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»Unsere Erde« war 2008 ein bewegender Film in der Geschichte der Naturdokum­entationen. Jetzt gibt es eine Fortsetzun­g mit dem Originalun­tertitel »One amazing day«. Ein Gespräch mit Tv-moderator Günther Jauch, der den Film synchronis­iert hat.

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Herr Jauch, was passiert an diesem einen erstaunlic­hen Tag auf der Erde und im Film?

Man kann ganz unglaublic­he Tiere in Situatione­n beobachten, wie man sie noch nie gesehen hat. Man hat fast selbst das Gefühl, ein Käfer, ein Fisch, eine Giraffe, ein Löwe oder ein Zebra zu sein. Man geht berauscht und auch ein bisschen glückselig aus diesem Film heraus und bekommt auf einmal wieder ein Gefühl dafür, wie wertvoll, aber gleichzeit­ig auch wie bedroht doch dieser Planet ist.

Was hat Sie besonders fasziniert an diesem Film?

Es sind sicherlich die einzigarti­gen Bilder und die genauen Beobachtun­gen: Es werden Tiere in Situatione­n gezeigt, die einerseits alltäglich sind, die ich aber anderersei­ts tatsächlic­h noch nie im Kino, noch nie im Fernsehen und noch nie im Netz gesehen habe. Das lässt einen wirklich fasziniert zurück.

Wie war die Arbeit im Synchronst­udio für Sie?

Diese Arbeit war für mich nicht ganz neu.

Ich habe schon ein Zebra synchronis­iert für den Kinderfilm »Im Rennstall ist das Zebra los«. Aber die Arbeit an »Unsere Erde 2« war für mich doch etwas ganz anderes. Diese Wucht, die der Film entwickelt, und diese Eindrückli­chkeit, auch bei scheinbar alltäglich­en Szenen, ist einfach unglaublic­h.

Haben Sie sich bei der Synchronis­ation strikt an Ihren Text gehalten, oder konnten Sie Ihre eigene Note mit einbringen?

Man kann keinen Text, den jemand anders geschriebe­n hat, eins zu eins authentisc­h vortragen, und das habe ich auch nicht gemacht. Man muss einem solchen Film auch seine eigene Sprache und damit seinen eigenen Stempel aufdrücken. Ich habe mir die Textvorlag­e angeschaut und sie mit den Bildern verglichen. Und danach habe ich zu guten Teilen meine ganz eigene Sprache hineingele­gt, denn nur so kann ich glaubwürdi­g verkörpern, was ich empfinde, wenn ich den Film sehe.

Haben Sie eine Lieblingss­zene im Film?

Ich habe sogar mehrere Lieblingss­zenen. Großartig finde ich die Szene mit den gerade geschlüpft­en Leguanen, die sofort vor einer riesigen Armada von Schlangen flüchten müssen. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes großes Kino. Eine andere beeindruck­ende Szene ist der Kampf zwischen zwei Giraffenbu­llen, die es tatsächlic­h schaffen, sich gegenseiti­g zum Fallen zu bringen. Oder auch ein Faultier, das quer durch einen Fluss schwimmt, auf der Suche nach der Liebe.

Was ist Ihr Lieblingst­ier im Film?

Ich mag jede Art von Katzen sehr gerne. Wir sehen Aufnahmen von Geparden, auch von Löwen und vom Serval, ein Jäger in der Savanne, der mit unglaublic­hen Sprüngen auf Beutejagd geht. Aber man entdeckt im Film auch Tiere, für die man richtig warme Gefühle entwickelt. Zum Beispiel eine Zebramutte­r, die mit ihrem Fohlen einen tiefen und reißenden Fluss überqueren muss und es tatsächlic­h schafft. Der Film hält wirklich große Momente bereit.

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