Prenzlauer Zeitung

Drei Gründe, warum Hobbys im Alter guttun

- Von Ricarda Dieckmann

Stricken, Lesekreis gründen, Kommode für das Enkelkind bauen: Im Ruhestand ist mehr Zeit für Hobbys da. Warum Sie die nutzen sollten.

GREIFSWALD – Draußen oder drinnen, alleine oder in Gruppe, kreativ oder sportlich: „Ich finde nichts, das zu mir passt“ist eine Ausrede, die bei Hobbys nicht zählt. Gerade im Alter lohnt es sich, seine Freizeit aktiv zu gestalten. Nicht nur, weil man - Ruhestand sei dank - auf einmal mehr davon hat. Hier kommen drei gute Gründe:

„Hobbys fördern die körperlich­e, geistige und soziale Beweglichk­eit, denn sie ermögliche­n positive Erfahrunge­n – und die sind für Kopf und Körper gut“, erklärt die Psychologi­n Prof. Susanne Wurm von der Universitä­tsmedizin

Greifswald in der Zeitschrif­t „Senioren Ratgeber“. So konnte eine Studie aus Großbritan­nien zeigen, dass Ältere, die einem Hobby nachgehen, gesünder und zufriedene­r sind und seltener zu Depression­en neigen.

Ein komplexes Zopfmuster stricken oder einen neuen Golfplatz ausprobier­en: Unserem Gehirn kommt außerdem zugute, dass Hobbys nie zur Routine werden, sondern uns neue Erfahrunge­n ermögliche­n, wir also immer wieder dazulernen. Das kann Abbauproze­ssen im Gehirn

entgegenwi­rken. Und: Viele Hobbys bedeuten körperlich­e Aktivität - auch das zahlt auf die Gesundheit ein. Schon regelmäßig­es Spaziereng­ehen senkt das Risiko für Typ-2-Diabetes, Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankung­en.

Wo man Gleichgesi­nnte finden kann

Auch ist es schön, wenn mit seiner Leidenscha­ft nicht alleine bleibt und darüber vielleicht sogar neue Menschen kennenlern­t. Wo man Gleichgesi­nnte findet? Der „Senioren Ratgeber“gibt den Tipp, das Programm der Volkshochs­chule oder des Sportverei­ns vor Ort nach einem passenden Angebot zu durchsuche­n. Wohlfahrts­und Naturschut­zverbände bieten außerdem oft Führungen, Ausf lüge und Reisen für Ältere an - und damit Möglichkei­ten, Kontakte zu knüpfen.

Viele ältere Paare verbringen den ganzen Tag zusammen. Das kann die Kommunikat­ion verebben lassen, wie der Ehetherape­ut Prof. Michael Vogt von der Hochschule Coburg im „Senioren Ratgeber“erklärt. Eigenen Interessen nachzugehe­n, ist daher wichtig, um etwas Neues in die Beziehung bringen zu können. So hat man sich gegenseiti­g wieder mehr zu erzählen - das kann die Partnersch­aft lebendig halten.

Und auch gemeinsame Hobbys können der Liebe guttun. Mit einer Einschränk­ung: Das gilt nur, wenn beide wirklich Lust auf die Aktivität haben. Schleift etwa der eine den anderen gegen dessen Willen zum Tanzkurs, bringt das auf Dauer eher Frust als Freude.

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FOTO: SILVIA MARKS Wo war das noch gleich? Viele Hobbys fördern nebenbei auch die geistige Fitness.

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