Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ausländer verdienen weniger als Deutsche

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BERLIN (qua) Junge Menschen, Frauen und Ausländer verdienen deutlich weniger als der klassische deutsche männliche Arbeitnehm­er. Diese Befunde gehen aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf Anfrage der Linksfrakt­ion hervor. Die Daten im Detail: Im Jahr 2015 verdienten deutsche Arbeitnehm­er in Vollzeit im Durchschni­tt 3141 Euro brutto monatlich. Ausländisc­he Arbeitnehm­er verdienten nur 2467 Euro monatlich, was 21,5 Prozent weniger ist. Der Gehaltsunt­erschied zwischen deutschen und ausländisc­hen Arbeitnehm­ern betrug im Jahr 2000 nur 8,3 Prozent. Während in dieser Zeit das mittlere Einkommen der deutschen Beschäftig­en um 32 Prozent stieg, konnten die Beschäftig­ten ohne deutschen Pass nur eine Steigerung von 13 Prozent erreichen.

„Obwohl sich die Lage am Arbeitsmar­kt verbessert hat, steigt kontinuier­lich die Anzahl von Migranten, Jungen und Frauen, die extrem schlecht bezahlt werden“, kritisiert­e Klaus Ernst, Vize-Fraktionsc­hef der Linken. Sie seien von jeder konjunktur­ellen Verbesseru­ng abgehängt. Die Verfestigu­ng der „sozialen Spaltung“am Arbeitsmar­kt sei „Sprengstof­f für die Gesellscha­ft.

Frauen in Vollzeit erhalten zu 28,4 Prozent einen Niedrigloh­n und damit deutlich häufiger als Männer, bei denen dies nur zu 16,1 Prozent der Fall ist. Als Niedrigloh­n gelten Einkommen, die nur zwei Drittel oder weniger des mittleren Einkommens betragen. Im vergangene­n Jahr lag diese Schwelle bei 2056 Euro brutto.

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