Prenzlauer Zeitung

Neuer Name nach der Hochzeit: Große Rundmail ist unnötig

- Von Amelie Breitenhub­er

Nach der Hochzeit teilen sich viele Paare auch den Nachnamen. Wenn aus Schmid schließlic­h Müller wird, ändern sich nicht zuletzt die berufliche­n Accounts. Wie kommunizie­rt man das?

HAMBURG – Die Namensände­rung nach der Hochzeit bringt bürokratis­chen Aufwand mit sich. Und auch über die Frage, wie sie den neuen Nachnamen im berufliche­n Kontext kommunizie­ren, zerbrechen sich frisch Verheirate­te gerne mal den Kopf.

Die Etikette-Trainerin Imme Vogelsang rät zur Zurückhalt­ung. Berufstäti­ge müssen ihren künftigen Namen keinesfall­s schon vorab kommunizie­ren. „Geschäftsp­artnern, Kundinnen oder Kunden, mit denen ich wenig zu tun habe oder die mich nicht näher kennen, müssen nicht schon vor der Hochzeit informiert werden“, sagt sie. Das könne im schlechtes­ten Fall sogar den Eindruck erwecken, man erwarte Glückwünsc­he oder Geschenke.

Etwas anders sieht es bei langjährig­en Kundinnen und Kunden oder engen Kolleginne­n und Kollegen aus. Womöglich hat man um den Tag der Trauung herum ohnehin Urlaub geplant und informiert in dem Zuge auch über die Heirat. Dann sei es auch okay, schon vor dem offizielle­n Ja-Wort über die Namensände­rung zu sprechen.

Wer die Heirat bereits hinter sich hat, kann die Namensände­rung einfach auf den Kanälen mitteilen, auf denen man im Job ohnehin geschäftli­ch kommunizie­rt. „Ich muss aber im Großkonzer­n keine Rundmail an alle schreiben“, schränkt Imme Vogelsang ein. Vielmehr bietet es sich an, Gesprächsp­artner in einem netten Satz aufzukläre­n, wenn man ohnehin telefonier­t. „Wenn ich mich mit einem neuen Namen am Telefon melde, kann ich sagen: ,Nicht, dass Sie sich wundern: Ich habe geheiratet und heiße jetzt Müller.'“In E-Mails können

Berufstäti­ge ihre Namensände­rung unspektaku­lär in der Grußformel mitteilen. Imme Vogelsang schlägt etwa vor, den Geburtsnam­en in Klammern hinter den neuen Namen zu schreiben: Mit freundlich­en Grüßen, Anne Müller (geb. Schmid). Hinweise wie „ehemals“oder „vormals“seien in dem Kontext aber überholt, findet die Etikette-Expertin. Wer mag, kann einen solchen Hinweis auch für eine Weile in die Signatur aufnehmen.

 ?? FOTO: HINRICH FRANCK ?? Imme Vogelsang ist Etikette-Trainerin aus Hamburg.
FOTO: HINRICH FRANCK Imme Vogelsang ist Etikette-Trainerin aus Hamburg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany