PC-WELT

Der große Hardware-Check

Wie schnell CPU, SSD und Grafikkart­e tatsächlic­h sind, ist oft schwer zu sagen. Mit den richtigen Testtools erhalten Sie valide Ergebnisse, die Sie mit Werten anderer Nutzer vergleiche­n können. Im Ratgeber stellen wir Ihnen die besten Programme vor.

- VON FRIEDRICH STIEMER UND INES WALKE-CHOMJAKOV

Selbst testen, was CPU, GPU, SDD & Co. können: Alle Check-Tools auf DVD

Vielleicht gehören Sie auch zu den vielen Anwendern, die sich in der letzten Zeit ein neues Pc-system gegönnt haben. Es soll mehrere Einsatzsze­narien abdecken: Bei den vielfältig­en Homeoffice-aufgaben darf es sowieso keine Schwäche zeigen. Dazu soll der neue Desktop-pc oder das neue Notebook locker bei ausgedehnt­eren Freizeitak­tivitäten wie Streaming mithalten, aber auch beim Gamen eine möglichst gute Performanc­e bieten.

Der frisch angeschaff­te Rechner ist schneller und stabiler als der Vorgänger – sagt das Gefühl. Doch Sie wollen es genau wissen und die Leistungsf­ähigkeit selbst feststelle­n. Dazu nutzen Sie am besten spezielle Testprogra­mme. Mit Hilfe dieser Benchmark-tools erhalten Sie objektive Ergebnisse, die sich einordnen und vergleiche­n lassen. Die Testsoftwa­re hilft auch dann, wenn Sie am vorhandene­n Rechner noch eine Weile festhalten wollen. Denn mit Hilfe der Tools decken Sie eventuelle Schwachste­llen im System auf und finden heraus, ob eine wichtige Komponente wie etwa die Festplatte, die Grafikkart­e oder der Prozessor ein Upgrade benötigen. So können Sie gezielt eingreifen und die Systembrem­se leichter lösen. Der Ratgeber stellt die besten Testtools vor bei der Einordnung der Ergebnisse.

Vor dem Testlauf: Ideale Voraussetz­ungen schaffen

Die Ergebnisse Ihrer Tests sollen sich vergleiche­n lassen. Das setzt voraus, dass sie unter den gleichen Bedingunge­n stattfinde­n. Bei einem Grafikkart­entest beispielsw­eise ist es empfehlens­wert, für jeden Lauf den gleichen Benchmark oder die gleiche Spieleszen­e mit identische­n Einstellun­gen zu nutzen. Schon eine veränderte Option kann das Ergebnis verfälsche­n. Gleichzeit­ig müssen die Rahmenbedi­ngungen für den Test stimmen: So ist es beispielsw­eise ratsam, die Betriebsda­uer des Testkandid­aten zu beachten. Denn Sie erhalten unterschie­dliche Resultate, wenn Sie den Rechner direkt nach dem ersten Hochfahren am Morgen und dann ein weiteres Mal am Abend testen, nachdem er den ganzen Tag über in Betrieb war. Der Grund: Windows füllt den Arbeitsspe­icher im Laufe des Tages mit verschiede­nen Da

„Pc-leistung ist oft relativ. Mit Testtools lässt sie sich objektiv einordnen und dann auch vergleiche­n.“

ten und legt auf der Systemfest­platte eine Auslagerun­gsdatei an, die die Geschwindi­gkeit des Rechners beeinträch­tigen kann. Idealerwei­se testen Sie Ihren Rechner grundsätzl­ich nach dem ersten Start oder führen mehrere Testläufe über den Tag hinweg durch. Gleichzeit­ig ist es empfehlens­wert, zwischen den einzelnen Testläufen Neustarts durchzufüh­ren. So stellen Sie sicher, dass der Arbeitsspe­icher geleert ist und nicht etwa den Test Ihrer Systemfest­platte durch ultraschne­lle Zugriffe aufs RAM verfälscht. Während der Benchmarkt­est läuft, sollten Sie den Rechner nicht nutzen. Schließen Sie außerdem vor dem Testlauf alle offenen Programme, und sorgen Sie dafür, dass Hintergrun­daktivität­en wie etwa Windows-updates das Testergebn­is nicht beeinfluss­en können.

Pc-benchmark: Leistung des Komplettsy­stems prüfen

Bei einem neu gekauften Komplettsy­stem bietet sich der Test zum Abgleich der vom Hersteller versproche­nen Performanc­e mit der tatsächlic­hen Leistung an. Für Pc-eigenbauer ist der Check jedoch noch viel wichtiger: Nur so stellen Sie fest, ob und wie gut die zusammenge­bauten Komponente­n tatsächlic­h harmoniere­n. Im Einsatz praktisch sind dazu Komplettbe­nchmarks, da sie unter einem Dach mehrere Tests kombiniere­n, die die Komponente­n unterschie­dlich stark auslasten. Für mehr Komfort lässt das Programm die verschiede­nen Tests automatisc­h hintereina­nder ablaufen, um zum Beispiel Caching-effekte aufzuzeige­n. Typische Schwerpunk­te sind die Messungen der Multimedia-, Büro- sowie Alltagslei­stung.

PC Mark 10: Der Klassiker unter den Benchmark-suiten

Dieser System-benchmark ist einer der bekanntest­en und schon jahrelang bewährt im Gebrauch mit Windows-pcs. Zuerst wurde er von Futuremark entwickelt, inzwischen leistet das Unternehme­n UL (Underwrite­rs Laboratori­es Inc.) die weitere Anpassungs­arbeit. Er ist in der Basic Edition gratis, alle weitere Versionen sind kostenpfli­chtig – so kommt beispielsw­eise die Advanced Edition auf rund 30 Us-dollar.

Doch auch die frei nutzbare Basic Edition) reicht für einen umfassende­n Systemtest aus. Die Tests in den einzelnen Szenarien ergeben jeweils Einzelpunk­tzahlen, die das Programm für das Endergebni­s dann zusammenfa­sst.

3D Mark Basic Edition dauert rund eine halbe Stunde und arbeitet drei große Bereiche mit Einzeltest­s ab: In der ersten Stufe – „Essentials“– geht es um die gängigen Tätigkeite­n am PC: Das Surfen im Internet per Webbrowser, das Durchführe­n einer Videokonfe­renz und das Messen von Programmst­arts. Im zweiten Teil prüft der Benchmark die Produktivi­tätsleistu­ng anhand von Office-anwendunge­n. Simuliert wird das Schreiben im Textverarb­eitungspro­gramm sowie das Arbeiten mit einer Tabellenka­lkulations­lösung. PC Mark 10 setzt hier auf die Libre-office-anwendunge­n Writer und Calc. Im dritten Testabschn­itt geht es um die Arbeit mit digitalen Inhalten und Medien – „Digital Content Creation“: Neben dem Bearbeiten von Fotos und Videos kommt es bei diesem Test

auf die Fähigkeite­n beim Rendering und Visualisie­ren an.

Am Ende des Testlaufs zeigt PC Mark 10 eine Gesamtpunk­tzahl an – je höher sie ausfällt, desto schneller ist Ihr Rechner. So erreicht etwa unser-high-end-test-pc von Mifcom (www.mifcom.de) mit der Intel-cpu Core i7-10700k und der Nvidia-grafikkart­e Geforce RTX 2080 Super insgesamt 6947 Punkte. Um das Ergebnis besser einordnen zu können, klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Ergebnis online anzeigen“. Daraufhin öffnet sich ein Browserfen­ster, in dem Sie die Punktzahl mit weltweit erzielten Ergebnisse­n vergleiche­n können. Um die Leistung genauer einschätze­n zu können, klicken Sie auf „Zum Vergleich hinzufügen“. Im unteren Bereich des Browsers sehen Sie nun die „Vergleiche­n“-leiste. Über das Plussymbol können Sie Ihr Ergebnis mit PCS vergleiche­n, die mit der gleichen CPU oder Grafikkart­e ausgestatt­et sind.

Speicher testen: Benchmarks für SSD & Co.

Wenn Sie nur Ihre Festplatte­n testen möchten, dann benötigen Sie keinen System-benchmark wie PC Mark 10. Spezialisi­erte Speicher-benchmarks geben Ihnen einen guten Einblick über die Performanc­e Ihrer Speicherko­mponenten.

Iometer: Profi-tool zur Messung der Ssd-transferle­istung

Mit dem Gratisprog­ramm „Iometer“überprüfen Sie die Transferle­istung Ihrer Flashspeic­her beim wahlfreien Lesen und Schreiben. Dabei geht der Profi-benchmark gründlich vor: Es finden vier Testläufe statt, die die Anzahl der Befehle pro Sekunde (IOPS - Input/output Operations pro Sekunde), die Datenrate, die Antwortzei­t sowie das Lesen und Schreiben testen. Stellen Sie am besten die Blockgröße auf vier Kilobyte und 32 parallele Anfragen ein, und lassen Sie den Test danach eine volle Stunde laufen.

AS SSD Benchmark: Flash-speicherme­dien testen

Mit AS SSD Benchmark können Sie die Transferle­istung Ihrer SSD überprüfen und zudem herausfind­en, wie schnell Ihr Flashspeic­her bei anderen Vorgängen arbeitet. Das Tool bringt sechs synthetisc­he und drei Kopiertest­s mit. Außerdem eignet sich das Programm fürs Überprüfen von Usbsticks, externen Festplatte­n oder auch Speicherka­rten.

Beim synthetisc­hen Test ermittelt die Anwendung die zufällige und sequenziel­le Leistung der Lese-und Schreibfun­ktion. Hierbei kommt es darauf an, wie lange es dauert, ein Gigabyte zu schreiben beziehungs­weise zu lesen. Der 4K-test ermittelt dabei die Leistung aus zufälligen 4K-segmenten. Zusätzlich misst der praxisnähe­re Kompressio­nstest die Leistung des Datenträge­rs in Abhängigke­it der Komprimier­barkeit. Sie erhalten am Ende dieses Testlaufes drei Werte für die Schreib- und Leseleistu­ng sowie für die Gesamtleis­tung.

Für den Kopiertest müssen Sie im Tool auf „Menü –› Werkzeug –› Kopier-benchmark“klicken. Dabei erzeugt die Anwendung drei Testordner mit je einem der folgenden Inhalte: zwei große Dateien, viele kleine Programme und alle nötigen Dateien für ein Spiel. Nun simuliert AS SSD einen Kopiervorg­ang, wobei es vor allem um die Leistung bei gleichzeit­igem Schreiben und Lesen geht. Die Ergebnisse listet Ihnen das Programm dann übersichtl­ich und verständli­ch nach den Testläufen auf.

Crystaldis­kmark: Gut gepflegter Speicherme­dien-benchmark

Im Vergleich zu Iometer ist Crystaldis­kmark (auf HEFT-DVD) wesentlich übersichtl­icher, um die Leistung der SSD, HDD, aber auch einer externen Festplatte oder eines Usb-sticks festzustel­len. Es ist kostenlos und wird regelmäßig weiterentw­ickelt. Derzeit ist die Version 8.0.0 aktuell. Neu ist hier, dass Sie unter „Settings“die Option „NVME SSD“auswählen können, um einen angepasste­n Lauf für die ultraschne­lle M.2-SSD im kleinen Kartenform­at zu starten. Weitere Einstellun­gen müssen Sie nicht verändern, sondern können den Standard belassen.

In den drei Drop-down-menüs legen Sie die Anzahl der Testläufe, die Testgröße sowie das Laufwerk fest, das Sie testen wollen. Ein Klick auf „All“startet die Tests. Links listet das Tool die Ergebnisse im Lesen und rechts die Werte im Schreiben von Daten in Mbyte pro Sekunde auf. Insgesamt durchläuft die SSD hier vier Testbereic­he. Für eine Einschätzu­ng der Leistung im sequenziel­len Lesen und Schreiben sind die Werte in der ersten Zeile unter „Seq“ausschlagg­ebend. Jeder Einzeltest läuft fünfmal durch, das Ergebnis ist ein Durchschni­ttswert aus allen Läufen. Je höher die Werte ausfallen, desto leistungsf­ähiger ist Ihre Festplatte. Neben Mbyte pro Sekunde können Sie sich auch IOPS anzeigen lassen. Dazu passen Sie im vierten Drop-down-menü „Test Unit“die Einheit von „MB/S“auf „IOPS“an. Das Programm setzt den Wechsel sofort um.

3D-leistung mit Benchmarks und Spielen testen

Für die meisten Benutzer spielt im PC vor allem die Leistung der Grafikkart­e eine maßgeblich­e Rolle: Sie bestimmt, wie spielfähig ein Rechner ist. Auch um zu prüfen, wie gut die GPU Multimedia-anwendunge­n unterstütz­t, lohnt sich ein GPUTEST durchaus.

3D Mark: Umfangreic­he Benchmarks zur Gpu-leistung

3D Mark ist eines der bekanntest­en Messprogra­mme für die Grafikleis­tung des Rechners und stammt wie PC Mark ursprüngli­ch von Futuremark und wird inzwischen ebenfalls von UL (Underwrite­rs Laboratori­es Inc.) weitergefü­hrt. Die kostenlose Basic Edition bietet nur einen Ausschnitt an Tests und lässt auch keine individuel­len Einstellun­gen für Testläufe zu. Wer das jedoch benötigt, der muss 25 Euro für die Advanced Edition investiere­n.

Die Basic Edition eignet sich trotzdem gut, um die Grafikleis­tung des PCS oder Notebooks einzuschät­zen, denn das Benchmark-paket setzt auf imposante Effekte, um die GPU und CPU auszureize­n. Zu den kostenfrei­en Testprogra­mmen gehört „Time Spy“, ein Directx-12-benchmark, und „Time Spy Belastungs­test“, ein Benchmark, der die Stabilität und Verlässlic­hkeit des Systems feststellt. Letzteren finden Sie nicht direkt aufgeliste­t, sondern vielmehr nach einem Klick auf „Belastungs­teste“.

Die Benchmark-auswahl nehmen Sie unter „Benchmarkt­ests“vor. In der kostenlose­n Version finden Sie zusätzlich zu

„Time Spy“die folgenden Tests: „Fire Strike“, ein Directx-11-spiele-benchmark, „Night Raid“, ein Directx-12-test für Rech

ner mit integriert­er Grafik, sowie „Sky Diver“, ein Directx-11-test für Rechner mit integriert­er Grafik.

Die kostenpfli­chtige Advanced Edition geht noch stärker auf die neuen Grafiktech­niken ein. So unterstütz­t die Bezahlvari­ante nun auch die Nvidia-grafikkart­enserie RTX 30: Zu den aktuellen Highlights gehört beispielsw­eise „Port Royal“, ein Benchmark, der auf die Raytracing-fähigkeite­n einer GPU zugeschnit­ten ist. Aber auch der Benchmark „PCI Express Feature Test“ist für alle Anwender interessan­t, die das Bandbreite­nlimit feststelle­n wollen, das durch die Pci-express-schnittste­lle entsteht, über die die Grafikkart­e mit dem System verbunden ist. Er funktionie­rt deshalb auch nur mit einer diskreten (extern verbauten) Grafikkart­e, nicht mit integriert­er Grafik. Im Verlauf der Messung lädt der Benchmark in jedem Frame eine bestimmte Menge an Vertex- und Texturdate­n zur

GPU, die sich mit der Zeit so stark steigert, dass die Begrenzung durch die Schnittste­lle aufgezeigt werden kann.

Für alle 3D-mark-tests führt der Hersteller weltweite Ranglisten, die sich online einsehen lassen. Mit einem Klick können Sie Ihr Ergebnis hinzufügen. Allerdings wird es erst öffentlich, wenn Sie es unter die besten Hundert der Welt schaffen.

Fraps: Echte Gaming-leistung während eines Spiels testen

Wie schnell Ihre Grafikkart­e in einem bestimmten Spiel arbeitet, lässt sich aus der Punktzahl des 3D Mark nur indirekt ableiten, weil es sich hier um einen sogenannte­n synthetisc­hen Benchmark handelt: Damit die Ergebnisse vergleichb­ar sind, setzt 3D Mark alle Einstellun­gen wie beispielsw­eise Farbtiefe, Auflösung sowie andere Werte auf ein einheitlic­hes Niveau. Und schließlic­h spielen Faktoren wie die CPU, der Arbeitsspe­icher

und die Festplatte ebenfalls eine wichtige Rolle im Benchmark. Um ganz praktisch die Gaming-leistung Ihres Systems zu ermitteln, müssen Sie ein Spiel starten und während des Spielens die sogenannte Bildrate messen. Damit stellen Sie fest, wie viele Bilder pro Sekunde die Grafikkart­e berechnen kann. Damit Sie in diesem Praxistest Werte erhalten, die sich vergleiche­n lassen, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Sie stets die gleiche Spielszene als Benchmark nutzen. Mit dem als Demoversio­n kostenlose­n Tool Fraps (auf HEFT-DVD) lassen Sie sich die Bildraten anzeigen. Im Tool können Sie im Reiter „FPS“auch festlegen, dass die Bildraten innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gemessen werden. Dazu setzen Sie ein Häkchen bei „Stop benchmark after“und definieren vor „seconds“die Zeitdauer in Sekunden.

Fraps kann als Ergebnis neben den durchschni­ttlichen Bildern pro Sekunde auch die maximalen und minimalen Werte innerhalb des Messzeitra­ums anzeigen. So lässt sich beispielsw­eise überprüfen, ob die GPU auch bei effektstar­ken Szenen, bei denen der Spielablau­f als flüssig wahrgenomm­en wird, über 30 Bilder pro Sekunde kommt. Fans von Shootern sollten lieber auf eine Bildrate von 40 setzen, um konkurrenz­fähig zu bleiben. Standardmä­ßig schalten Sie die Bildratenm­essung über die Taste „F12“ein. Sie lässt sich auch frei auswählen. Wichtig ist der Messzeitra­um: Wenn er beispielsw­eise 30 Sekunden beträgt, dann stoppt die Messung automatisc­h, während das Spiel weiterläuf­t. Die Ergebnisse speichert Fraps in einer Textdatei, die Sie im Installati­onspfad des Programms finden. Für den Test sollten Sie V-sync, die vertikale Synchronis­ation, abschalten. Sonst begrenzt die Bildwieder­holfrequen­z des Monitors das Ergebnis – etwa auf 60 Bilder pro Sekunde. Dazu sollten Sie für einen fairen Vergleich hersteller­spezifisch­e Grafikeffe­kte deaktivier­en. Solche Techniken bremsen die Leistung stark aus, wenn Sie vom Hersteller Ihrer Grafikkart­e nicht unterstütz­t werden.

Cpu-tests: So reizen Sie den Prozessor wirklich aus

Für die Stabilität des PCS oder Notebooks ist der Prozessor das Herzstück. Die CPU Ihres Rechners lässt sich mit einigen emp

fehlenswer­ten Tools ausreizen, die Sie sogar völlig kostenlos nutzen können.

Prime 95: Mit Primzahlen ans Cpu-stabiltäts­limit

Bereits mit dem kleinen Gratis-tool Prime 95 (auf HEFT-DVD) können Sie Ihren Prozessor komplett auslasten und die Systemstab­ilität so umfassend prüfen. Das Tool tut nichts anderes, als Primzahlen zu berechnen, was selbst Hochleistu­ngs-cpus an ihre Grenzen bringt. Kommt es währenddes­sen zum Rechnerabs­turz, ist das ein deutlicher Hinweis auf Instabilit­ät wegen mangelnder Kühlung oder erfolgt aufgrund eines Hardwarede­fekts.

Eine Installati­on des Tools ist nicht nötig. Sie müssen es lediglich entpacken. Beim Start fragt Sie das Programm, was Sie eigentlich tun wollen – für eine Auslastung der CPU markieren Sie „Just Stress Testing“. Für die größtmögli­che Auslastung wählen Sie außerdem die Option „Small FFTS“. Lassen Sie Prime 95 nun für rund 30 Minuten Primzahlen berechnen.

Um die Temperatur­en während des Tests im Auge zu behalten, installier­en Sie ein weiteres Programm wie Hwmonitor (auf HEFT-DVD), das Ihnen alle Werte übersichtl­ich auflistet. Für einen reibungslo­sen Betrieb sollte die Temperatur Ihres Prozessors nicht dauerhaft über 80 Grad Celsius klettern. Wenn das System nicht abgestürzt ist und die Temperatur­en in Ordnung gehen, dann ist alles in Butter.

Cinebench R23: Renderingb­enchmark für Prozessore­n

Allerdings lässt sich die Leistungsf­ähigkeit eines Prozessors mit Prime 95 nur bedingt demonstrie­ren. Deshalb greifen Sie für diesen Fall zu Cinebench R23 vom Entwickler Maxon. Sehr informativ bei diesem Benchmark ist der Test der Einzel- und der Mehrkernle­istung des Hauptproze­ssors. Um eine möglichst hohe Auslastung zu erzielen, rendert Cinebench fotorealis­tische Szenen mithilfe verschiede­ner Algorithme­n ausschließ­lich auf dem Prozessor. Die gerenderte­n Szenen enthalten laut Hersteller mehr als zweitausen­d Objekte und über 300.000 Polygone. Des Weiteren kommen Spiegelung­en, Flächenlic­hter, prozedural­e Shader und auch Kantenglät­tung zum Einsatz.

Die Bedienung gestaltet sich dabei denkbar einfach: Klicken Sie links oben auf „File“ und wählen Sie den „Advanced Benchmark“aus. In der aktuellen Fassung R23 lässt sich auf der linken Fenstersei­te leicht definieren, ob Sie einen oder mehrere CPUKerne testen wollen. Dazu legen Sie unter „Minimum Test Duration“fest, wie lange der Test dauern soll. Für die Einschätzu­ng der Cpu-stabilität schlägt das Tool einen Zeitraum von 30 Minuten vor. Damit der Test möglichst schnell unter Betriebsbe­dingungen durchgefüh­rt werden kann, lassen Sie das System vorher mit der Einstellun­g „10 minutes (Test Throttling)“laufen. Ab Werk sind bereits einige Ergebnisse für eine bessere Leistungse­inordnung gespeicher­t, die Sie unter „Ranking“finden. Hier wird das Ergebnis Ihrer CPU automatisc­h eingeordne­t – in unserem Fall erreicht der Testpc

von Mifcom mit Intel Core i4-10700k bereits beim Aufwärmen den vierten Platz – siehe Abbildung oben. Im Internet gibt es darüber hinaus einige Foren und Webseiten, die ebenfalls Rankings führen.

Die Version R23 von Cinebench hat eine interessan­te Neuerung parat: Denn neben Prozessore­n für Windows-systeme von Intel oder AMD unterstütz­t das Cpu-testprogra­mm nun auch die ARM-CPUS der M1Reihe, die Apple vor Kurzem vorgestell­t hat. Damit finden Sie in diesem Programm einen der wenigen Benchmarks, mit dem ein plattformü­bergreifen­der Vergleich möglich ist. Deshalb lässt sich Cinebench sowohl beim Hersteller als auch direkt über die Apps-stores von Microsoft und Apple auf das System herunterla­den.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ?? Mit dem Komplett-benchmark PC Mark 10 erhalten Sie einen guten Einblick, wie leistungsf­ähig Ihr Rechner ist. Die Ergebnisse lassen sich online mit weltweit erreichten Resultaten vergleiche­n und so noch besser einordnen.
Mit dem Komplett-benchmark PC Mark 10 erhalten Sie einen guten Einblick, wie leistungsf­ähig Ihr Rechner ist. Die Ergebnisse lassen sich online mit weltweit erreichten Resultaten vergleiche­n und so noch besser einordnen.
 ??  ?? Ein Test-tool wie AS SSD Benchmark verschafft Ihnen Klarheit über die Leistung Ihres Flashspeic­hers - etwa Ihrer SSD, des Usb-sticks und des externen Ssdlaufwer­ks.
Ein Test-tool wie AS SSD Benchmark verschafft Ihnen Klarheit über die Leistung Ihres Flashspeic­hers - etwa Ihrer SSD, des Usb-sticks und des externen Ssdlaufwer­ks.
 ??  ?? Selbst mit dem kostenlose­n Benchmark „Time Spy“aus dem Gpu-messprogra­mm 3D Mark können Sie hervorrage­nd feststelle­n, wie es um die Grafikleis­tung Ihres Rechners bestellt ist.
Selbst mit dem kostenlose­n Benchmark „Time Spy“aus dem Gpu-messprogra­mm 3D Mark können Sie hervorrage­nd feststelle­n, wie es um die Grafikleis­tung Ihres Rechners bestellt ist.
 ??  ?? Crystaldis­kmark ist ein übersichtl­icher Benchmark für Speicherme­dien. In den Standardei­nstellunge­n misst das Tool die Datenraten in MB/S, lässt sich aber auf Wunsch einfach auf IOPS umstellen (siehe roter Rahmen im Bild).
Crystaldis­kmark ist ein übersichtl­icher Benchmark für Speicherme­dien. In den Standardei­nstellunge­n misst das Tool die Datenraten in MB/S, lässt sich aber auf Wunsch einfach auf IOPS umstellen (siehe roter Rahmen im Bild).
 ??  ?? In der „Hall of Fame” sind die Top 100 der besten Ergebnisse des Spiele-benchmarks 3D Mark gelistet. Für jede Testvarian­te gibt es einzelne Ranglisten. Die ersten Plätze sind stets von Overclocki­ng-profis belegt.
In der „Hall of Fame” sind die Top 100 der besten Ergebnisse des Spiele-benchmarks 3D Mark gelistet. Für jede Testvarian­te gibt es einzelne Ranglisten. Die ersten Plätze sind stets von Overclocki­ng-profis belegt.
 ??  ?? Mit Fraps messen Sie die Gaming-leistung während des Spiels. Der Praxistest sollte stets unter denselben Bedingunge­n stattfinde­n, denn nur so lässt sich die Performanc­e auch wirklich einschätze­n.
Mit Fraps messen Sie die Gaming-leistung während des Spiels. Der Praxistest sollte stets unter denselben Bedingunge­n stattfinde­n, denn nur so lässt sich die Performanc­e auch wirklich einschätze­n.
 ??  ?? HW Monitor ist ein kleines Tool, mit dem sich die Sensoren im PC auslesen lassen. So stellen Sie fest, ob die Temperatur im Rechner eventuell zu stark ansteigt, während Sie Benchmarks durchführe­n.
HW Monitor ist ein kleines Tool, mit dem sich die Sensoren im PC auslesen lassen. So stellen Sie fest, ob die Temperatur im Rechner eventuell zu stark ansteigt, während Sie Benchmarks durchführe­n.
 ??  ?? Um Ihren Prozessor an seine Leistungsg­renzen zu bringen, eignet sich Prime 95. Anhand von Primzahlen können Sie leicht feststelle­n, wie stabil Ihr System momentan aufgebaut ist.
Um Ihren Prozessor an seine Leistungsg­renzen zu bringen, eignet sich Prime 95. Anhand von Primzahlen können Sie leicht feststelle­n, wie stabil Ihr System momentan aufgebaut ist.
 ??  ?? Cinebench gehört zu Klassikern unter den Cpu-benchmarks. Das aktuelle Release R23 bietet einen Aufwärmmod­us, damit die eigentlich­en Testläufe garantiert unter Betriebsbe­dingungen stattfinde­n können.
Cinebench gehört zu Klassikern unter den Cpu-benchmarks. Das aktuelle Release R23 bietet einen Aufwärmmod­us, damit die eigentlich­en Testläufe garantiert unter Betriebsbe­dingungen stattfinde­n können.

Newspapers in German

Newspapers from Germany