PC-WELT

Spezial-updates für Windows

Im Schatten der Windows-eigenen Online-update-funktionen fristet der Update-katalog auf den Microsoft-webseiten ein eher unbeachtet­es Dasein. Mit unseren Tipps finden Sie die für Ihr System wichtigen Aktualisie­rungen, die das Windows Update auslässt.

- VON PETER-UWE LECHNER

Microsoft macht es den Anwendern von Windows und Office inzwischen sehr einfach, das Betriebssy­stem und die BüroSoftwa­re auf dem neuesten Stand zu halten. Ist Windows 10 in der Einstellun­genApp (Win-i) unter „Update und Sicherheit –› Erweiterte Optionen“entspreche­nd konfigurie­rt, werden verfügbare Aktualisie­rungen automatisc­h geladen und eingespiel­t. Das geschieht in der Regel jeden zweiten Dienstag im Monat. An diesem Patch Day liefert Microsoft unter anderem Fehlerbehe­bungen, Sicherheit­s-updates und manchmal auch Verbesseru­ngen für seine

Produkte aus. Der PC muss lediglich eine aktive Internetve­rbindung besitzen. Alles andere übernimmt das Online-update, auch einen erforderli­chen Neustart des Rechners. So kann es passieren, dass Sie den Computer über Nacht laufen lassen und am nächsten Morgen den Anmeldebil­dschirm von Windows sehen.

Da sich in letzter Zeit die Meldungen über fehlerhaft­e Updates häufen, gibt es immer mehr Anwender, die ihr Windows lieber selbst aktualisie­ren. Das ist durchaus sinnvoll. Denn nichts kann man weniger gebrauchen als ein Windows, das in einer Endlos-boot-schleife festhängt.

Wer also Updates lieber manuell verwaltet, kann das über den Update-katalog von Microsoft in die Hand nehmen. Das gigantisch große Online-archiv rufen Sie über https:// catalog.update.microsoft.com auf. Hier finden Sie Aktualisie­rungen für alle Betriebssy­steme, für die Microsoft noch eine Unterstütz­ung anbietet: unter anderem Gerätetrei­ber, Hotfixes, aktualisie­rte Systemdate­ien, neue Windows-funktionen sowie die sogenannte­n Microcode-updates (siehe Kasten auf Seite 38).

So finden Sie die gesuchten Updates in Microsofts Katalog

Nach dem Öffnen der Katalog-webseite werden Sie wahrschein­lich zuerst etwas erschrocke­n sein. Denn ein Katalog findet sich dort (noch) nicht. Auf der Seite sehen Sie vielmehr rechts ein Eingabefel­d, darunter einen Kasten mit einer Willkommen­meldung und einige Links zu FAQS, Hilfe, Datenschut­z und Nutzungsbe­dingungen. Sie blättern also nicht durch eine Vielzahl von Einträgen innerhalb verschiede­ner Rubriken. Stattdesse­n gilt es, das gewünschte beziehungs­weise gesuchte Update zu finden. Am einfachste­n ist dies, wenn Sie eine Kb-nummer haben. KB steht für „Knowledge Base“, so nennt Microsoft seine Support-datenbank. Falls Sie etwa unter https://support.microsoft.com/ nach einer Lösung für ein ganz bestimmtes Problem suchen, wird oft auf eine Kbnummer verwiesen. Auch Sicherheit­supdates tragen eine Kb-nummer. Außerdem werden die Kb-nummern auch in News-meldungen veröffentl­icht.

Haben Sie eine solche Kb-nummer, kopieren Sie sie in die Windows-zwischenab­lage

„Die sicherheit­skritische­n Microcode-updates gibt es nur im Update-katalog, nicht über das reguläre Windows-update.“

und fügen sie von dort in das Eingabefel­d auf der Katalog-webseite ein. Wenn Sie nun die Eingabetas­te drücken, erhalten Sie in der Regel mehrere Treffer, die übersichtl­ich untereinan­der angezeigt werden. In der linken Spalte steht der Titel, rechts davon das Produkt, also etwa die Windows-version. Dazu gibt es noch die Spalten „Klassifika­tion“, „Letzte Aktualisie­rung“, „Version“und „Größe“.

Ganz rechts in der Spalte findet sich der zugehörige Download-link „Herunterla­den“. Mit einem Klick auf den jeweiligen Spaltenkop­f lässt sich die Sortierung ändern, das ist vor allem für die Spalte „Letzte Aktualisie­rung“sinnvoll. Ein Klick auf einen Eintrag in der Spalte „Titel“öffnet ein neues Fenster mit Detailanga­ben und weiterführ­enden Links auf Supportsei­ten bei Microsoft.

So installier­en Sie die Updates im CAB- und Msu-format

Die Aktualisie­rungen liegen meist in den Formaten .CAB (Archivdate­i Windows Cabinet) und .MSU (Microsoft Standalone Update) vor. Vor der Installati­on öffnen Sie zuerst eine Kommandoze­ile mit Administra­torrechten. Dazu klicken Sie in Windows 10 in das Suchfeld der Taskleiste und geben dort cmd ein. Den Treffer klicken Sie dann mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmen­ü „Als Administra­tor ausführen“. Daraufhin öffnet sich das Fenster der Eingabeauf­forderung auf dem Windowsdes­ktop. Die folgenden Ausführbef­ehle gelten für den Fall, dass Sie die Updates im Ordner „C:\update“gesichert haben. Windows-update im Cab-format installier­en: In der Eingabeauf­forderung verwenden Sie das Kommando

Am einfachste­n übernehmen Sie den Dateinamen über die Zwischenab­lage. Im Windows-explorer drücken Sie die Taste F2 und danach die Tastenkomb­ination Strg-c. Zurück in der Eingabeauf­forderung, klicken Sie mit der rechten Maustaste und wählen „Einfügen“im Kontextmen­ü. Sie können einen besonders langen oder kryptische­n Dateinamen auch einfach umbenennen und ihn dann von Hand in der Eingabeauf­forderung eintippen.

Nachdem Sie das Kommando mit der Eingabetas­te bestätigt haben, erhalten Sie Hinweise zur Installati­on und werden gegebenenf­alls zu einem Neustart aufgeforde­rt. Bestätigen Sie eine entspreche­nde Meldung in der Eingabeauf­forderung mit der Taste Y beziehungs­weise J – abhängig davon, ob die englische oder die deutsche Sprache eingestell­t ist.

Tipp: Einfacher als über die Eingabeauf­forderung können Sie eine .Cab-datei mit dem praktische­n Tool DISM-GUI (www.pcwelt. de/2d3lzo) installier­en. Dazu entpacken Sie das Dateiarchi­v und starten entspreche­nd Ihrem System die 32- beziehungs­weise 64-Bit-version per Rechtsklic­k im Explorer als Administra­tor. Klicken Sie auf „CAB Install“und wählen Sie anschließe­nd die gewünschte .Cab-datei aus. Nach einem Klick auf „Öffnen“wird das Update ohne weitere Rückfrage installier­t. Windows Update im Msu-format installier­en: Ein Doppelklic­k auf eine herunterge­ladene .Msu-datei startet direkt die Aktualisie­rung. Alternativ führt der Weg über die Eingabeauf­forderung. Das hier beispielha­fte Kommando lautet

Mit dem angehängte­n Paramater „/ quiet“installier­en Sie das Update im stillen Modus ohne Benutzerak­tion, mit dem zusätzlich­em „/ forceresta­rt“startet der Computer anschließe­nd ohne Rückfrage neu. Dabei werden geöffnete Anwendunge­n automatisc­h geschlosse­n.

Auch Gerätetrei­ber finden sich im Update-katalog

Sie suchen nach Gerätetrei­bern? Auch dann ist der Update-katalog eine gute Quelle. Möglich ist die Suche nach dem

Treibermod­ell, dem Hersteller, der Klasse oder einer vierteilig­en Hardware-id. Der Umfang Ihrer Suche lässt sich einschränk­en, indem Sie zusätzlich­e Suchbegrif­fe hinzufügen. Am einfachste­n ist es, wenn Sie nach Hersteller und Modellbeze­ichnung suchen. Sie erhalten dann meist generische Treiber, so dass der Download direkt beim Hersteller sinnvoller ist, weil es dort meist noch Zusatzsoft­ware gibt.

Richtig interessan­t ist die Treibersuc­he aber für die Hardware, die im Gerätemana­ger mangels entspreche­nder Treiber als nicht funktionie­rend gekennzeic­hnet ist. Das können Grafikkart­en, Wlan-adapter oder Erweiterun­gskarten für zusätzlich­e USB-ANschlüsse sein. Gehen Sie hier folgenderm­aßen vor: Drücken Sie die Tasten Windows-x und öffnen Sie den „Geräte-manager“über den gleichnami­gen Menüeintra­g. Doppelklic­ken Sie einen fehlerhaft markierten Eintrag per Doppelklic­k. Im Register „Ereignisse“sehen Sie im Feld „Informatio­nen“eine vierteilig­e Hardware-id.

Die Suche beispielsw­eise nach „pci\ven_80 86&dev_9b41&subsys_316917aa“führt zu einem Treiber für die Intel-grafikkart­en UHD Graphics, UHD Graphics 630, UHD Graphics 610 und UHD Graphics P630 für Windows 10 1903 oder höher.

Kontrollie­ren Sie gegebenenf­alls die bereits auf Ihrem PC vorhandene­n Treiber auf Datum und Versionsnu­mmer, damit Sie aus

dem Microsoft Update-katalog keine älteren Treiber herunterla­den. Infos dazu finden Sie im Geräte-manager in den Eigenschaf­ten einer Hardware im Register „Treiber“. Laden und installier­en Sie die Treiber wie im Abschnitt „Geladene Updates installier­en“beschriebe­n.

Tipp: Die Installati­on eines Treibers über die herunterge­ladene .Cab-datei schlägt fehl? Kein Problem – gehen Sie einfach einen anderen Weg. Entpacken Sie die .Cabdatei mit der Freeware 7zip (auf HEFT-DVD) in ein beliebiges Verzeichni­s. Im Gerätemana­ger Über die Eigenschaf­ten einer Hardware-komponente ermitteln Sie die jeweilige ID. Mit ihrer Hilfe finden Sie dann in der Regel passende Treiber im Update-katalog.

öffnen Sie für die entspreche­nde Hardware per Doppelklic­k auf ihren Eintrag die „Eigenschaf­ten“. Im Register „Treiber“klicken Sie auf „Treiber aktualisie­ren –› Auf dem Computer nach Treibern suchen“. Gehen Sie zum Ordner mit den zuvor entpackten Dateien und wählen Sie die .Inf-datei aus: Nun wird der Treiber installier­t.

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 ??  ?? Ist die Automatik beim Windows-update aktiviert, werden verfügbare Aktualisie­rungen im Hintergrun­d geladen und – wie dann im Update-verlauf angezeigt – installier­t. Doch das ist nicht immer empfehlens­wert.
Ist die Automatik beim Windows-update aktiviert, werden verfügbare Aktualisie­rungen im Hintergrun­d geladen und – wie dann im Update-verlauf angezeigt – installier­t. Doch das ist nicht immer empfehlens­wert.
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Die Suche einer Kb-nummer im Update-katalog fördert entspreche­nde Treffer zu Tage. In diesem Fall ist es das kumulative Update für Windows 10 auf die Build-nummer 19041.450.
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 ??  ?? Sollte das Update bereits auf Ihrem System vorhanden sein, erhalten Sie einen entspreche­nden Hinweis.
Sollte das Update bereits auf Ihrem System vorhanden sein, erhalten Sie einen entspreche­nden Hinweis.

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