Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Verdächtige Chemikalien in Haus lösen Großeinsatz aus
DUISBURG (RP) Der Rumelner Markt in Duisburg war gestern zeitweise wegen Explosionsgefahr gesperrt. Eine 48 Jahre alte Frau wollte dort bei einer Sammelstelle einen Behälter mit einer Chemikalie abgeben, den sie im Haus ihres verstorbenen Onkels gefunden hatte. Die Mitarbeiter der Sammelstelle erkannten, dass es sich dabei möglicherweise um einen hochexplosiven Stoff handelt. Die Experten vom Kampfmittelräumdienst bestätigten das.
Der verdächtige Stoff bestehe aus Pikrinsäure. Das sind gelbe Kristalle, die an der Luft verbrennen und sehr empfindlich gegen Hitze und Feuer sind. Erhitzt Pikrinsäure schnell oder wird angezündet, kommt es zur Explosion.
Der Kampfmittelräumdienst konnte den Stoff unschädlich machen. Dazu wurden die Chemikalien zu einem freien Feld transpor- tiert und dort kontrolliert gesprengt. Allerdings vermuteten die Einsatzkräfte weitere Behälter mit der explosiven Pekrinsäure in der Wohnung des verstorbenen Mannes. Deshalb durchsuchten sie die Feuerwehrleute in Schutzanzügen nach weiteren gefährlichen Stoffen.
Vorher mussten die Bewohner das betroffene Mehrfamilienhaus in Duisburg-Rumeln verlassen und in Sicherheit gebracht werden. Das Landeskriminalamt war wegen Explosionsgefahr ebenfalls vor Ort.
Zwar haben die Feuerwehrleute weitere Chemikalien gefunden, Pekrinsäure oder andere explosive Stoffe waren aber nicht dabei. Die Behälter, in denen zum Teil giftige Chemikalien sind, werden jetzt von den Wirtschaftsbetrieben entsorgt. Nach Ende des Einsatzes konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen.