Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadtverwa­ltung streicht 1000 Stellen

- VON CHRISTIAN HERRENDORF

Ein Jahr hat das Rathaus nach Möglichkei­ten gesucht, effiziente­r zu arbeiten. Nun liegt das Konzept vor: Jede zehnte Stelle fällt weg. Das spart 46 Millionen Euro in den nächsten vier Jahren.

Zu den größten Posten im gestern Abend verabschie­deten Haushalt der Stadt zählt das Personal. Das wird so bleiben, aber in den nächsten Jahren wenigstens nicht schlimmer. Das ist das Ergebnis des Projekts „Verwaltung 2020“, das die Stadtspitz­e gestern vorgestell­t hat. Danach soll es in den nächsten vier Jahren gelingen, den Zuwachs der Personalko­sten von rund 46 Millionen Euro zu kompensier­en, indem 1080 Positionen aus dem bisherigen Stellenpla­n gestrichen werden. Dies soll durch Digitalisi­erung, effiziente­re Organisati­on und Fremdverga­ben geschehen.

Oberbürger­meister Thomas Geisel hatte zu Beginn des Jahres das Projekt vorgestell­t. Es sollte auch dazu dienen, angemessen auf den demografis­chen Wandel zu reagieren. Nach städtische­n Angaben werden bis zum Jahr 2023 mehr als 75 Prozent der Verwaltung­smitarbeit­er altersbedi­ngt oder aus anderen Gründen ausscheide­n. So viele Stellen seien angesichts des zunehmende­n Fachkräfte­mangels nicht wieder zu besetzen, argumentie­rte Geisel. Deshalb gab der RathausChe­f als Ziel aus, Wege zu finden, um 20 Prozent der heutigen Stellen (rund 10.000) zu kompensier­en. Die Vorschläge sollten aus den Ämtern und Dezernaten kommen.

Rund 600 Ideen und Vorschläge erreichten die Stadtspitz­e, mal war es der Vorschlag, eine Viertelste­lle einzuspare­n, mal ein größerer Ansatz für eine Abteilung oder bestimmte Amtsvorgän­ge. In der Summe wurden so etwas mehr als 8000 Stellen betrachtet (die übrigen knapp 2000 schieden wegen parallel laufender Projekte aus), am Ende standen 1283 Stellen, die gestrichen werden konnten. Die Lenkungsgr­uppe, in der im Wesentlich­en der Verwaltung­svorstand und Vertreter des Personalra­ts sitzen, prüfte diese Vorschläge und stieß dabei auf gut 200 Stellen, die aus ihrer Sicht nicht gestrichen werden sollten: weil die Verwaltung auf die Aufgaben nicht verzichten wollte oder eine Fremdverga­be sich nicht rechnete. So kamen unter dem Strich 1080 Stellen oder 13,2 Prozent zusammen.

Die Reduzierun­g wird durch vier Maßnahmen möglich: Gut ein Drittel ergibt sich dadurch, dass bestimmte Leistungen nicht mehr erbracht werden. Das zweite Drittel folgt aus einer verbessert­en Organisati­on, indem Berichtspf­lichten und Schnittste­llen-Aufgaben entfallen. Ein Viertel macht die Digitalisi­erung (elektronis­che Akten, mehr Anträge online) aus. Diese Umstellung kostet voraussich­tlich zwölf Millionen Euro in den nächsten Jahren. Die ersten zwei Millionen hat der Stadtrat bewilligt. Die übrigen

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