Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Heimspiel“– das Erlebnis Fußball in Bildern
MÖNCHENGLADBACH (pet) Die Arbeit fängt mit einem Bekenntnis an. „Ich liebe Menschen“, sagt Markus Bullik. Der Wegberger bereist die Welt und fotografiert viele Menschen, das Porträtfoto wird seine Leidenschaft. Mit Anfang 50 beginnt er sich für die erkennbar größte gemeinsame Leidenschaft der Menschen in seiner Region zu interessieren, den Fußballklub Borussia Mönchengladbach. Dreieinhalb Jahre lang hat Bullik Menschen beim Spiel, vor dem Spiel, rings ums Spiel fotografiert. 1000 Porträtfotos entstanden, gut 100 bilden die Basis des Buchs „Heimspiel“, das pünktlich zum Weihnachtsfest in den Handel gekommen ist.
Bulliks schwarz-weiße Fotos zeigen Fans im Trikot und mit allen unentbehrlichen Utensilien, sie zeigen aber auch den Tribünenbesucher, den Flaschensammler, den Ordner, den Sanitäter, den Reporter, den Schiedsrichter-Assistenten. Natürlich sind auch Spieler dabei, aber sie spielen nicht die Hauptrolle. Bullik geht es darum, „diesen Schmelztiegel, das Erlebnis Borussia zu zeigen. Dazu gehören alle“.
Seine Bilder erzählen Geschichten, sie weisen über sich hinaus. Der Mann auf dem Titel schaut grimmig amüsiert in die Kamera, er hat etwas vom modernen Wikinger, und er trägt eine lustige Mütze. Den Bierbecher hat er in eine Jackentasche gesteckt, die Hände in die Hosenta- schen. Vielleicht arbeitet er unter der Woche in einem Start-up-Unternehmen. Das weiß man nicht. Es ist auch nicht so wichtig, denn er ist Teil eines großen Ganzen, das um und während eines Spiels entsteht. Soziale Unterschiede sind ohne Belang. Das findet Bullik besonders bemerkenswert. „All diese Menschen sind in diesen Stunden Borussia“, sagt er, „ohne Standesdünkel.“Er hat das eingefangen. Am schwersten fiel es ihm, sich von fast 900 Fotos zu trennen, die es nicht ins Buch geschafft haben. Sie stehen im Archiv. Immerhin.