Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Fortuna hat gute Erinnerungen an Aue
Der Fußball-Zweitligist hat erst einmal im Erzgebirgsstadion verloren. Gegen das aktuell heimschwächste Team der Liga muss das Team von Trainer Friedhelm Funkel heute (18.30 Uhr) vor allem auf Angreifer Pascal Köpke aufpassen.
Das Spiel Für Fortuna geht es im letzten Spiel des Jahres vor allem um einen guten Abschluss einer bis dato vielversprechenden Hinrunde: Nach dem 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg und zuletzt drei sieglosen Partien würde eine weitere Niederlage den bislang starken Gesamteindruck schmälern. Die Gastgeber haben im Abstiegskampf ganz andere Sorgen: Sie bringt nur ein Sieg weiter. Er würde dabei nicht nur den Sprung an das ein Punkt entfernte rettende Ufer bringen, er wäre zugleich ein positiver Jahresabschluss und ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Die aktuelle Form Fortuna wartet seit drei Partien auf einen Dreier und hat in den jüngsten beiden Partien kein Tor erzielt. Aue ist sogar seit sieben Partien sieglos, hat zuletzt fünf Mal verloren und zweimal Unentschieden gespielt. Beim torlosen Remis beim 1. FC Kaiserslautern blieben die Veilchen erst zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor und zeigten eine für sie untypische Spielweise: Sie schossen nur zweimal während der 90 Minuten auf das gegnerische Tor. Beim Aufsteiger kündigt sich somit ein Wechsel in der Spielphilosophie an. Er will nicht mehr schön, dafür aber effizienter Fußball spielen und setzte daher in Lautern auf Defensive und Kontrolle. Die personelle Lage Fortuna hat bis auf Oliver Fink und Kaan Ayhan (Gelbsperre) alle Mann an Bord. Aue muss auf Sören Bertram verzichten. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Nicky Adler, der wegen einer Muskelzer- rung im Training kürzertreten musste. Unsicher ist auch, ob Stammkeeper Martin Männel wieder dabei ist. Am Dienstag hatte er zum ersten Mal seit zweieinhalb Monaten und einer schweren Ellenbogenverletzung wieder mit der Mannschaft trainiert. Stärken und Schwächen Aue ist die schwächste Heimmannschaft der Liga, hat auf eigenem Platz erst vier Punkte geholt (auswärts dagegen schon acht): Am zweiten Spieltag gab es einen 2:0-Sieg gegen Sandhausen, am sechsten Spieltag ein 1:1 gegen Bielefeld. Die folgenden fünf Heimpartien gingen bei einem Torverhältnis von 4:13 allesamt verloren. Die Sachsen haben zudem mit 32 Gegentoren aus 16 Partien die mit Abstand schwächste Abwehr in der Klasse. Auf der anderen Seite ist das Tabellenvorletzte aber immer für einen Treffer gut, hat bereits 17 Treffer erzielt und ist damit immerhin erfolgreicher als Fürth, Kaiserslautern, Karlsruhe und St. Pauli. Aktuell sind die Lilien allerdings seit 225 Minuten ohne eigenen Treffer. Bester Torjäger ist mit sieben Treffern Pascal Köpke, Sohn von Ex-Nationalkeeper Andreas Köpke. Er ist der einzige Auer mit mehr als zwei Treffern auf dem Konto. Der Trainer Pavel Dotchev trainiert seit 2015 im Erzgebirge und hat die Lila-Weißen zurück in die 2. Liga geführt. Der 51-jährige Bulgare, der zwischen 1995 und 2005 beim SC Paderborn als Spieler und Trainer tätig war, ist im Lößnitztal als Coach hoch angesehen. Er hat seiner Mannschaft erfolgreich vermittelt, wie sie über Kombinationsfußball die Partien kontrollieren können. Dass es im Team allerdings an Füh- rungsspielern und individueller Qualität mangelt, ist ein Fehler der Transferpolitik, die Dotchev in seiner zusätzlichen Funktion als Manager zu verantworten hat. Der direkte Vergleich Die Bilanz spricht für Fortuna: Acht Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber, zweimal endeten die Spiele Unentschieden. Auch auswärts im erzgebirgischen Lößnitztal ist die Bilanz der Düsseldorfer gut: Dreimal konnten sie gewinnen, drei Partien gingen verloren, einmal gab es ein Remis. Das bislang jüngste Spiel in Aue, im August 2014, gewann die Fortunen mit 3:0 durch Treffer von Erwin Hoffer (2) und Charlison Benschop.