Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Streit um Adlon-Hotel geht weiter
Der Investor des Berliner Adlon-Hotels kämpft mit einer Millionen-Klage.
DORTMUND/BERLIN Der Investor des Berliner Adlon-Hotels, Anno August Jagdfeld, hat mit seiner spektakulären 500-Millionen-Euro-Klage gegen die Signal Iduna-Versicherung einen Dämpfer hinnehmen müssen. Das Dortmunder Landgericht widersprach dem Immobilienunternehmer bei der mündlichen Verhandlung in mehreren Punkten. „Nach unserer Vorbereitung sieht es nicht gut aus für den Kläger“, sagte der Vorsitzende Richter Willi Pawel.
Jagdfeld hat die Versicherung auf mehr als 500 Millionen Euro Schadenersatz verklagt und wirft ihr rufschädigende Äußerungen vor, die die Geschäfte seiner Immobiliengruppe schwer belastet hätten. Im Kern geht es um die Frage, ob die Versicherung für Aussagen eines Anwalts in Haftung genommen werden kann. Er kritisierte Jagdfeld öffentlich scharf. Der Anwalt zeigte Jagdfeld später im Auftrag der Signal Iduna wegen Untreue an, zwei Gerichte lehnten aber die Eröffnung eines Verfahrens ab.
Einen Vergleichsvorschlag des Gerichts über eine Entschädigung von 20 Millionen Euro für Jagdfeld lehnte die Versicherung rigoros ab. Damit droht ein jahrelanger Rechtsstreit, denn die Jagdfeld-Seite kündigte für den Fall einer Niederlage in erster Instanz Berufung an. Mitte 2017 soll der Prozess weitergehen.
Die Iduna-Versicherung bezeichnet die Jagdfeld-Klage als „haltlos“. Der Ruf von Jagdfeld als Unternehmer sei schon vorher beschädigt gewesen, sagte der Anwalt der Versicherung.
Jagdfeld hatte 1994 einen Fonds zur Finanzierung des historischen Luxus-Hotels über 223 Millionen Euro aufgelegt. Die Ausschüttungen blieben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Daraufhin bildete sich eine Schutzgemeinschaft von Anlegern, in der zeitweise auch die Signal Iduna-Versicherung Mitglied war.