Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

LKA-Chef: Täter zerstören Automaten mit Sprengstof­f

-

DÜSSELDORF (dpa) Bei den Sprengunge­n von Geldautoma­ten gibt es laut dem nordrhein-westfälisc­hen Landeskrim­inalamt einen gefährlich­en Trend. „In den Niederland­en sind die Täter inzwischen nicht mehr mit Gas, sondern mit richtigem Sprengstof­f unterwegs“, sagte LKA-Chef Uwe Jacob. Durch die Nachrüstun­g der Geldautoma­ten sei die Zahl der gesprengte­n Automaten im Nachbarlan­d in der Vergangenh­eit deutlich zurückgega­ngen. Inzwischen steige sie auch dort wieder an.

„Das ist ein sehr, sehr gefährlich­es Treiben. Hinzu kommen noch Nachahmung­stäter, die nicht wissen, was sie tun“, sagte Jacob. Das LKA rechnet viele der Taten einer rund 250-köpfigen Szene von Tätern zu, die in den Niederland­en wohnt. Bei den von Gangstern in die Luft gejagten Geldautoma­ten zeichnet sich in diesem Jahr in NRW eine Verdopplun­g der Taten ab. Nach 67 im Vorjahr waren es in diesem Jahr bis Mitte Dezember bereits 132.

„Bislang haben wir hier Tote nur unter den Tätern, die auf der Flucht ums Leben gekommen sind. Zum Glück haben wir noch keine unschuldig­en Opfer. In den Niederland­en ist kürzlich nach einer solchen Tat ein ganzes Haus abgebrannt.“Die Aufklärung­squote habe sich aber verbessert, sagte Jacob: „Wir haben einige Banden hier von der Straße geholt und in den Niederland­en gibt es auch Festnahmen.“

In NRW haben die Ermittler erneut mutmaßlich­e Geldautoma­tenSprenge­r festgenomm­en. Ein 19Jähriger und ein 24 Jahre alter Mann sitzen laut Polizei seit Dienstag in Untersuchu­ngshaft. Beide stehen im Verdacht, bei mindestens zwei Attacken auf Automaten in Mülheim an der Ruhr und in Witten dabei gewesen zu sein. Erst am Mittwoch hatten Ermittler in einem anderen Fall in Frechen bei Köln zwei mutmaßlich­e Täter in einer Garage überwältig­t, nachdem diese einen Geldautoma­ten in Düren gesprengt haben sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany