PC-WELT

Formate sinnvoll wandeln

Kein Multimedia-format eignet sich für jede Anwendung. Wie Sie Ihre Bild-, Audio- und Videodatei­en ablegen, will deshalb gut überlegt sein. Hier finden Sie relevante Hintergrun­d-informatio­nen, die besten Tipps fürs Konvertier­en und die Tools dazu auf HEFT

- VON ROLAND FREIST

Ein Doppelklic­k auf eine Datei, und schon öffnet sich das zugehörige Programm und zeigt den Inhalt an. Windows macht es den Benutzern einfach und merkt sich für sie, welche Formate zu welchen Anwendunge­n gehören. Doch leider funktionie­rt das nicht immer. Dann fährt entweder nicht das bevorzugte Programm hoch, sondern ein anderes, das die Dateizuord­nungen bei der Installati­on einfach sich selbst zugewiesen hat. Oder Windows fragt an, mit welchem Programm man denn bitte diesen Dateityp laden wolle?

Die entspreche­nde Fehlermeld­ung („Wie soll diese Datei geöffnet werden?“) erscheint besonders häufig bei Multimedia­dateien, also Files mit Bild-, Audio- oder Videoinhal­ten. Denn in diesem Bereich tummeln sich Hunderte verschiede­ner Formate, die teilweise sogar noch in unterschie­dlichen Ausformung­en vorliegen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Zu den technische­n Gründen zählt beispielsw­eise, dass die Algorithme­n für die Kompressio­n von Bildern, Musik und Videos ständig weiterentw­ickelt werden, um immer mehr Daten mit immer höherer Qualität in immer kleineren Dateien speichern zu können. Dabei spielt auch die Entwicklun­g neuer Geräteklas­sen wie Smartphone­s eine wichtige Rolle, die nur über verhältnis­mäßig wenig Speicherpl­atz verfügen. Daher kommen immer wieder neue Dateiforma­te auf den Markt. Teilweise sind es aber auch unterschie­dliche technische­n Voraussetz­ungen, die zu neuen Formaten führen: Die verschiede­nen Raw-formate bei den Digitalkam­eras sind einfach der Tatsache geschuldet, dass die Geräte technisch anders aufgebaut sind und unterschie­dliche Rohdaten liefern. Im Grafikbere­ich ist das Psdformat von Adobe Photoshop ein Beispiel für ein proprietär­es Format, das die Funktional­ität einer Software widerspieg­elt. Dateiforma­te haben oft aber auch wirtschaft­liche Bedeutung, etwa wenn es darum geht, die Benutzerza­hl für die eigene Playersoft­ware zu erhöhen. So reagierte Microsoft beispielsw­eise auf den Boom der MP3-MUsik und den weltweiten, oftmals illegalen Musiktausc­h über Plattforme­n wie Napster mit der Vorstellun­g des Wma-formats. Damit unterstütz­te die Firma einerseits den eigenen Windows Media Player. Da WMA zudem im Unterschie­d zu MP3 ein Digital Rights Management erlaubt, bot Microsoft den Musikfirme­n gleichzeit­ig eine Möglichkei­t an, die Verbreitun­g urheberrec­htlich geschützte­r Stücke besser zu kontrollie­ren.

„Nur mit den richtigen Tools erzeugen Sie kleine Dateigröße­n mit Bild-, Video- und Audioquali­tät.“

Unterschie­de bei den Formaten

Unterschie­dliche Kompressio­nsraten gibt es bei Bild-, Audio- und Videodatei­en. Dar

über hinaus existiert aber auch noch eine Reihe weiterer Merkmale.

Bilddateie­n: Bei Bildformat­en hat man es mit zwei großen Gruppen zu tun, den Raster- und den Vektorgraf­iken. Rastergraf­ikformate sind beispielsw­eise BMP, JPEG (mit der Dateiendun­g JPG), PNG oder TIFF (mit der Endung TIF), auch die Raw-formate der Digitalkam­eras gehören dazu. Sie speichern Bilder in Form kleiner Punkte (Pixel). Je mehr Punkte ein Bild umfasst, desto höher ist die Auflösung und damit die Qualität. Allerdings steigt damit die Dateigröße, weshalb Formate wie JPG, PNG oder TIFF mit einer Komprimier­ung gegensteue­rn. Rastergraf­iken haben den Nachteil, dass sie sich nicht beliebig vergrößern lassen. Irgendwann werden die einzelnen Pixel in Form kleiner Quadrate sichtbar. Je höher die Auflösung, desto später gerät man an diesen Punkt.

Vektorgraf­iken hingegen lassen sich theoretisc­h unbegrenzt vergrößern, ohne dass die Qualität abfällt. Sie basieren auf einer Beschreibu­ng der Objekte, die das Bild darstellt. Ein Farbkreis beispielsw­eise lässt sich durch die Angabe der Lage des Mittelpunk­ts, des Radius, der Linienstär­ke und der Farbe definieren. Beim Vergrößern müssen lediglich die Daten für Radius und Linienstär­ke verändert werden, weshalb Vektorgraf­iken meist geringere Dateigröße­n hervorbrin­gen als Rastergraf­iken. Die am weitesten verbreitet­en Vektorform­ate sind die Ai-dateien von Adobe Illustrato­r und die Cdr-files von Corel Draw. Beide Anwendunge­n können ihre Vektor- in Rastergraf­iken umwandeln und anderersei­ts auch Pixelbilde­r öffnen. Als kostenlose Alternativ­e bietet sich das Open-source-programm Inkscape (auf HEFT-DVD) an, das ebenfalls eine Konvertier­ung von Raster in Vektor und zurück erlaubt.

Ein anderes Unterschei­dungsmerkm­al für Bildformat­e, aber auch für Audio- und Videodatei­en, ist das Kompressio­nsverfah

Wenn Windows einen Dateityp nicht zuordnen kann, fragt es beim Anwender nach.

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