Kinderschutz-Software Ihr Kind sicher im Internet
Wer nicht möchte, dass seine Kinder unbeaufsichtigt mit der Frühaufklärung über das Internet anfangen, sollte eine Kinderschutz-Software einsetzen. Das Labor von AV-TEST hat 15 Windows-Lösungen zum Kinderschutz in einem ersten wirklich umfassenden Test ge
Oft haben Kinder Zugri auf das Internet, ohne dass ein Erwachsener dabei ist. Schließlich kennen sich die Kleinen oft besser aus als die Großen. Wer das Internet kennt, der weiß, dass es dort viele Inhalte gibt, die nicht für Kinder geeignet sind. Meist reichen eine Suche in Google oder ein falscher Klick auf ein Banner und man landet in Bereichen mit sehr o enherzigen Bildern und Texten.
Fünfzehn Lösungen im Test
Im Labor des unabhängigen Instituts AVTEST (www.av-test.org) wurden sieben Lösungen geprüft, die speziell für den Kin- derschutz entwickelt wurden. Weitere acht geprüfte Internet-Security-Suiten bringen im Paket jeweils ein Kinderschutz-Modul mit. Zum besseren Vergleich wurde das kostenlos mitgelieferte Kinderschutz-Module von Windows 8 ebenfalls geprüft: Microsoft liefert das Modul Microsoft Family Safety mit. Die Produkte kommen von Bitdefender, BullGuard, eScan, F-Secure, Kaspersky (zwei Lösungen), McAfee, Mobicip, Net Nanny, Quick Heal, Salfeld, Symantec, Telekom und Trend Micro. Im Test wurden alle Produkte in ihrer Standard-Einstellung installiert und für ein 7-jähriges Kind eingestellt, bzw. die fertigen Vorgaben dafür gewählt. Danach wurde geprüft, ob die anwählbaren Suchmaschinen wie Google, Bing oder etwa Yahoo in den Safe-Search-Modus gestellt wurden. Dieser Modus ltert gleich alle Inhalte und Links aus, die nur für Erwachsene gedacht sind. Gleichzeitig sollten andere Suchmaschinen, die keine Safe-Search-Funktion bieten, nicht anwählbar sein. Auch die weiteren Steuerungsmöglichkeiten wurden geprüft und notiert. Dazu gehören Zeitlimits für die PC- und Internet-Nutzung, sowie eine Programm-Kontrolle. Diese lässt nur Anwendungen zu, die das Kind auch
benötigt. Videoplayer oder Download-Programme lassen sich so sperren. In den Zusatzfunktionen ndet sich bei einigen Programmen ein Schutz für Facebook. Er soll dafür sorgen, dass schädliche Links und Spam abgefangen werden. Diese Funktion bieten nur fünf der 15 Programme an. Etwas überraschend: Lediglich die vier reinen Kinderschutz-Software-Pakete verhindern, dass Kinder mit dem abgesicherten Modus von Windows die Schutzfunktion aushebeln.
Überwachung aus der Ferne
Die Zusatzfunktion „Steuerung und Administration aus der Ferne“ist bei einigen Produkten mit den wichtigen Log- und Report-Funktionen verknüpft. Nur rund die Hälfte der Lösungen lässt es zu, dass über eine Webseite oder ein Tool auf einem anderen Gerät, die Aktivität des Kinderschutzes überwacht wird. Eltern können so auch aus der Ferne zum Beispiel Kontakte im Instant Messenger sperren oder spezielle InternetDomains blockieren. Wie bereits beschrieben, landen alle Aktivitäten in Log- und Report-Dateien. Zehn von fünfzehn Lösungen notieren sich alle besuchten Internetseiten. Wurde eine Seite angesurft, die nicht gesperrt oder nicht als zu verweigernde Seite erkannt wurde, dann bekommen die Eltern bei F-Secure, Net Nanny, Quick Heal, Telekom und Trend Micro auch nichts davon mit. Alle Programme, außer von der Telekom und F-Secure, erfassen aufgerufene geblockte Seiten. Egal, ob diese zuvor gesperrt oder von der Programm-Logik wegen des Inhalts erkannt wurden. Viele Produkte protokollieren auch die gesamte Suchhistorie sowie die Liste alle gesperrten Programme, die versucht wurden zu starten. Wer bei seinem Nachwuchs die Nutzungszeit von PC und Internet überwachen will, muss ebenfalls bei vielen Schutz-Tools Abstriche machen. Das können nur F-Secure, Kaspersky (Internet Security) und Salfeld im vollen Umfang. Weitere vier Produkte notieren entweder die Nutzungszeit des PCs oder die Online-Zeit im Internet. Acht Produkte loggen hier nichts; mit dabei auch vier reine Kinderschutz-Pakete.
Die feine Kunst des Blockierens
Der wichtigste Testteil ist die Erkennung und die Analyse von Begri en und Webadressen, die Kinder normalerweise eingeben oder anklicken. Viele Programme bieten hier diverse Kategorien an, die sich anpassen oder auch deaktivieren lassen. An dieser Stelle unterscheiden sich einige der geprüften Programme. Nicht alle haben die gleichen Kategorien. Besonders das zusätzlich geprüfte Modul von Windows achtet nur auf den Bereich „Sex, Pornogra e, Nacktheit“. Fehlende Kategorien müssen sie dann mit logischer Erkennung und Wortvergleichen au angen. Viele Produkte bieten das sogenannte Whitelisting an. Bei dieser Technik sind nur die Seiten zugelassen, die explizit in einer Liste eingetragen wurden. Der Zugri auf alle anderen Seiten wird verwehrt. Da die Hersteller aber aus verschiedenen Ländern kommen, sind deren Listen regional und sprachlich