PC-WELT

Windows mit Instant Recovery ohne Verlust zurücksetz­en

Bei jedem Start präsentier­t sich Ihr PC wie neu: frei von Fehlern und unliebsame­n Überraschu­ngen. Wir stellen zwei solcher Instant Recovery Tools vor, die unerwünsch­te Änderungen am System automatisc­h zurücksetz­en – Windows unkaputtba­r sozusagen.

-

Doch Windows Steadystat­e ist längst eingestell­t und läuft nicht unter Windows 7, 8.1 und 10. Der Kioskmodus selbst ist zwar in die aktuelle Version des Betriebssy­stems zurückgeke­hrt, allerdings in veränderte­r Form. Wie die Betriebsar­t unter Windows 10 funktionie­rt, beschreibt der Kasten auf Seite 27. Darüber hinaus lässt sich ein bestimmter Systemzust­and auch anderweiti­g als per Instant Recovery fixieren und wiederhers­tellen. Die wichtigste­n Alternativ­en stellt der Kasten auf Seite 26 vor.

Reboot Restore Rx und Time Freeze am PC konfigurie­ren

Reboot Restore Rx und Time Freeze setzen auf eine Virtualisi­erungstech­nik, sind aber einfacher zu handhaben als ein frei konfigurie­rbarer virtueller PC. Beide Tools erfüllen im Wesentlich­en die gleiche Aufgabe, unterschei­den sich aber in den Details. Es ist daher auch Geschmacks­sache, welche Software Sie verwenden wollen. Wir beschreibe­n deshalb beide Tools.

Reboot Restore Rx lässt sich nur über ein Konto mit Administra­torrechten installier­en sowie konfigurie­ren und eignet sich deshalb auch gut dazu, einen gemeinsam genutzten Familien-pc vor ungewollte­n Änderungen zu schützen. Schon beim Setup können Sie festlegen, welche Partitione­n der Festplatte das Tool schützen soll und welche nicht. Diese Auswahl bietet – sofern Sie Ihre persönlich­en von den Systemdate­n über unterschie­dliche Partitione­n trennen, wie unter www.pcwelt. de/233739 beschriebe­n – die Möglichkei­t, die Systempart­ition stets automatisc­h zurückzuse­tzen, während die Datenparti­tion im Normalbetr­ieb weiterläuf­t. Neu erstellte Word-dokumente bleiben dabei gespeicher­t, eine (versehentl­ich vorgenomme­ne) Änderung bei den Word-einstellun­gen wird nach dem Neustart dagegen wieder verworfen. Auswählen lassen sich hier allerdings nur Partitione­n der internen Festplatte­n;

per USB angesteckt­e Datenträge­r und Netzwerkla­ufwerke bleiben beim Schutz außen vor.

Zum Abschließe­n der Installati­on von Reboot Restore Rx muss der PC neu gebootet werden. Die Software startet automatisc­h und arbeitet nun im Hintergrun­d. Angemeldet mit einem Benutzerko­nto ohne Administra­torrechte sieht und merkt man zunächst keinerlei Änderung, der Computer lässt sich inklusive der Installati­on neuer Software normal nutzen. Erst beim Neustart offenbart sich das Instant Recovery Tool mit einem vorgeschal­teten Prozessfen­ster, der den vom Administra­tor gespeicher­ten Zustand zurückholt. Probieren Sie einmal aus, wie die Software beispielwe­ise eine neu erstellte Datei auf dem Desktop beim Reboot automatisc­h löscht. Eingeloggt als Administra­tor dagegen sieht man das Tool-icon rechts unten in der

Taskleiste. Durch Anklicken mit der rechten Maustaste gefolgt von „Disable“lässt sich das automatisc­he Zurücksetz­en aus- und über „Enable“wieder einschalte­n. Das Einund Ausschalte­n wirkt systemüber­greifend für alle Benutzerko­nten.

Auch Time Freeze muss mit Administra­torrechten installier­t werden. Übernehmen Sie beim Setup die Voreinstel­lungen und starten Sie den PC zum Schluss neu. Danach klicken Sie doppelt auf das Programm-icon rechts in der Taskleiste, aktivieren im Programmfe­nster die beiden Optionen „Enable Time Freeze automatica­lly when Windows starts“und „Enable Folder Exclusion when Time Freeze is ON“. Diese Option sorgt dafür, dass einzelne Ordner oder Dateien auch auf der Systempart­ition vom Zurücknehm­en der Änderungen ausgenomme­n werden. Abschließe­nd schalten Sie den Schutz mit „Start Time Freeze –› OK“ein.

Wie bei Reboot Restore Rx gelten die Einstellun­gen für alle Benutzerko­nten, bei Time Freeze lassen sich jedoch Verzeichni­sse

und einzelne Dateien auch auf der zu schützende­n Systempart­ition vom Zurücksetz­en ausnehmen. Weitere Partitione­n werden ohnehin nicht vom Änderungss­chutz erfasst.

Instant Recovery im Computeral­ltag – und ein Fazit

Da sich beide Programme mit Administra­torrechen ausschalte­n, umkonfigur­ieren und deinstalli­eren lassen, stellen Sie sicher, dass sich alle übrigen Pc-benutzer nur mit eingeschrä­nkten Rechten einloggen können.

Wie Sie die Instant Recovery Tools so konfigurie­ren, dass das automatisc­he Zurücksetz­en beim Hochfahren keine neuen persönlich­en Dokumente, Fotos und ähnliches überschrei­bt und löscht, wissen Sie bereits aus den vorangegan­genen Abschnitte­n: bei Reboot Restore Rx über die Auswahl der Partitione­n, bei Time Freeze über definierte Verzeichni­sse sowie ebenfalls über eine zweite Partition.

Ziel und Zweck der Instant Recovery Tools ist, immer mit dem einmal gespeicher­ten optimalen Systemzust­and zu arbeiten. Doch genau dieser ändert sich permanent, unter anderem durch Updates von Betriebssy­stem, Virenscann­er und Software, durch die Installati­on neuer Programme und durch gewünschte Einstellun­gsänderung­en. Mindestens einmal wöchentlic­h sowie nach bewussten Eingriffen empfiehlt es sich deshalb, die Schutzfunk­tion auszuschal­ten, die gewünschte­n Systemände­rungen durchzufüh­ren, und dann Reboot Restore Rx beziehungs­weise Time Freeze wieder zu aktivieren. Danach startet der Rechner immer mit dem zuletzt aktualisie­rten System.

Da beide Instant Recovery Tools jeweils nur ein Startprofi­l speichern, empfiehlt es sich zusätzlich, die komplette Windowspar­tition mit Aomei Backupper oder Paragon Backup & Recovery Free (beides auf HEFT-DVD) zu sichern – falls gewünscht, auch mehrere Konfigurat­ionen.

Fazit: Reboot Restore Rx und Time Freeze eignen sich hervorrage­nd für jeden Tag, weil die Tools den PC ohne großen Aufwand perfekt starten. Die dauerhaft gespeicher­te Partitions­sicherung, das Backup wichtiger Daten und den Virenscann­er können und sollten sie nicht ersetzen. Erfreulich ist, dass die Geschwindi­gkeit der virtualisi­erten Systeme auf unseren Mittelklas­se-test-pcs (Intel-cpu i5 7400 und AMD-CPU Ryzen 5 3400G) im normalen Pcalltag nicht merklich leidet.

Windows-updates, neu installier­te Programme und Ähnliches lassen sich gezielt in den Wiederhers­tellungszu­stand der Instant Recovery Tools integriere­n.

 ??  ?? Windows Steady State: Microsoft stattete bereits Windows XP mit einem Kioskmodus aus, bei dem sich am System nichts dauerhaft verstellen und ändern ließ.
Windows Steady State: Microsoft stattete bereits Windows XP mit einem Kioskmodus aus, bei dem sich am System nichts dauerhaft verstellen und ändern ließ.
 ??  ?? Sprache
Deutsch
Deutsch
Deutsch
Deutsch
Englisch
Englisch
Seite 26
–
–
26 27 27
Sprache Deutsch Deutsch Deutsch Deutsch Englisch Englisch Seite 26 – – 26 27 27
 ??  ?? Im Instant Recovery Tool Reboot Restore Rx lässt sich definieren, welche Festplatte­npartition­en bei jedem Neustart zurückgese­tzt werden sollen und welche nicht.
Im Instant Recovery Tool Reboot Restore Rx lässt sich definieren, welche Festplatte­npartition­en bei jedem Neustart zurückgese­tzt werden sollen und welche nicht.
 ??  ?? Time Freeze schützt nur die Windows-systempart­ition; auf der Konfigurat­ionsoberfl­äche lassen sich jedoch einzelne Ordner vom automatisc­hen Zurücksetz­en ausschließ­en.
Time Freeze schützt nur die Windows-systempart­ition; auf der Konfigurat­ionsoberfl­äche lassen sich jedoch einzelne Ordner vom automatisc­hen Zurücksetz­en ausschließ­en.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany