HDMI 2.1: Das kann der neue Standard
Welche Technik dahinter steckt und wer ihn jetzt schon braucht
Bereits seit Ende 2017 gibt es HDMI 2.1 ofziell, als die Firmenvereinigung HDMI Forum den Übertragungsstandard verabschiedete. Wirklich wichtig wird er jedoch erst jetzt: Denn aktuelle Grafikkarten mit den neuen GPUS von AMD und Nvidia aus den Serien Radeon RX 6000 beziehungsweise Geforce RTX 3000 setzen ihn ein. Und vor allem sind die neuen Spielekonsolen Sony Playstation 5 und Microsoft Xbox Series X und S mit HDMI 2.1 ausgestattet. Spielern bringt der Standard höhere Auflösungen sowie Bildwiederholraten. Heimkinofans
profitieren von besserer Bildqualität, erweiterten Tonformaten und unterbrechungsfreien Bewegungsabläufen. Wir zeigen Ihnen, was diese Neuerungen bringen und wer von HDMI 2.1 überhaupt profitieren kann.
Diese Auflösungen macht HDMI 2.1 jetzt möglich
Im Vergleich zu HDMI 2.0 verdreifacht der Standard HDMI 2.1 beinahe die Datenrate von 14,4 Gbit/s auf 42,6 Gbit/s. Das ist beispielsweise die Voraussetzung, um die 8Kauflösung 7680 x 4320 bei 60 Hz oder 4K bei 120 Hz darstellen zu können. Mit HDMI 2.0 sind bei 4K-auflösung nicht mehr als 60 Hz möglich. 8K ist insbesondere für Tvgeräte interessant, da die hohe Auflösung noch detailliertere Bilder ermöglicht. Spieler interessieren sich vor allem für die höhere Bildrate bei 4K, weil sie in dieser Auflösung mit einem leistungsfähigen System ohne Ruckler spielen können.
Dadurch umgeht HDMI 2.1 das sogenannte Screen Tearing. Dieses Problem tritt auf, weil die meisten Bildschirme mit einer maximalen Bildwiederholrate von 60 Bildern pro Sekunde arbeiten. Sie stellen alle 16,66 Millisekunden ein komplett neues Bild dar. Liefert ein Zuspieler – wie beispielsweise eine Spielekonsole oder ein Gaming-pc – allerdings mehr oder weniger als 60 Bilder pro Sekunde an den Bildschirm, muss dieser die Darstellung aus mehreren Einzelbildern zusammensetzen. Kann die Grafikkarte im Rechner etwa bei einem Spiel 120 Bilder pro Sekunde berechnen und an den Monitor ausgeben, besteht der obere Teil des gerade sichtbaren Bildes aus einem berechneten Bild und der untere aus einem zweiten. Besonders bei schnellen Bewegungen im Spiel erkennen Sie dann eine auffällige Trennlinie zwischen den beiden Bildteilen – das Bild wirkt zerrissen, daher der englische Begriff „Screen Tearing“.
„Dank höherer Bandbreite ist HDMI 2.1 zukunftssicher und besonders für Spieler interessant.“
Bildsynchronisation mit der Variable Refresh Rate
Die meisten Spielemonitore vermeiden das Screen Tearing mit Freesync oder G-sync.
Auch einige Tv-geräte nutzen diese Funktionen. Dabei passt der Bildschirm seine Bildwiederholfrequenz an die der Grafikkarte an, sodass er die Darstellung in demselben Rhythmus aktualisiert, in dem die Grafikkarte Bilder anliefert. G-sync ist strikter spezifiziert und funktioniert lediglich mit einer Nvidia-grafikkarte. Freesync-monitore sind preisgünstiger, haben aber eine größere Leistungsbandbreite. Sie sind für Amd-grafikkarten geeignet, einige Modelle funktionieren auch mit einer Nvidia-gpu. Mittels VRR (Variable Refresh Rate) kann auch HDMI 2.1 die Darstellung auf dem Fernseher an das ausgegebene Bild von Konsole oder PC angleichen. VRR funktioniert im Bereich zwischen 30 und 144 Hz. So erhalten Sie eine ruckelfreie und flüssige Bildwiedergabe ohne Screen Tearing.
Kürzere Latenzen dank Auto Low Latency Mode
Besonders bei Spielen nervt es, wenn eine Eingabe an Controller, Maus oder Tastatur erst mit Verzögerung auf dem Bildschirm zu erkennen ist. Diesen Latenzzeiten wirken einige Fernseher mit dem sogenannten „Game Mode“entgegen, bei dem sich das Tv-gerät manche Berechnungen für eine schönere Darstellung spart, um das Bild schneller wiedergeben zu können. Diesen Modus müssen Sie allerdings zunächst einmal im Tv-menü auswählen und nach dem Spielen wieder deaktivieren, damit er – wie unter anderem bei der Filmwiedergabe – nicht die Bildqualität reduziert. Einfacher soll dies mit HDMI 2.1 vonstattengehen: Über die Funktion ALLM (Auto Low Latency Mode) signalisiert etwa eine Konsole als Zuspieler dem TV, dass er den Darstellungsmodus mit niedriger Latenz einsetzen soll. Setzen Sie die Konsole nach dem Spielen also zum Beispiel zum Videostreaming ein, stellt sie das Allm-signal ab und der TV wechselt automatisch wieder in den Modus für optimale Bildqualität.
EARC: Besserer Surround-sound fürs Heimkino
HDMI 2.1 verspricht neben höherer Auflösung und besserer Bildqualität auch Optimierungen für die Tonwiedergabe. Hierzu bietet der neue Standard mit dem Enhanced Audio Return Channel (EARC) mehr Bandbreite für die Tonübertragung. Bereits seit HDMI 1.4 ist es möglich, per Audio Return Channel (ARC) neben dem Bildsignal