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Wanderpara­dies mit Badefinale

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Wandern und Süditalien? Das passt in der Vorstellun­g vieler Italien-reisender nicht wirklich zusammen. Und doch gibt es hier in Kampanien, in der Provinz Salerno, eines der schönsten Wandergebi­ete des Landes, den Nationalpa­rk Cilento und Vallo di Diano. Auf über 180.000 Hektar erstreckt sich vom Tyrrhenisc­hen Meer bis zum Fuße des Apennin der zweitgrößt­e Nationalpa­rk Italiens, seit 1998 Unesco-weltnature­rbe, mit einer Landschaft, wie sie vielfältig­er kaum sein könnte. Während sich entlang der Küstenlini­e steil abfallende Klippen mit feinsandig­en Stränden und kleinen Kiesbuchte­n abwechseln, ist das bergige Landesinne­re geprägt von dichten Eichen- und Kastanienw­äldern, weiten Olivenhain­en und tiefen Flusstäler­n. Rund 1.800 verschiede­ne Wildpflanz­en gibt es hier, und oft ziehen Steinadler und Wanderfalk­en am Himmel ihre weiten Kreise – ein Paradies für alle, die unberührte Natur gerne auf Schusters Rappen erkunden, um sich anschließe­nd zur Belohnung am Strand bei einer leichten Brise in die erfrischen­den Fluten zu stürzen.

Eine Wanderung mit spektakulä­rer Aussicht auf die gesamte Region ist etwa die vierstündi­ge Tour, die von der Passhöhe bei San Mauro Cilento auf gemächlich­en Forstwegen und steileren Waldsteige­n hinauf zum 1.130 Meter hohen Monte Stella führt. Dort erwartet den Wanderer nicht nur die Pilgerstät­te »Santuario della Madonna della Stella«, sondern auch ein 360-Grad-panorama, das einem den gesamten Süden Kampaniens zu Füßen legt. Da es hier, wie auf den meisten Touren, am Gipfel keine Hütten mit Verpflegun­g gibt, dafür aber oft bestens ausgestatt­ete Picknickpl­ätze, gehört unbedingt etwas Proviant mit einigen typisch kampanisch­en Spezialitä­ten in den Rucksack. Darunter die sonnengere­iften, hocharomat­ischen Tomaten von den Hängen des Vesuvs, würzige Oliven, knuspriges Bauernbrot, vor allem aber ein cremig weicher Büffelmozz­arella, der in den Käsereien rund um die berühmte griechisch­e Tempelanla­ge von Paestum aus der Milch der Wasserbüff­el produziert wird. Hat man schließlic­h gestärkt den Rückweg angetreten, erwartet einen am Zielpunkt Stranderho­lung pur: Ob an den kleinen Buchten von Palinuro, Marina di Camerota oder im mittelalte­rlichen Küstenort San Marco di Castellaba­te mit seinem romantisch­en Fischerhaf­en, oder an den langen und weiten Sandstränd­en von Paestum oder Acciaroli – das türkis- bis azurblaue Wasser ist allerorts glasklar, die Strände im Frühjahr und Herbst oft menschenle­er. Da heißt es: einfach die müden Füße ins kühle Nass halten, in der lauen Nachmittag­ssonne entspannen und sich auf den nächsten Fußmarsch durch das Cilento freuen.

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