Formate sinnvoll wandeln
Kein Multimedia-format eignet sich für jede Anwendung. Wie Sie Ihre Bild-, Audio- und Videodateien ablegen, will deshalb gut überlegt sein. Hier finden Sie relevante Hintergrund-informationen, die besten Tipps fürs Konvertieren und die Tools dazu auf HEFT
Ein Doppelklick auf eine Datei, und schon öffnet sich das zugehörige Programm und zeigt den Inhalt an. Windows macht es den Benutzern einfach und merkt sich für sie, welche Formate zu welchen Anwendungen gehören. Doch leider funktioniert das nicht immer. Dann fährt entweder nicht das bevorzugte Programm hoch, sondern ein anderes, das die Dateizuordnungen bei der Installation einfach sich selbst zugewiesen hat. Oder Windows fragt an, mit welchem Programm man denn bitte diesen Dateityp laden wolle?
Die entsprechende Fehlermeldung („Wie soll diese Datei geöffnet werden?“) erscheint besonders häufig bei Multimediadateien, also Files mit Bild-, Audio- oder Videoinhalten. Denn in diesem Bereich tummeln sich Hunderte verschiedener Formate, die teilweise sogar noch in unterschiedlichen Ausformungen vorliegen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Zu den technischen Gründen zählt beispielsweise, dass die Algorithmen für die Kompression von Bildern, Musik und Videos ständig weiterentwickelt werden, um immer mehr Daten mit immer höherer Qualität in immer kleineren Dateien speichern zu können. Dabei spielt auch die Entwicklung neuer Geräteklassen wie Smartphones eine wichtige Rolle, die nur über verhältnismäßig wenig Speicherplatz verfügen. Daher kommen immer wieder neue Dateiformate auf den Markt. Teilweise sind es aber auch unterschiedliche technischen Voraussetzungen, die zu neuen Formaten führen: Die verschiedenen Raw-formate bei den Digitalkameras sind einfach der Tatsache geschuldet, dass die Geräte technisch anders aufgebaut sind und unterschiedliche Rohdaten liefern. Im Grafikbereich ist das Psdformat von Adobe Photoshop ein Beispiel für ein proprietäres Format, das die Funktionalität einer Software widerspiegelt. Dateiformate haben oft aber auch wirtschaftliche Bedeutung, etwa wenn es darum geht, die Benutzerzahl für die eigene Playersoftware zu erhöhen. So reagierte Microsoft beispielsweise auf den Boom der MP3-MUsik und den weltweiten, oftmals illegalen Musiktausch über Plattformen wie Napster mit der Vorstellung des Wma-formats. Damit unterstützte die Firma einerseits den eigenen Windows Media Player. Da WMA zudem im Unterschied zu MP3 ein Digital Rights Management erlaubt, bot Microsoft den Musikfirmen gleichzeitig eine Möglichkeit an, die Verbreitung urheberrechtlich geschützter Stücke besser zu kontrollieren.
„Nur mit den richtigen Tools erzeugen Sie kleine Dateigrößen mit Bild-, Video- und Audioqualität.“
Unterschiede bei den Formaten
Unterschiedliche Kompressionsraten gibt es bei Bild-, Audio- und Videodateien. Dar
über hinaus existiert aber auch noch eine Reihe weiterer Merkmale.
Bilddateien: Bei Bildformaten hat man es mit zwei großen Gruppen zu tun, den Raster- und den Vektorgrafiken. Rastergrafikformate sind beispielsweise BMP, JPEG (mit der Dateiendung JPG), PNG oder TIFF (mit der Endung TIF), auch die Raw-formate der Digitalkameras gehören dazu. Sie speichern Bilder in Form kleiner Punkte (Pixel). Je mehr Punkte ein Bild umfasst, desto höher ist die Auflösung und damit die Qualität. Allerdings steigt damit die Dateigröße, weshalb Formate wie JPG, PNG oder TIFF mit einer Komprimierung gegensteuern. Rastergrafiken haben den Nachteil, dass sie sich nicht beliebig vergrößern lassen. Irgendwann werden die einzelnen Pixel in Form kleiner Quadrate sichtbar. Je höher die Auflösung, desto später gerät man an diesen Punkt.
Vektorgrafiken hingegen lassen sich theoretisch unbegrenzt vergrößern, ohne dass die Qualität abfällt. Sie basieren auf einer Beschreibung der Objekte, die das Bild darstellt. Ein Farbkreis beispielsweise lässt sich durch die Angabe der Lage des Mittelpunkts, des Radius, der Linienstärke und der Farbe definieren. Beim Vergrößern müssen lediglich die Daten für Radius und Linienstärke verändert werden, weshalb Vektorgrafiken meist geringere Dateigrößen hervorbringen als Rastergrafiken. Die am weitesten verbreiteten Vektorformate sind die Ai-dateien von Adobe Illustrator und die Cdr-files von Corel Draw. Beide Anwendungen können ihre Vektor- in Rastergrafiken umwandeln und andererseits auch Pixelbilder öffnen. Als kostenlose Alternative bietet sich das Open-source-programm Inkscape (auf HEFT-DVD) an, das ebenfalls eine Konvertierung von Raster in Vektor und zurück erlaubt.
Ein anderes Unterscheidungsmerkmal für Bildformate, aber auch für Audio- und Videodateien, ist das Kompressionsverfah
Wenn Windows einen Dateityp nicht zuordnen kann, fragt es beim Anwender nach.