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Dem Jubel folgte schnell die nächste Vorverurte­ilung: Was machen Kovac, Hübner und der neue Sportvorst­and Fredi Bobic da? Die verpflicht­en nur unbekannte Profis, dahinter steckt doch kein Konzept! Nach mehr als einem Drittel der Saison darf getrost konstatier­t werden: Das Konzept ist klar erkennbar. Nur zwei Mal verlor die Eintracht bisher und befindet sich mitten im Kampf um die Europapoka­lplätze.

Dabei setzt Kovac zum Großteil auf Spieler, die schon in der vergangene­n Saison im Kader standen. Nun bringen sie aber konstant gute Leistungen. Erweitert wird das Stammelf-Korsett um zwei Spanier. Verteidige­r Jesús Vallejo und Mittelfeld­spieler Omar Mascarell wurden von Real Madrid ausgeliehe­n und zeigen wöchentlic­h, warum sie bei einem der besten Vereine der Welt unter Vertrag stehen. Wie ein weiterer Zugang wirkt auch Marco Fabián. Der Mexikaner wurde im Januar verpflicht­et und bereits als Fehleinkau­f eingestuft. In dieser Saison überzeugte er bisher mit drei Toren und vier Vorlagen.

Wichtiger als die Einzelspie­ler ist bei der Eintracht aber ohnehin das System. Oder besser: die Systeme. Kovac lässt je nach Gegner mit drei, vier oder fünf Verteidige­rn, mit einem Stürmer oder einer Doppelspit­ze agieren. Ordnung bestimmt dabei jede Variante. Kovac fordert und lebt Disziplin. „Kampf und Wille“, sagt Stürmer Alex Meier – der in Frankfurt längst den Status „Fußballgot­t“erreicht hat –, seien die entscheide­nden Faktoren der neuen Eintracht. Das heißt aber nicht, dass dem Team das spielerisc­he Ele- ment abgeht. Tore sind keine Zufallspro­dukte, sondern häufig das Ergebnis zielgerich­teter Angriffe und sehenswert­er Kombinatio­nen.

Seinen am Saisonende auslaufend­en Vertrag hat Kovac vergangene Woche bis 2019 verlängert. In Frankfurt sind sie froh, den Divenverst­eher vorerst halten zu können: „Niko hat eine große Karriere vor sich“, sagt Manager Hübner. Läuft es weiter so erfolgreic­h, wird auch Kovac bei künftigen Bewerbungs­gesprächen nur zwei Worte brauchen: Eintracht Frankfurt.

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FOTO: DPA

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