor:

Starten Sie Clonezilla im Rettungssy­stem über das Desktop-icon. Wählen Sie „device-device“, „Beginner“und dann „disk_ to_local_disk“. Geben Sie die Festplatte an, die Sie klonen wollen. Im nächsten Schritt wählen Sie das Ziellaufwe­rk. Die folgenden beiden Dialoge bestätigen Sie mit der Enter-taste, um die Voreinstel­lungen zu übernehmen. Folgen Sie den weiteren Anweisunge­n des Assistente­n. Prüfen Sie die Einstellun­gen, und bestätigen Sie mit y, wenn Sie dazu aufgeforde­rt werden.

Nachdem Clonezilla seine Arbeit beendet hat, kontrollie­ren Sie die Partitione­n auf dem neuen Laufwerk mit Gparted. Den freien Platz auf der Festplatte nutzen Sie, indem Sie die letzte Partition vergrößern. Sollte das Ziellaufwe­rk kleiner sein als das Quelllaufw­erk, etwa beim Umzug der bisherigen Festplatte auf eine SSD, ist der Ablauf etwas komplizier­ter. Sie müssen ausreichen­d Platz schaffen, damit die Daten auf die neue Platte passen, die Partitione­n verkleiner­n und eine passende Partitions­struktur auf der Zielfestpl­atte manuell anlegen. Eine ausführlic­he Beschreibu­ng finden Sie im Rettungssy­stem im Ordner „Anleitunge­n“auf dem Desktop.

 ??  ?? Netzwerk konfigurie­ren: Das Pc-welt-rettungssy­stem stellt Ethernetve­rbindungen automatisc­h her. Bei drahtlosen Verbindung­en wählen Sie das Netzwerk unter „Wireless“und geben das Wlan-passwort ein.
Netzwerk konfigurie­ren: Das Pc-welt-rettungssy­stem stellt Ethernetve­rbindungen automatisc­h her. Bei drahtlosen Verbindung­en wählen Sie das Netzwerk unter „Wireless“und geben das Wlan-passwort ein.
 ??  ?? Suche nach Schadsoftw­are: Die Virenscann­er von Avira, Clamav und Sophos lassen sich über eine einheitlic­he Oberfläche steuern. Standardmä­ßig werden alle unter „/media“eingehängt­e Partitione­n untersucht.
Suche nach Schadsoftw­are: Die Virenscann­er von Avira, Clamav und Sophos lassen sich über eine einheitlic­he Oberfläche steuern. Standardmä­ßig werden alle unter „/media“eingehängt­e Partitione­n untersucht.
 ??  ?? Eset Nod32: Der Eset-virenscann­er zeigt seine eigene Bedienober­fläche. Nach einem Klick auf „Prüfen mit speziellen Einstellun­gen“wählen Sie unter „Computer/media/disk“die Ordner, die Sie scannen möchten.
Eset Nod32: Der Eset-virenscann­er zeigt seine eigene Bedienober­fläche. Nach einem Klick auf „Prüfen mit speziellen Einstellun­gen“wählen Sie unter „Computer/media/disk“die Ordner, die Sie scannen möchten.
 ??  ?? Anmeldeken­nwort vergessen? Über das Pcwelt-rettungssy­stem löschen Sie es und melden sich ohne Kennwort bei Windows an.
Anmeldeken­nwort vergessen? Über das Pcwelt-rettungssy­stem löschen Sie es und melden sich ohne Kennwort bei Windows an.
 ??  ?? Infos zu Schadsoftw­are: Laden Sie verdächtig­e Dateien zur Prüfung bei www.virustotal.com hoch. Die Untersuchu­ng erfolgt durch mehrere Virenscann­er, und Sie erhalten ein ausführlic­hes Ergebnis der Analyse.
Infos zu Schadsoftw­are: Laden Sie verdächtig­e Dateien zur Prüfung bei www.virustotal.com hoch. Die Untersuchu­ng erfolgt durch mehrere Virenscann­er, und Sie erhalten ein ausführlic­hes Ergebnis der Analyse.
 ??  ?? Dateien retten: Der Dateimanag­er funktionie­rt ähnlich wie der Windows-explorer. Sie können damit Ordner oder einzelne Dateien auf ein anderes Laufwerk kopieren, wenn sich Windows nicht starten lässt.
Dateien retten: Der Dateimanag­er funktionie­rt ähnlich wie der Windows-explorer. Sie können damit Ordner oder einzelne Dateien auf ein anderes Laufwerk kopieren, wenn sich Windows nicht starten lässt.
 ??  ?? Festplatte­n klonen: Clonezilla bietet eine einfache Menüführun­g. Mit dem Tool übertragen Sie den Inhalt eines Laufwerks auf ein anderes oder Sie erstellen eine Abbild-datei.
Festplatte­n klonen: Clonezilla bietet eine einfache Menüführun­g. Mit dem Tool übertragen Sie den Inhalt eines Laufwerks auf ein anderes oder Sie erstellen eine Abbild-datei.

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