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Pine Cliffs Algarve

Pinien haben gegenüber Palmen einen entscheide­nden Vorteil: Sie verbreiten einen ganz wunderbar frischen Duft. Und der passt perfekt zur Atmosphäre des Pine Cliffs Resorts an der Algarve.

- Text Claudia Kickel

Dort, wo Portugal am schönsten ist, hat Reporterin Claudia Kickel geurlaubt.

Mist, Sonnenbril­le vergessen! Das ist mein erster Gedanke, als wir in Albufeira ankommen. Nach drei Flugstunde­n und einer halben Stunde Autofahrt fühle ich mich wie in einer anderen Welt. Einer Welt, in der Sonnenbril­len ein Muss sind und in der es nach Pinien duftet. Nach meinem ersten Rundgang durch das komplett frisch renovierte Pine Cliffs Resort und einer erfreulich­en Begegnung mit frischen Pastéis de Nata, den typisch portugiesi­schen Blättertei­gtörtchen mit Cremefüllu­ng, ahne ich, welcher Herausford­erung ich mich in den nächsten Tagen stellen muss: Es wird ein Balanceakt zwischen Schlemmen und Sport, Aktivsein und Genießen. Sozusagen ein Spagat zwischen Pilates und Pastéis.

Ich kannte die Algarve vom Hörensagen, und doch hat es mich umgehauen, wie wunderschö­n die Landschaft tatsächlic­h ist. Das Pine Cliffs Luxury Collection Resort liegt auf einem Plateau oberhalb der majestätis­chen Sandsteink­lippen der portugiesi­schen Südküste. Der tolle Panoramabl­ick über die Klippen auf den kilometerl­angen Sandstrand und das Meer hat natürlich seinen Preis – den zahlt man in Form einer Aufzugfahr­t und etwa fünf bis zehn Gehminuten (je nachdem, ob runter oder hoch) durch die Klippenlan­dschaft, um zum Strand zu gelangen. Diesen Preis zahle ich gern. Ist ja auch irgendwie Pilates.

Richtiges Pilates (oder auch Yoga) kann man hier natürlich auch machen, gerne auch im Freien mit Blick auf die Pinien und das Meer. Da sag′ ich nicht Nein, schließlic­h steht es in Sachen Pilates gegen Pastéis de Nata bei mir momentan noch 0:1. Also rein in die Sportklamo­tten und ab zum Yoga. Unsere Yogalehrer­in ist eine dieser bewunderns­werten Frauen, die zu 100 Prozent in sich zu ruhen scheinen, immer ein Lächeln im Gesicht haben und auch jenseits der Zwanziger noch problemlos eine Buddha-kette mit Bommel tragen können. Als Gelegenhei­ts-yogi hinke ich styling- und performanc­etechnisch natürlich Lichtjahre hinterher, gebe aber trotzdem mein Bestes und werde

belohnt von dem guten Gefühl, etwas für mich selbst getan zu haben. Und wer den Tag sportlich beginnt, der macht am besten gesund weiter. Ganz nach dem Motto »Body, Mind and Soul« ist es im Restaurant »Zest« fast unmöglich, zu sündigen. Hier klingt alles gesund UND lecker. Ich bestelle frische Sommerroll­en mit Gemüsechip­s und ein »Gardener’s Tonic« dazu – einen giftgrünen Mix aus verschiede­nen Gemüse- und Obstsorten, der schmeckt, als hätte der Chefkoch höchstpers­önlich den Garten gehegt.

Mit dem frischen Geschmack des grünen Glücks noch auf der Zunge, betrete ich das hauseigene Spa »Serenity The Art of Well Being« und fühle mich gleich ein bisschen zen. Vor mir liegt eine 80-minütige Körperbeha­ndlung mit natürliche­n Zutaten der Algarve-region. Nachdem meine Haut mit allerlei wohltuende­n und wohlrieche­nden Dingen gepeelt, verpackt, geölt und massiert wurde, wandere ich noch etwas wohlig benommen von der neumodisch­en Massagelie­ge in den Ruheraum, wo mir frischer Zitronengr­astee mit Honig gereicht wird – beides aus der Region und in Kombinatio­n absolut köstlich. Das nenne ich Wellness von innen und außen.

Es braucht einen guten Grund, um sich aus der entspannen­den Atmosphäre des Spa-bereichs loszureiße­n. Ein Drink im Freien mit Blick auf den Sonnenunte­rgang ist meiner Meinung nach ein ziemlich guter. Pünktlich zur goldenen Stunde sitze ich – dank Peeling mit sehr weicher Haut – in der Mirador Champagne Bar und blicke auf die Klippen und das Meer hinaus. Hach, ist das schön hier. Ausnahmswe­ise ist mein Timing perfekt, und so bekomme ich zusätzlich zu meinem Getränk noch ein wunderschö­nes Naturschau­spiel serviert: Die Sonne taucht die Sandsteink­lippen in dramatisch­e Rottöne und wirft lange Schatten auf die zahlreiche­n Pinien, bevor sie über dem Meer untergeht. Ein kleiner Schwips mit einzigarti­gem Ausblick – besser kann ein Sonnentag kaum zu Ende gehen.

Auch am nächsten Morgen strahlt sie wieder, die Sonne. Und das Mitte Oktober. Der gute Vorsatz, den Tag mit einem Strandspaz­iergang zu starten, wird von der starken Anziehungs­kraft des Frühstücks­büfetts zunichte gemacht. Ich bin eben ein leidenscha­ftlicher Frühstücke­r, schon immer gewesen. Ein reichhalti­ges, frisches und vielseitig­es Frühstücks­bufett ist für mich Luxus pur. Gestärkt mache ich mich dann doch noch auf zum Strand, ein bisschen Vitamin Sea tanken bei 21 Grad Wassertemp­eratur. Und das Mitte Oktober. Okay, ich wiederhole mich. Aber mit so tollen Bedingunge­n hatte ich einfach nicht gerechnet.

Eine Ersatz-sonnenbril­le habe ich mir mittlerwei­le übrigens auch zugelegt, und so bin ich nach nur wenigen Tagen an der Algarve bestens erholt, leicht gebräunt, neu bebrillt und rundum glücklich. Dieses Fleckchen Erde inspiriert einfach dazu, sich genau das zu gönnen, was man selbst als Luxus empfindet. Ob das nun eine Spa-behandlung, ein Personal Training, ein leckeres Mittagesse­n in der Strandbar oder ein paar Stunden am Pool mit einem guten Buch sind. Und weil die Anlage so weitläufig ist und sich jeder auf seine Art die Zeit vertreibt, tritt man sich auch nicht gegenseiti­g auf die Füße.

Wobei »Zeit vertreiben« vielleicht nicht der richtige Ausdruck ist. Denn Zeit möchte ich hier nicht vertreiben. Ich möchte sie anhalten und gegen Ende des Aufenthalt­s sogar gern noch mal ein bisschen zurückdreh­en. So fühle ich mich jedenfalls, als ich in der Lobby auf gepackten Koffern sitze und auf den Flughafent­ransfer warte, zum Abschied einen letzten Gardener’s Tonic in der Hand.

Was meinen Balanceakt zwischen Pilates und Pastéis de Nata angeht, muss ich letztendli­ch zugeben, dass die Pastéis de Nata (stellvertr­etend für alle möglichen Leckereien) wohl ein bisschen mehr Zuwendung von mir bekommen haben. Das liegt aber eher an meinen persönlich­en Prioritäte­n und meiner Definition von Luxus als am Vorhandens­ein der Möglichkei­ten.

Adeus, Algarve, ich komme gerne wieder – und dann üben wir das mit dem Spagat noch mal.

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 ??  ?? Ach, so ein Urlaub ist schon gesund: Vitamin D sammeln auf dem Sonnendeck, gesund speisen und im Spa sprudelnd zum Leben erweckt werden.
Ach, so ein Urlaub ist schon gesund: Vitamin D sammeln auf dem Sonnendeck, gesund speisen und im Spa sprudelnd zum Leben erweckt werden.
 ??  ?? Bettschwer­e: So wie sich die Gäste im Pine Cliffs Hotel betten, schlafen sie auch – tief und fest.
Bettschwer­e: So wie sich die Gäste im Pine Cliffs Hotel betten, schlafen sie auch – tief und fest.
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