SMART HEIZEN
Eine warme Wohnung und niedrige Energiekosten passen scheinbar nicht zusammen. Weit gefehlt: Ein Smart Home vereint beides dank einer intelligenten Heizungssteuerung. Dabei lassen sich die cleveren Wärmespender ganz einfach nachrüsten – im eigenen Haus ge
Jedem passiert es ab und an: Das Fenster steht o en bei voll aufgedrehter Heizung. Genauso kennt jeder die Erfahrung, seine eisig kalte Wohnung zu betreten. Beides muss nicht sein. Denn eine intelligente Heizungssteuerung sorgt dafür, dass keine Energie verschwendet wird und bei Bedarf das Zuhause warm ist. In den Genuss einer solch smarten Regelung kann jeder kommen, egal, ob er zur Miete oder im eigenen Haus wohnt. Denn diese Smart-Home-Systeme für die Heizung kann jeder selbst installieren. Wenn nötig, zieht sie bei einem Wohnungswechsel einfach mit um. Genauso gibt es für jeden Heizungstyp die geeignete Lösung.
Passend für jede Wohnung
In den meisten Gebäuden ist die Heizung so aufgebaut: Im Keller steht ein Heizkessel oder eine Wärmepumpe, die Wasser erhitzen. Das erwärmte Wasser wird über Rohre zu den einzelnen Räumen gepumpt. Über die Heizkörperregler legen die Bewohner fest, wie viel Wasser abgenommen werden und damit wie warm es im Zimmer sein soll. Energiee zienter als solche Radiatoren sind Fußbodenheizungen, da sie aufgrund der größeren Fläche eine geringere Wassertemperatur benötigen. Anstatt des Drehreglers gibt es hier häu g ein Raumthermostat zum Einstellen der Temperatur. Ein leicht abgewandeltes Prinzip ndet man in Altbauwohnungen mit Gasetagenheizungen. Die Temperatur bestimmen die Bewohner hier meist über ein Raumthermostat, das direkt mit der Therme kommuniziert. Das bedeutet, die Heizungssteuerung kann an verschiedenen Punkten ansetzen: bei einer Zentralheizung an der Therme und an den Radiatoren, bei einer Gasetagenheizung beim Wärmeerzeuger direkt.
Wer im Baumarkt nach einer Heizungssteuerung Ausschau hält, ndet Heizkörperthermostate mit Motor und Batterien. Sie kann jeder selbst an den Radiatoren in den einzelnen Räumen montieren. Den Bewohnern geben sie die Möglichkeit, einzustellen, zu welcher Zeit sich die Heizkörper auf welche Temperatur erwärmen sollen. Das spart bereits Energie und Kosten. Doch eine Heizungssteuerung im Smart Home geht deutlich weiter: sowohl in puncto Komfort als auch in puncto Energieeinsparung. Zentrales Element sind auch hier oft smarte Heizkörperthermostate. Sie sind jedoch per Funk mit einer Zentrale verbunden, die in aller Regel per Netzwerk-Kabel am InternetRouter hängt. Das potenziert die Möglichkeiten. Zunächst können sich darüber verschiedene Heikörperthermostate synchronisieren. Damit etwa zwei Radiatoren mit verschiedenen Zieltemperaturen in einem Raum nicht gegeneinander arbeiten. Ein Sensor zum Ankleben am Fenster kann außerdem registrieren, wenn sich ein Fenster ö net, und die Heizung automatisch nach unten regeln. Manche Heizkörperthermostate erkennen das Ö nen des Fensters auch selbst durch den rapiden Temperaturabfall. Beim Eingang befestigt, registriert der Fenster-Tür-Kontakt, wenn jemand nach Hause kommt, und heizt dementsprechend das Haus auf.
Warmer Empfang zu Hause
Besser wäre es natürlich, wenn die Heizphase schon beginnt, bevor man in der Wohnung ankommt, damit es bei der Ankunft bereits warm ist. Dafür gibt es Apps für Smartphones und Tablets. Sie geben einem die Möglichkeit, die Wohnung schon unterwegs vorzuheizen. Noch besser: Die Heizungssteuerung erkennt selbstständig, wenn sich die Bewohner auf den Nachhauseweg machen. Das ist etwa bei den Systemen von tado und Honeywell der Fall. Sie werten, wenn gewünscht, die GPS-Position des Handys aus. Einen anderen Weg gehen die Systeme Buderus Control Center Connect und Junkers HomeCom. Sie registrieren, wenn Smartphones mit installierter App das heimische WLAN betreten. Die Zeit zum Aufheizen der Wohnung ist dabei jedoch geringer. Auch beim Anlegen von Heizplänen für jedes Zim- mer helfen Smartphone und Tablet, sodass sich etwa die Heizung im Bad nachts herunterregelt, aber am Morgen wieder für Wärme sorgt. Damit ein Raum zu einem festgelegten Zeitpunkt die gewünschte Temperatur besitzt, sind manche Systeme so intelligent, dass sie die Gebäudeeigenschaften lernen. So wissen sie, wann sie mit dem Heizen beginnen müssen. Das ist vor allem bei träge reagierenden Fußbodenheizungen wichtig. Noch besser, wenn sie dabei die Außentemperatur berücksichtigen, die sie per Temperaturfühler oder über Online-Wetterdaten in Erfahrung bringen. Einen Schritt weiter gehen Systeme, welche die Wettervorhersage beachten. Bei einem Kälteeinbruch können sie im Vorfeld rechtzeitig reagieren.
Per Hand regeln weiterhin möglich
Trotz der bequemen Steuerung per Smartphone wollen viele nicht die Möglichkeit missen, die Temperatur direkt am Heizkörper zu regeln. Wem das wichtig ist, der sollte beim Kauf darauf achten. Zusätzlich gibt es für einige Systeme einen Raumthermostat