Dieses Hotel feiert 30-jähriges Jubiläum und sucht nach Ex-Kollegen Verein bietet Unterstützung für Angehörige
Drei Jahrzehnte voller Frauenpower: Das Prenzlauer „Hotel Overdiek“möchte feiern und sucht ehemalige Mitarbeiter. Die Vorfreude auf ein Wiedersehen ist groß.
PRENZLAU – Seit 15 Jahren ist Mandy Teschke die Geschäftsführerin des Prenzlauer „Hotel Overdiek“mit dem Restaurant „Ovi's Pub“. Gemeinsam mit den einstigen Gründerinnen Annette Overdiek und Heidemarie Hermann plant sie eine große Feier zum 30jährigen Jubiläum am 20. Mai.
Eingeladen zur geschlossenen Veranstaltung werden jene, die maßgeblich am Bestehen des Unternehmens beteiligt sind und waren. Unter anderem finden sich auf der Gästeliste neben treuen Stammgästen, vertrauensvollen Geschäftspartnern und Lieferanten auch diverse LiveMusiker wieder, die vor allem während der Abendstunden in „Ovi's Pub“regelmäßig für irische Stimmung sorgen.
Nicht vergessen möchte die 45-jährige Hotelmeisterin ihr Personal, dass gemeinsam mit ihr täglich den Hotel- und Gastronomiebetrieb am Laufen hält. Sie wünscht sich auch, dass viele ehemalige Mitarbeiter an der Jubiläumsveranstaltung teilnehmen. „Zu einigen fehlen uns nach 30 Jahren leider die Kontakte.
Wir würden uns freuen, wenn diese Kollegen sich bei uns melden“, berichtete Mandy Teschke.
Die Vorfreude auf ein Wiedersehen haben auch Annette Overdiek und Heidemarie Hermann. Sie erinnern sich gern an „ihre“Zeit als Chef innen zurück. „Nach der Wende herrschte in der Region eine regelrechte Aufbruchstimmung. Wir waren voller Tatendrang und wollte unbedingt ein Pub eröffnen.“
Die Stadt, deren Bürgermeister damals Jürgen Hoppe war, sowie das Kreditunternehmen standen hinter ihren Plänen zum Bau eines Restaurants, deuteten jedoch auf den Bedarf an Gästebetten hin, denn das Parkhotel war noch nicht saniert. Häuser wie den „Wendenkönig“und das „Schilfland“in Röpersdorf wurden erst später gebaut.
„Wir wurden zur Planung eines Hotels mit Pub animiert. Entschlossen wollten wir unsere Idee so authentisch wie möglich umsetzen und reisten nach London. Gefühlt haben wir alle Pubs der Stadt gesehen“, sagte Annette Overdiek schmunzelnd.
Mit Peter-Christian Schulz fanden sie einen Architekten, der ihre Wünsche zu ihrer Zufriedenheit umsetzte und maßgeblich an der Gestaltung des „Hotel Overdiek“und „Ovi's Pub“beteiligt war. Heidemarie Hermann erinnerte sich an die Eröffnung am 20. Mai 1994: „Einige Leute waren regelrecht enttäuscht. Sie wollten schick gekleidet im neuen Hotel essen und fanden unsere kleinen Tische mit der übersichtlichen Pub-Speisekarte unpassend.“
Doch das Geschäft boomte. „Die Gäste standen an der Rezeption Schlange. Wir verbrachten mehr Zeit hinter dem Tresen als bei unseren Familien zu Hause. Unsere Veranstaltungen waren legendär und bleiben unvergessen“, sagte Annette Overdiek.
Die Einführung des Euros, die Fertigstellung der Autobahn 20 und der zunehmend fehlende Reiseverkehr zur Ostsee machten es den beiden Inhaberinnen schwer, die hohen Finanzierungsraten der Kredite zu tilgen. Nach 15 Jahren verkauften die damals 67jährige Heidemarie Hermann und ihre Geschäftspartnerin Annette Overdiek unter Anraten der Bank ihre Immobilie in der Baustraße 33.
Ihre frühere Auszubildende Mandy Teschke, seinerzeit mit Familiennamen noch Walkhoff, schied als potenzielle Käuferin beim Kreditunternehmen aus. Bevorzugt, so erinnert sie sich, wurde eine Barzahlung. Ihr blieb „nur“die Pacht des Objektes.
Der Erhalt des Overdiek's war die richtige Entscheidung, darin sind sich die drei Frauen einig. „Ohne den Rückhalt meiner Familie wäre es jedoch nicht möglich“, ergänzte Mandy Teschke.
Unersetzlich sind An- und Zugehörige in der Pf lege von unheilbar Erkrankten. Ehrenamtliche Unterstützung bietet nun ein „Pflege vor Ort“- Projekt in Prenzlau.
PRENZLAU – Der Uckermärkische Hospizverein e.V. stellt in diesem Jahr im Rahmen eines „Pf lege vor Ort“- Projektes Angebote, Informationen und Austausch für pflegende Anund Zugehörige in Prenzlau bereit.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet ein Gesprächskreis am Mittwoch, 17. April, von 17 bis 19 Uhr im Klostercafé, Uckerwiek 813. „Wir laden interessierte Menschen ein, in ungezwungener Atmosphäre in den Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen und Mitarbeitenden des Hospizvereins zu kommen“, sagte Steffi Scholer, Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes.
Denn was Vielen nicht bekannt sein dürfte: die kostenlose Begleitung durch ehrenamtliche Hospizhelfer ist bereits frühzeitig vor dem Einsetzen des unmittelbaren Sterbeprozesses möglich und nicht an eine unheilbare Erkrankung gebunden.
Bisher war die Leistung des Ambulanten Hospizdienstes den An- und Zugehörigen von sterbenden Menschen vorbehalten. Die Aktiven des Hospizvereins möchten einen ersten Schritt gehen und eventuell neue Strukturen der Ehrenamtlichkeit
und Unterstützung eröffnen. Die größte Hürde, sagte Steffi Scholer, scheint es zu sein, für die Zeit, in der man sich selbst etwas Gutes tut, eine stundenweise Vertretung oder Betreuung für die Pf legebedürftigen zu f inden. Hier bietet der Hospizverein erstmalig schnelle und unbürokratische ehrenamtliche Hilfe an.
Wer schon einmal einen Anoder Zugehörigen gepf legt hat, kennt das Problem: zunächst fällt es leicht, sich selbst in den Hintergrund zu rücken. Spätestens, wenn klar wird, dass der Zustand sich nicht bessert, sehen sich viele Familien vor große Herausforderungen gestellt.
Ein Spagat zwischen freundlich, zugewandt und die eigene Gesundheit nicht aus dem Blick zu verlieren sowie die oft finanziellen Fragen, wenn beispielsweise der Beruf nicht oder nur eingeschränkt weitergeführt werden kann.
Im Rahmen des Projektes wird es neben „Letzte Hilfe Kursen“einen Infoabend zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung geben.