Windows 7 ... und immer noch kein Ende
Umstieg auf Windows 10 weiterhin kostenlos
Obwohl Microsoft bereits seit einem Jahr den Support für Windows 7 eingestellt hat, ist das Betriebssystem aus dem Jahr 2009 nicht totzukriegen. Nach Zählung des renommierten Statistikportals Statcounter (www.pcwelt.de/4ln43u) läuft der Vorvorgänger von Windows 10 global auf gut 18 Prozent aller Desktop-pcs und Notebooks mit Microsoft-betriebssystem – also auf fast jedem fünften Gerät. 75 Prozent entfallen derzeit auf die aktuelle Version des Betriebssystems, der Rest verteilt sich auf Windows 8/8.1, Vista und XP.
Augenfällig ist dabei, dass sich der Marktanteil von Windows 7 im vergangenen dreiviertel Jahr praktisch nicht mehr verändert und auf diesem Level eingependelt hat. Andere Analyseunternehmen wie W3counter veröffentlichen ähnliche Zahlen.
Windows 7 in Deutschland auf acht Prozent der Computer
Etwas anders sieht es in Deutschland aus: Hierzulande läuft Windows 7 nach aktuellen Zahlen – je nach Sichtweise nur noch oder immerhin – weiter auf gut acht Prozent der Windows-computer. Mit über 85
Prozent Anteil ist Microsoft die Marktdurchdringung mit Windows 10 weit besser gelungen als im Durchschnitt aller Länder. Dabei gibt es seit Januar 2020 keinerlei Support und Patches mehr für Windows 7 – PCS mit dem betagten System bleiben bei Microsofts monatlichem Patchday außen vor. Zwischenzeitlich entdeckte Sicherheitslücken werden nicht mehr geschlossen, im Onlinebetrieb bestehen folglich eklatante Risiken – zumindest für private Anwender. Ihnen sei deshalb nochmals der Gratisumstieg auf das aktuelle System ans Herz gelegt (www.pcwelt.de/2209274). Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen können dagegen im Rahmen des Programms Extended Security Updates (ESU) insgesamt drei weitere Jahre Updates für Windows 7 beziehen, im Januar 2023 ist aber endgültig Schluss. Diese Supportverlängerung lässt sich Microsoft natürlich bezahlen. Der Bundesregierung entstehen so für ihre gut 60.000 PCS, die weiter mit Windows 7 laufen, jährliche Supportkosten von rund 1,9 Millionen Euro. Unter dem Strich kann sich das trotzdem rechnen, schließlich entfällt der Aufwand für die Migration. Außerdem lässt sich ältere, mit Windows 10 unter Umständen nicht mehr kompatible Software einfach weiter nutzen.
Die Systeme von Microsoft, Apple und Google im Vergleich
Erweitert man den Blick auf die Desktopbetriebssysteme anderer Hersteller (also ohne Android und IOS für Mobilgeräte), zeigen sich in den zurückliegenden zwölf Monaten global zunächst kaum Veränderungen. Windows dominiert mit knapp 80 Prozent Marktanteil, MAC-OS liegt konstant bei 16 bis 17 Prozent, den kleinen Rest teilen sich Linux und Chrome-os von Google. Dieses Verhältnis gilt im Wesentlichen auch für Deutschland, nur ist Linux hier mit gut zwei Prozent zehnmal so viel verbreitet wie Chrome-os (0,23 Prozent).
Ganz anders dagegen zeigt sich die Entwicklung in den USA: Dort laufen die Microsoft-betriebssysteme Statcounter zufolge „nur“noch auf 61 Prozent, Apple kommt mittlerweile auf über 30 und Google auf mehr als fünf Prozent. Besonders durchgesetzt haben sich in den Vereinigten Staaten die vergleichsweise günstigen Chromebooks an Schulen und Universitäten, dort lag ihr Anteil zuletzt schon bei 60 Prozent. Das Corona-bedingte Homeschooling dürfte diesen Trend weiter fortgesetzt haben; gesicherte Zahlen für 2020 lagen bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe allerdings noch nicht vor.