Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Vor der Gewalt stehen die Drohungen
Die zunehmende Bereitschaft in der Gesellschaft, in Konfliktsituationen zu beleidigen, zu drohen oder gar Gewalt auszuüben, ist alarmierend. Insbesondere wenn solche Wutausbrüche Lehrer, Gerichtsvollzieher, Unfallhelfer, Polizisten oder andere Amtsträger treffen, darf es keinerlei Toleranz geben.
Das Gesetz zu verschärfen und den Personenkreis, der Staat und Gemeinwesen vertritt, damit besonders zu schützen, kann ein Beitrag gegen den Trend zunehmender Verrohung sein. Doch noch viel wichtiger ist eine konsequente Umsetzung der Regeln. Das schärfste Gesetz nutzt nichts, wenn Beleidigungen, Drohungen und Gewalt nicht auch konsequent geahndet werden.
Die zunehmende Gewalt wird man nur eindämmen können, wenn man beim Delikt Beleidigung ansetzt. Denn Beleidigungen bereiten Weg für Gewalttaten. Es bedarf zudem einer gesellschaftlichen Anstrengung, die Beleidigung und Schlimmeres ächtet. Pöbeln und Drohen sind keine Kavaliersdelikte, Gewalt ist es schon gar nicht. Anstand und das Gefühl dafür, was sich gehört und was nicht, wird man mit Gesetzen allein nicht vermitteln können. Das geht am besten von Mensch zu Mensch. BERICHT NEUES GESETZ SOLL LEHRER SCHÜTZEN, TITELSEITE
Italiens Banken haben lange geschlafen: Sie leisten sich ein Filialnetz, als gäbe es weder Konkurrenz noch Online-Banking. Sie häuften Milliarden an faulen Krediten auf, als hätten sie nichts aus der Finanzkrise 2007 gelernt. Inzwischen sind sie eine Bedrohung für den italienischen Staat geworden und damit für die Euro-Zone. Ein Land wie Italien zu stützen, das über die Banken-Rettung ins Straucheln gerät, würde die Euro-Zone überfordern. Vor dem Hintergrund ist es eine gute Nachricht, dass sich die Unicredit nun am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen will. Sie streicht jede zehnte Stelle und besorgt sich Milliarden frisches Kapital. Normalerweise knickt der Aktienkurs dann ein, bei der Unicredit sprang er hoch: Besser selbst handeln als weiter abzuwarten.
Richtig so, zumal Europa seine Spielregeln geändert hat: Bevor Steuerzahler eine Bank retten, müssen erst mal ihre Eigentümer ran. Dumm zwar, wenn dies Kleinanleger sind wie bei der Bank Monte dei Paschi. Dennoch ist die Haftung der Bankenunion vernünftig. Wenn ein Staat meint, seine Kleinanleger schützen zu müssen, muss er es per Sozialpolitik tun. BERICHT
AVorbild Unicredit
Wie im Gottesstaat
nhörer des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) unterziehen Konvertiten, also Menschen, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind, einem regelrechten Glaubensexamen. Ein eigentlich ungeheuerlicher Vorgang: Denn selbst wenn es um die Frage geht, ob sich jemand nur taufen ließ, um bessere Chancen auf Asyl zu bekommen – was ein Mensch glaubt oder von seinem Glauben weiß, geht den Staat nichts an.
Es ist ein Zeichen unserer freiheitlichen Demokratie, dass man Christ sein kann, ohne die zehn Gebote, das Geburtsdatum Luthers oder die Barmer Theologische Erklärung auswendig zu können. Sicher wäre es schöner, verstaubte die Bibel bei den meisten Menschen nicht ungelesen im Regal. Aber aus guten Gründen verzichten selbst die Kirchen in Deutschland darauf, darüber zu urteilen, wer denn nun ein echter Christ ist. Die Antwort auf diese Frage liegt allein bei Gott. Alle Irdischen und somit auch das Bamf sollten sich mit der Vorlage eines Taufscheins begnügen. Denn sonst gliche Deutschland in dem Punkt bald einem Gottesstaat. BERICHT