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Kaum Chancen auf weiße Weihnachten
DÜSSELDORF Zumindest Meteorologen wissen die derzeitige Wetterlage angemessen zu würdigen: Selten sei die Weihnachtsvorhersage eine Woche vor den Feiertagen so spannend wie in diesem Jahr gewesen, sagt Stefan Laps vom Wetterdienst Meteogroup. Und zwar deshalb, weil niemand genau prognostizieren könne, was geschieht. „Unsere Computermodelle sind sich nicht einig, was in den kommenden zehn Tagen passiert“, erklärt Laps. Alles ist möglich, heißt das. Fast alles, muss man einschränkend sagen. Laps: „Die Chancen auf weiße Weihnachten in NRW stehen schlecht.“
Das liegt vor allem an einem ziemlich kräftigen Hochdruckgebiet, das sich bereits seit Tagen über Osteuropa festgesetzt hat und das Wetter derzeit bei uns bestimmt. Doch wie geht es weiter? Laut Laps halten die Rechen-Modelle drei Szenarien für möglich: 1. Das Hoch hält sich hartnäckig bis über die Feiertage, und es bleibt mild. 2. Es findet ein Wetterumschwung statt und Tiefdruckgebiete über dem Atlantik bringen Regen mit ebenfalls milder Luft. 3. Wir dümpeln zwischen beiden Wetterlagen hin und her. Auch in diesem Fall wird es eher nichts mit winterlichen Temperaturen. Und damit auch nichts mit weißer Weihnacht.
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Rund eine Woche vor Heiligabend prognostizieren alle Wettermodelle eher milde Temperaturen für die Feiertage. Schnee im Flachland ist nicht in Sicht. Wer es weiß haben will, muss hoch hinaus oder mit Kunstschnee vorlieb nehmen.
„Ein ganz, ganz kleines Aber gibt es allerdings“, sagt Laps. Ausreißer seien zwar wenig wahrscheinlich, aber möglich – das heißt, es könnte auch kälter werden. Aber wohl nicht kalt genug für Schnee, außer vielleicht in höheren Lagen des Sauerlands und der Eifel. „Eine komplette Einwinterung sehe ich nicht“, erklärt Laps. Und die müsste es schon geben, um den Terminus „Weiße Weihnacht“zu rechtfertigen – erst ab einer geschlossenen Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Höhe sprechen Meteorologen davon. Im Rheinland passiert das im Schnitt nur alle sechs bis zehn Jahre, bundesweit war es zuletzt vor 35 Jahren der Fall. Die Feiertage 2010 fallen aus der Statistik, weil es für amtliche weiße Weihnachten an allen drei Tagen eine Schneedecke geben muss, es vor sechs Jahren aber erst tagsüber an Heiligabend angefangen hatte zu schneien.
Der Deutsche Wetterdienst hält sich bei Prognosen für die Feiertage noch zurück. „Kein richtiger Winter in Sicht“, heißt es dazu gestern aus Offenbach. Zum Fest werde es wohl eher windig und nass, sagt DWDMeteorologe Andreas Friedrich und spricht von Weihnachtstauwetter, auch wenn es meist gar nichts zu tauen gebe. Optimisten dürften trotzdem weiter auf verschneite Weihnachtstage hoffen. Bei Prognosen von mehr als einer Woche gibt es den Meteorologen zufolge noch viele Unwägbarkeiten. Josef Lukas, Meteorologe der kostenlosen Wetter-App Morecast, hält nach aktuellen Berechnungen eine weiße Weihnacht nur in höheren Lagen für möglich: „Unterhalb der 500-MeterGrenze kommt nur wenig bis gar kein Schnee zusammen. In vielen Teilen Deutschlands bleibt es an den Feiertagen voraussichtlich sogar komplett trocken.“
Wer Schnee an Weihnachten haben will, muss also hoch hinaus. Oberhalb von 2000 Metern sei es garantiert weiß, versichert Stefan Laps. Tatsächlich lässt sich auch schon deutlich darunter Schneevergnügen erleben. In Winterberg im Sauerland laufen in der kommenden Woche voraussichtlich 16 Lifte – dank Minustemperaturen in der Nacht und Schneekanonen.