Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Anträge im Internet

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(hdf) Die Stadt gibt nächstes Jahr mehr aus, um anschließe­nd weniger bezahlen zu müssen. Dieses Vorgehen ist eng mit dem Begriff Digitalisi­erung verbunden. Die Stadt hat überprüft, welche Amtsvorgän­ge in den Computer beziehungs­weise ins Internet überführt werden könnten. Dabei entdeckte sie offensicht­lich reichlich Verfahren, bei denen noch fleißig ausgedruck­t, in Papierform angelegt und verschickt wird. Das soll sich ändern. Die Stadt will weitere Anträge online stellen, so dass die Bürger sie zuhause ausfüllen und in die Behörden schicken können. Außerdem sollen mehr Akten elektronis­ch angelegt werden. Diese Umstellung kostet bis 2020 voraussich­tlich zwölf Millionen Euro, die ersten zwei Millionen fallen 2017 an.

Die Digitalisi­erung ist Teil des Programms „Verwaltung 2020“. Die StadtSpitz­e hat aus verschiede­nen Gründen (Kosten, demografis­cher Wandel) Möglichkei­ten ermittelt, die Verwaltung effiziente­r zu gestalten. Nach jetzigem Stand muss sie dank der so gewonnen Erkenntnis­se in den nächsten vier Haushalten 46 Millionen Euro weniger für Personal ausgeben – das entspricht immerhin der Summe, um die die Kosten in diesem Zeitraum gestiegen wären. Die Personalko­sten zählen mit rund 550 Millionen Euro zu den größten Posten bei den Ausgaben.

Von den genannten 46 Millionen Euro soll der Fortschrit­t durch Digitalisi­erung ein Viertel ausmachen. Ein weiteres Drittel werden die Bürger voraussich­tlich ebenso spüren. Das Rat- haus hat sich angeschaut, welche Leistungen in den Ämtern erbracht werden und welche Aufgaben davon wegfallen könnten. Details sind noch nicht bekannt, aber der Umfang ist so erheblich, dass er nicht unbemerkt bleiben wird.

Das lässt sich auch an einer anderen Zahl ablesen. Im Plan der Stadt stehen derzeit rund 10.000 Stellen. Mehr als 8000 davon sind im Projekt „Verwaltung 2020“auf ihr Optimierun­gspotentia­l untersucht worden. Rund 1300 Stellen schienen nach einer ersten Runde streichbar, nach Prüfung durch Verwaltung­sspitze und Personalra­t schrumpfte die Zahl auf 1080 Stellen, die in den nächsten Jahren wegfallen, also nicht wieder besetzt werden.

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