Spezial-updates für Windows
Im Schatten der Windows-eigenen Online-update-funktionen fristet der Update-katalog auf den Microsoft-webseiten ein eher unbeachtetes Dasein. Mit unseren Tipps finden Sie die für Ihr System wichtigen Aktualisierungen, die das Windows Update auslässt.
Microsoft macht es den Anwendern von Windows und Office inzwischen sehr einfach, das Betriebssystem und die BüroSoftware auf dem neuesten Stand zu halten. Ist Windows 10 in der EinstellungenApp (Win-i) unter „Update und Sicherheit –› Erweiterte Optionen“entsprechend konfiguriert, werden verfügbare Aktualisierungen automatisch geladen und eingespielt. Das geschieht in der Regel jeden zweiten Dienstag im Monat. An diesem Patch Day liefert Microsoft unter anderem Fehlerbehebungen, Sicherheits-updates und manchmal auch Verbesserungen für seine
Produkte aus. Der PC muss lediglich eine aktive Internetverbindung besitzen. Alles andere übernimmt das Online-update, auch einen erforderlichen Neustart des Rechners. So kann es passieren, dass Sie den Computer über Nacht laufen lassen und am nächsten Morgen den Anmeldebildschirm von Windows sehen.
Da sich in letzter Zeit die Meldungen über fehlerhafte Updates häufen, gibt es immer mehr Anwender, die ihr Windows lieber selbst aktualisieren. Das ist durchaus sinnvoll. Denn nichts kann man weniger gebrauchen als ein Windows, das in einer Endlos-boot-schleife festhängt.
Wer also Updates lieber manuell verwaltet, kann das über den Update-katalog von Microsoft in die Hand nehmen. Das gigantisch große Online-archiv rufen Sie über https:// catalog.update.microsoft.com auf. Hier finden Sie Aktualisierungen für alle Betriebssysteme, für die Microsoft noch eine Unterstützung anbietet: unter anderem Gerätetreiber, Hotfixes, aktualisierte Systemdateien, neue Windows-funktionen sowie die sogenannten Microcode-updates (siehe Kasten auf Seite 38).
So finden Sie die gesuchten Updates in Microsofts Katalog
Nach dem Öffnen der Katalog-webseite werden Sie wahrscheinlich zuerst etwas erschrocken sein. Denn ein Katalog findet sich dort (noch) nicht. Auf der Seite sehen Sie vielmehr rechts ein Eingabefeld, darunter einen Kasten mit einer Willkommenmeldung und einige Links zu FAQS, Hilfe, Datenschutz und Nutzungsbedingungen. Sie blättern also nicht durch eine Vielzahl von Einträgen innerhalb verschiedener Rubriken. Stattdessen gilt es, das gewünschte beziehungsweise gesuchte Update zu finden. Am einfachsten ist dies, wenn Sie eine Kb-nummer haben. KB steht für „Knowledge Base“, so nennt Microsoft seine Support-datenbank. Falls Sie etwa unter https://support.microsoft.com/ nach einer Lösung für ein ganz bestimmtes Problem suchen, wird oft auf eine Kbnummer verwiesen. Auch Sicherheitsupdates tragen eine Kb-nummer. Außerdem werden die Kb-nummern auch in News-meldungen veröffentlicht.
Haben Sie eine solche Kb-nummer, kopieren Sie sie in die Windows-zwischenablage
„Die sicherheitskritischen Microcode-updates gibt es nur im Update-katalog, nicht über das reguläre Windows-update.“
und fügen sie von dort in das Eingabefeld auf der Katalog-webseite ein. Wenn Sie nun die Eingabetaste drücken, erhalten Sie in der Regel mehrere Treffer, die übersichtlich untereinander angezeigt werden. In der linken Spalte steht der Titel, rechts davon das Produkt, also etwa die Windows-version. Dazu gibt es noch die Spalten „Klassifikation“, „Letzte Aktualisierung“, „Version“und „Größe“.
Ganz rechts in der Spalte findet sich der zugehörige Download-link „Herunterladen“. Mit einem Klick auf den jeweiligen Spaltenkopf lässt sich die Sortierung ändern, das ist vor allem für die Spalte „Letzte Aktualisierung“sinnvoll. Ein Klick auf einen Eintrag in der Spalte „Titel“öffnet ein neues Fenster mit Detailangaben und weiterführenden Links auf Supportseiten bei Microsoft.
So installieren Sie die Updates im CAB- und Msu-format
Die Aktualisierungen liegen meist in den Formaten .CAB (Archivdatei Windows Cabinet) und .MSU (Microsoft Standalone Update) vor. Vor der Installation öffnen Sie zuerst eine Kommandozeile mit Administratorrechten. Dazu klicken Sie in Windows 10 in das Suchfeld der Taskleiste und geben dort cmd ein. Den Treffer klicken Sie dann mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü „Als Administrator ausführen“. Daraufhin öffnet sich das Fenster der Eingabeaufforderung auf dem Windowsdesktop. Die folgenden Ausführbefehle gelten für den Fall, dass Sie die Updates im Ordner „C:\update“gesichert haben. Windows-update im Cab-format installieren: In der Eingabeaufforderung verwenden Sie das Kommando
Am einfachsten übernehmen Sie den Dateinamen über die Zwischenablage. Im Windows-explorer drücken Sie die Taste F2 und danach die Tastenkombination Strg-c. Zurück in der Eingabeaufforderung, klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen „Einfügen“im Kontextmenü. Sie können einen besonders langen oder kryptischen Dateinamen auch einfach umbenennen und ihn dann von Hand in der Eingabeaufforderung eintippen.
Nachdem Sie das Kommando mit der Eingabetaste bestätigt haben, erhalten Sie Hinweise zur Installation und werden gegebenenfalls zu einem Neustart aufgefordert. Bestätigen Sie eine entsprechende Meldung in der Eingabeaufforderung mit der Taste Y beziehungsweise J – abhängig davon, ob die englische oder die deutsche Sprache eingestellt ist.
Tipp: Einfacher als über die Eingabeaufforderung können Sie eine .Cab-datei mit dem praktischen Tool DISM-GUI (www.pcwelt. de/2d3lzo) installieren. Dazu entpacken Sie das Dateiarchiv und starten entsprechend Ihrem System die 32- beziehungsweise 64-Bit-version per Rechtsklick im Explorer als Administrator. Klicken Sie auf „CAB Install“und wählen Sie anschließend die gewünschte .Cab-datei aus. Nach einem Klick auf „Öffnen“wird das Update ohne weitere Rückfrage installiert. Windows Update im Msu-format installieren: Ein Doppelklick auf eine heruntergeladene .Msu-datei startet direkt die Aktualisierung. Alternativ führt der Weg über die Eingabeaufforderung. Das hier beispielhafte Kommando lautet
Mit dem angehängten Paramater „/ quiet“installieren Sie das Update im stillen Modus ohne Benutzeraktion, mit dem zusätzlichem „/ forcerestart“startet der Computer anschließend ohne Rückfrage neu. Dabei werden geöffnete Anwendungen automatisch geschlossen.
Auch Gerätetreiber finden sich im Update-katalog
Sie suchen nach Gerätetreibern? Auch dann ist der Update-katalog eine gute Quelle. Möglich ist die Suche nach dem
Treibermodell, dem Hersteller, der Klasse oder einer vierteiligen Hardware-id. Der Umfang Ihrer Suche lässt sich einschränken, indem Sie zusätzliche Suchbegriffe hinzufügen. Am einfachsten ist es, wenn Sie nach Hersteller und Modellbezeichnung suchen. Sie erhalten dann meist generische Treiber, so dass der Download direkt beim Hersteller sinnvoller ist, weil es dort meist noch Zusatzsoftware gibt.
Richtig interessant ist die Treibersuche aber für die Hardware, die im Gerätemanager mangels entsprechender Treiber als nicht funktionierend gekennzeichnet ist. Das können Grafikkarten, Wlan-adapter oder Erweiterungskarten für zusätzliche USB-ANschlüsse sein. Gehen Sie hier folgendermaßen vor: Drücken Sie die Tasten Windows-x und öffnen Sie den „Geräte-manager“über den gleichnamigen Menüeintrag. Doppelklicken Sie einen fehlerhaft markierten Eintrag per Doppelklick. Im Register „Ereignisse“sehen Sie im Feld „Informationen“eine vierteilige Hardware-id.
Die Suche beispielsweise nach „pci\ven_80 86&dev_9b41&subsys_316917aa“führt zu einem Treiber für die Intel-grafikkarten UHD Graphics, UHD Graphics 630, UHD Graphics 610 und UHD Graphics P630 für Windows 10 1903 oder höher.
Kontrollieren Sie gegebenenfalls die bereits auf Ihrem PC vorhandenen Treiber auf Datum und Versionsnummer, damit Sie aus
dem Microsoft Update-katalog keine älteren Treiber herunterladen. Infos dazu finden Sie im Geräte-manager in den Eigenschaften einer Hardware im Register „Treiber“. Laden und installieren Sie die Treiber wie im Abschnitt „Geladene Updates installieren“beschrieben.
Tipp: Die Installation eines Treibers über die heruntergeladene .Cab-datei schlägt fehl? Kein Problem – gehen Sie einfach einen anderen Weg. Entpacken Sie die .Cabdatei mit der Freeware 7zip (auf HEFT-DVD) in ein beliebiges Verzeichnis. Im Gerätemanager Über die Eigenschaften einer Hardware-komponente ermitteln Sie die jeweilige ID. Mit ihrer Hilfe finden Sie dann in der Regel passende Treiber im Update-katalog.
öffnen Sie für die entsprechende Hardware per Doppelklick auf ihren Eintrag die „Eigenschaften“. Im Register „Treiber“klicken Sie auf „Treiber aktualisieren –› Auf dem Computer nach Treibern suchen“. Gehen Sie zum Ordner mit den zuvor entpackten Dateien und wählen Sie die .Inf-datei aus: Nun wird der Treiber installiert.