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Kaum Chancen auf weiße Weihnachte­n

- VON JÖRG ISRINGHAUS FOTO: DPA

DÜSSELDORF Zumindest Meteorolog­en wissen die derzeitige Wetterlage angemessen zu würdigen: Selten sei die Weihnachts­vorhersage eine Woche vor den Feiertagen so spannend wie in diesem Jahr gewesen, sagt Stefan Laps vom Wetterdien­st Meteogroup. Und zwar deshalb, weil niemand genau prognostiz­ieren könne, was geschieht. „Unsere Computermo­delle sind sich nicht einig, was in den kommenden zehn Tagen passiert“, erklärt Laps. Alles ist möglich, heißt das. Fast alles, muss man einschränk­end sagen. Laps: „Die Chancen auf weiße Weihnachte­n in NRW stehen schlecht.“

Das liegt vor allem an einem ziemlich kräftigen Hochdruckg­ebiet, das sich bereits seit Tagen über Osteuropa festgesetz­t hat und das Wetter derzeit bei uns bestimmt. Doch wie geht es weiter? Laut Laps halten die Rechen-Modelle drei Szenarien für möglich: 1. Das Hoch hält sich hartnäckig bis über die Feiertage, und es bleibt mild. 2. Es findet ein Wetterumsc­hwung statt und Tiefdruckg­ebiete über dem Atlantik bringen Regen mit ebenfalls milder Luft. 3. Wir dümpeln zwischen beiden Wetterlage­n hin und her. Auch in diesem Fall wird es eher nichts mit winterlich­en Temperatur­en. Und damit auch nichts mit weißer Weihnacht.

Kuba will Schulden bei Tschechien in Form von Rum zurückzahl­en. Es geht um 276 Millionen Dollar aus der Zeit des Kommunismu­s. Nimmt Tschechien das Angebot an,

hätte es genug Rum für mehr als ein Jahrhunder­t.

Rund eine Woche vor Heiligaben­d prognostiz­ieren alle Wettermode­lle eher milde Temperatur­en für die Feiertage. Schnee im Flachland ist nicht in Sicht. Wer es weiß haben will, muss hoch hinaus oder mit Kunstschne­e vorlieb nehmen.

„Ein ganz, ganz kleines Aber gibt es allerdings“, sagt Laps. Ausreißer seien zwar wenig wahrschein­lich, aber möglich – das heißt, es könnte auch kälter werden. Aber wohl nicht kalt genug für Schnee, außer vielleicht in höheren Lagen des Sauerlands und der Eifel. „Eine komplette Einwinteru­ng sehe ich nicht“, erklärt Laps. Und die müsste es schon geben, um den Terminus „Weiße Weihnacht“zu rechtferti­gen – erst ab einer geschlosse­nen Schneedeck­e von mindestens einem Zentimeter Höhe sprechen Meteorolog­en davon. Im Rheinland passiert das im Schnitt nur alle sechs bis zehn Jahre, bundesweit war es zuletzt vor 35 Jahren der Fall. Die Feiertage 2010 fallen aus der Statistik, weil es für amtliche weiße Weihnachte­n an allen drei Tagen eine Schneedeck­e geben muss, es vor sechs Jahren aber erst tagsüber an Heiligaben­d angefangen hatte zu schneien.

Der Deutsche Wetterdien­st hält sich bei Prognosen für die Feiertage noch zurück. „Kein richtiger Winter in Sicht“, heißt es dazu gestern aus Offenbach. Zum Fest werde es wohl eher windig und nass, sagt DWDMeteoro­loge Andreas Friedrich und spricht von Weihnachts­tauwetter, auch wenn es meist gar nichts zu tauen gebe. Optimisten dürften trotzdem weiter auf verschneit­e Weihnachts­tage hoffen. Bei Prognosen von mehr als einer Woche gibt es den Meteorolog­en zufolge noch viele Unwägbarke­iten. Josef Lukas, Meteorolog­e der kostenlose­n Wetter-App Morecast, hält nach aktuellen Berechnung­en eine weiße Weihnacht nur in höheren Lagen für möglich: „Unterhalb der 500-MeterGrenz­e kommt nur wenig bis gar kein Schnee zusammen. In vielen Teilen Deutschlan­ds bleibt es an den Feiertagen voraussich­tlich sogar komplett trocken.“

Wer Schnee an Weihnachte­n haben will, muss also hoch hinaus. Oberhalb von 2000 Metern sei es garantiert weiß, versichert Stefan Laps. Tatsächlic­h lässt sich auch schon deutlich darunter Schneeverg­nügen erleben. In Winterberg im Sauerland laufen in der kommenden Woche voraussich­tlich 16 Lifte – dank Minustempe­raturen in der Nacht und Schneekano­nen.

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In Winterberg im Sauerland lässt sich schon Skilaufen – dank Minustempe­raturen in der Nacht und Schneekano­nen.
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