Flaschenhals: Bremst Ihre CPU Ihre Grafikkarte aus?
Dieses Programm benötigen Sie: GPU-Z 2.35.0, gratis, für Windows 8 und 10, per Download unter www.pcwelt.de/299487
Sie stehen kurz vor der Anschaffung einer brandneuen, leistungsfähigen Grafikkarte – doch Ihr System hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Deshalb stellt sich die Frage, ob die neue Grafikkarte ihre Stärke komplett ausspielen kann oder durch die CPU ausgebremst wird, also zum Flaschenhals wird. Mit unseren Informationen finden Sie es heraus.
In der IT fällt der Begriff Flaschenhals, wenn anspruchsvolle Anwendungen ausgeführt werden, und man den Anschein oder gar die Gewissheit hat, dass sie eigentlich flotter laufen könnten. Beim Gaming ist ein erstes Indiz für einen Flaschenhals, wenn andere Nutzer mit der gleichen Grafikkarte deutlich bessere Werte (zum Beispiel Bilder pro Sekunde) erreichen. Neben einigen anderen
Faktoren liegt das dann meistens an einem zu langsamen Hauptprozessor.
Das lässt sich aber auch recht leicht nachprüfen: Überwachen Sie die CPU- und Gpu-lasten während des Spiels, beispielsweise mit dem Task-manager von Windows. Liegt die CPULAST bei 70 Prozent oder mehr und fällt gleichzeitig höher aus als die Gpu-auslastung, dann ist der Prozessor mit großer Wahrscheinlichkeit der Flaschenhals. Öffnen Sie den Task-manager unter Windows 10 mit der Tastenkombination Strg-alt-entf und wechseln Sie zur Registerkarte „Leistung“. Hier erfolgt die Anzeige der prozentualen Auslastung einzelner Hardwarekomponenten, darunter auch der CPU und der GPU. Allerdings zeigt die Ansicht im Taskmanager die Auslastung in Echtzeit
an, eine Protokollierung über einen gewissen Zeitraum findet nicht statt. Hierfür benötigen Sie zum einen die in Windows integrierte „Leistungsüberwachung“sowie das Gratistool „GPU-Z“.
So geht’s: Geben Sie in die Windows-suchleiste einfach „Leistungsüberwachung“ein und starten Sie die App als Administrator. Klicken Sie in der linken Seite des Fensters auf „Datensammlersätze“und dann in der
rechten Fensterhälfte mit der rechten Maustaste auf „Benutzerdefiniert“. Wählen Sie aus dem Kontextmenü „Neu“und dann „Datensammlersatz“. Ein neues Fenster öffnet sich. Vergeben Sie einen passenden Namen, wie zum Beispiel „Cpuauslastung“, und haken Sie weiter unten die Option „Manuell erstellen (Erweitert)“an. Nach einem Klick auf „Weiter“setzen Sie einen Haken bei „Leistungsindikatoren“unter „Datenprotokolle erstellen“. Klicken Sie danach auf „Hinzufügen“, klappen den Prozessoreintrag auf der linken Seite aus und wählen „Prozessorzeit (%)“, im unteren Fenster „Alle Instanzen“, und klicken dann auf „hinzufügen“.
Im nächsten Fenster setzen Sie das „Abtastintervall“auf „1 Sekunde“. Anschließend definieren Sie noch den Speicherort des Protokolls.
Um die Protokollierung zu starten, klicken Sie in der „Leistungsüberwachung“nun auf den grünen Play-knopf in der oberen Werkzeugleiste, zum Anhalten auf den schwarzen Stopp-button. Die Protokolldatei selbst (mit der Endung .blg) lässt sich mit einem Doppelklick öffnen und zeigt mit Hilfe von Graphen und der genauen Uhrzeit an, welche Instanzen (Threads) wie stark ausgelastet waren.
Für die Protokollierung der GPU-LAST installieren Sie das Tool GPU-Z, wechseln in den Reiter „Sensors“und setzen einen Haken weiter unten bei „Log to file“– hier sollten Sie auf den Wert „GPU Load“ein Auge haben. Das Protokoll wird als CSV gespeichert und lässt sich dann mit Excel öffnen. Gleichen Sie nach einem Test anhand eines Spiels die beiden Daten ab. So erkennen Sie, ob die CPU den Flaschenhals bildet. -fs
Dank SAM soll ein Leistungszuwachs von bis zu elf Prozent möglich sein. Denn die Technik erlaubt der Ryzen-cpu, auf den ganzen Videospeicher (VRAM) der Grafikkarte zuzugreifen und damit die volle Bandbreite der Pci-express-leitungen zu nutzen. Das ist neu, denn bisher war es üblich, dass nur ein gewisser Teil (rund 256 MB) für Prozessoren zur Verfügung standen. Damit eliminiert SAM einen Flaschenhals und ermöglicht eine potenziell höhere Leistung in Spielen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist dafür ein Mainboard mit einem Amd-chipsatz ab der 500-Serie, ein Ryzen5000-prozessor und eine Radeon RX 6000 nötig. Zudem brauchen Sie ein aktuelles Bios, das auf AMD Agesa 1.1.0.0 basiert, und die Radeon Software ab der Version 20.11.2. Um SAM zu aktivieren, müssen die Optionen „Above 4G Decoding“und „Resize BAR Support“(Bezeichnungen können je nach Hersteller etwas variieren) im Bios aktiviert werden. Im PC-WELT-TEST (www.pcwelt.de/2548625) hat sich der Leistungszuwachs durch SAM tatsächlich bewahrheitet, auch wenn sowohl Auflösung als auch das jeweilige Spiel dabei eine Rolle spielen. Im Prinzip nutzt AMD jedoch eine Technik namens „Resizable BAR Support“, die schon ab der Pci-express-version 3.0 vorhanden ist und sich damit grundsätzlich auch für Hardware von Intel und Nvidia nutzen lässt. Tatsächlich hat sich AMD bereits geäußert und betont, gerne auch gemeinsam mit anderen Herstellern an der Umsetzung für andere Hardware zu arbeiten. Selbst eine Unterstützung der Technik für ältere Ryzenund Radeon-komponenten ist damit nicht ausgeschlossen, da es vor allem eine Software-seitige Lösung ist, die im Bios und im Windows-treiber integriert werden muss. Die Zukunft bleibt also spannend.