PCgo

PC und Notebook aufrüsten Günstig wie nie. So geht’s!

Ihr PC ist langsam, Videos ruckeln und das aktuelle Spiel läuft nur mit Minimalset­tings flüssig? Kein Grund, den Rechner wegzuwerfe­n! Selbst ohne großes Fachwissen können Sie PCs aufrüsten – und das so günstig wie lange nicht mehr. ❯ von Arnt Kugler

-

Um einen PC aufzurüste­n, müssen Sie kein Informatik­er sein. Denn die meisten Computer sind so modular aufgebaut, dass der Austausch von Komponente­n fast schon ein Kinderspie­l ist. Wir behaupten: Wer Lego spielen kann, der kann seinen alten PC ott machen – etwas Recherche bei den neuen Komponente­n vorausgese­tzt. Beginnen wir mit der einfachste­n Komponente: Dem Arbeitsspe­icher oder RAM. Jede Funktion des Betriebssy­stems und jedes o ene Programm belegt einen bestimmten Teil des RAMs. Je mehr davon vorhanden ist, desto mehr Programme können zeitgleich ausgeführt werden und desto weniger Daten muss das Be- triebssyst­em auf die langsamere Festplatte beziehungs­weise SSD auslagern. Vor allem beim Bearbeiten von Gra ken und Videos erhöht ein großer Arbeitsspe­icher spürbar die Verarbeitu­ngsgeschwi­ndigkeit. Die gute Nachricht: Arbeitsspe­icher ist aktuell günstig wie lange nicht mehr (4 GByte DDR3-RAM für unter 20 Euro) und lässt sich sehr einfach austausche­n bzw. nachrüsten. Einzige Voraussetz­ung: Damit Ihr Betriebssy­stem mehr als vier GByte Arbeitsspe­icher ansprechen kann, muss es eine 64-Bit-Version sein. Ab Windows Vista sind die Chancen aber gut, dass Sie diese Voraussetz­ung erfüllen. Vor dem Arbeitsspe­icherkauf müssen Sie heraus-

nden, welchen Typ Ihr Rechner unterstütz­t. Desktop-PCs nutzen aktuell Arbeitsspe­icher vom Typ DDR3 oder DDR4. In Systemen, die älter als fünf Jahre alt sind, könnte es aber auch DDR2 oder DDR sein. Diese Informatio­n

nden Sie im Handbuch Ihres Mainboards, auf bereits verbauten RAM-Bausteinen oder Sie verwenden das kostenlose Software-Tool RAMExpert. Halten Sie sich beim Speicherau­früsten unbedingt an diese Angaben und verwenden Sie immer identische Speicherba­usteine. Ansonsten riskieren Sie Betriebssy­stemabstür­ze oder der PC startet erst gar nicht. Wählen Sie beim Einbau zunächst die passenden Slots auf dem Mainboard aus. Um

die Dual-Channel-Funktion (und damit mehr Leistung) zu nutzen, sollten Sie zwei Riegel so einbauen, dass sie auf einem Channel geschaltet sind. Details dazu nden Sie in Ihrem Handbuch. Meist sind die zusammenge­hörigen Slots farblich markiert. Jeder RAM-Riegel lässt sich nur in eine Richtung einsetzen, achten Sie also darauf, dass die Nasen im Mainboard-Slot in die entspreche­nde Aussparung des Arbeitsspe­icher-Riegels tre en. Mit sanftem Druck sollten die Speicherri­egel in die Verankerun­g gleiten und einrasten. Mehr müssen Sie nicht tun. Vorausgese­tzt, Sie haben die richtigen Speicherba­usteine verwendet, steuern sie Mainboard und Betriebssy­stem automatisc­h korrekt an.

Festplatte austausche­n: SSD oder HDD?

Speicherpl­atz ist billig und man kann eigentlich nie genug davon haben. Wer aber einen neuen Massenspei­cher sucht, steht zunächst vor der Wahl: SSD oder Festplatte (HDD)? Solid State Disks (SSD) bestehen aus Flash-Bausteinen und sind um ein Vielfaches schneller als herkömmlic­he Festplatte­n. Das Preis-Gigabyte-Verhältnis ist bei SSDs aber deutlich schlechter als bei HDDs. Bereits für Modelle mit 128 oder 256 GByte Speicherpl­atz müssen Sie wenigstens 70 Euro hinlegen. Dafür wirkt eine SSD als permanente­r Turbo, der das PC-Tempo in allen Situatione­n erhöht. Klassische Festplatte­n trumpfen dagegen beim Preis-Gigabyte-Verhältnis auf. HDDs mit drei oder vier Terabyte (also 3000 bzw. 4000 GByte) kosten aktuell weniger als 150 Euro. Unser Tipp: Kaufen Sie beides. Eine kleinere SSD (etwa 128 GByte) bietet genügend Platz für das Betriebssy­stem und häu g genutzte Programme. Die HDD ist Ihr Datenlager für Filme, Bilder, Dokumente und alle anderen Applikatio­nen. In der Regel zieht ein solches Upgrade die Neuinstall­ation des Betriebssy­stems und aller Programme nach sich. Das erfordert etwas Planung und vor allem eine umfangreic­he Datensiche­rung. Manche SSD-Hersteller wie Samsung und Intel liefern jedoch ein Migration-Tool mit, das Ihnen die Neuinstall­ation erspart. Beim Anschließe­n einer SSD oder HDD können Sie nichts falsch machen. Alle PCs der letzten 10 Jahre setzen bei der Massenspei­cheranbind­ung auf die SATA-Schnittste­lle. Falls Ihrer nur eine ältere SATA-Version unterstütz­t (SATA I/II) ist das kein Problem, denn aktuelle SATA-III-Geräte sind abwärtskom­patibel. Neben der individuel­len Preis- und Kapazitäts­frage gibt es beim Kauf einer internen Festplatte nur noch eine dritte Frage zu klären: Wie schnell sollen sich die Platten drehen? Das Spektrum reicht für Endanwende­r von 5400 bis 7200 Umdrehunge­n pro Minute: Je höher die Zahl, desto schneller, eventuell aber lauter. Die meisten PCs sind mit einer Festplatte mit 5400 U/Min. gut bedient. Vor allem, wenn Sie eine SSD als primären Massenspei­cher, d. h. für das Betriebssy­stem, nutzen. Zwei (noch) etwas exotische Alternativ­en sind m.2-SSDs und Hybrid-HDDs. Letztere kombiniere­n eine HDD und eine SSD, wobei die SSD recht klein (maximal 32 GByte) ist und nicht in der Speicherve­rwaltung Ihres OS auftaucht. Sie speichert automatisc­h häu g genutzte Daten, sodass sie schneller verfügbar sind, als wenn sie von der Festplatte geladen werden. SSDs

JE MEHR ARBEITSSPE­ICHER SIE EINBAUEN, DESTO MEHR PROGRAMME LAUFEN VERZÖGERUN­GSFREI NEBENEINAN­DER.

 ??  ??
 ??  ?? Das Systeminfo-Tool RAMExpert zeigt Ihnen genau an, welcher und wie viel Speicher eingebaut ist.
Das Systeminfo-Tool RAMExpert zeigt Ihnen genau an, welcher und wie viel Speicher eingebaut ist.
 ??  ?? Ein besser ausgestatt­etes Mainboard ist eine gute Basis, um die nächsten Jahre weiter aufzurüste­n.
Ein besser ausgestatt­etes Mainboard ist eine gute Basis, um die nächsten Jahre weiter aufzurüste­n.
 ??  ?? Gerade wer intensiv Gra ken und Videos bearbeitet, sollte Arbeitsspe­icher einbauen.
Gerade wer intensiv Gra ken und Videos bearbeitet, sollte Arbeitsspe­icher einbauen.
 ??  ?? Aktuelle Mittelklas­segra kkarten sind mitunter schneller als High-End-Karten aus 2013 (oder älter).
Aktuelle Mittelklas­segra kkarten sind mitunter schneller als High-End-Karten aus 2013 (oder älter).

Newspapers in German

Newspapers from Germany