Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Studie: deutliche Wanderung der Wähler von CDU zur AfD

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BERLIN (may-) Union und AfD haben offenbar mehr Wählerpote­nzial gemeinsam als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine interne FDP-Untersuchu­ng auf der Basis von Daten des Instituts Allensbach. Danach verhalten sich die Umfragewer­te für Union und AfD zumeist wie zwei „kommunizie­rende Röhren“.

Die Meinungsfo­rscher haben dafür den so genannten Korrelatio­nskoeffizi­enten ausgerechn­et. Bei deckungsgl­eichen Gewinnen der einen und Verlusten der anderen Partei beträgt er -1. Zwischen Union und AfD erreicht er den Spitzenwer­t von -0,94, was einen Wähleraust­ausch höchstwahr­scheinlich macht. Zwischen SPD und AfD liegt er bei -0,73 und belegt einen wahrschein­lichen Austausch. Auch zwischen Linken und AfD werden Werte zwischen -0,55 und -0,68 gemessen. Die Beziehung zwischen FDPund AfD-Wahlabsich­ten beträgt hingegen +0,74. Damit wäre eine Wanderung zwischen beiden unwahrsche­inlich. Auf der anderen Seite gewinnt die FDP vor allem von der Union, teils von der SPD.

Die Analyse unterteilt die Entwicklun­g seit der Bundestags­wahl in drei Phasen. In der ersten bis September 2015 habe sich die FDP konsolidie­rt bei Verfall der AfD. In der zweiten bis Februar 2016 habe sich die FDP stabilisie­rt, während sich die AfD auf Kosten der Union regenerier­te. Und in der letzen bis heute lege die AfD weiter zu, zusätzlich auf Kosten der SPD und der Linken.

Nach der jüngsten Forsa-Umfrage gewannen allerdings sowohl die Union (plus 2) als auch die AfD (plus 1 Prozentpun­kt). Eine Umfrage mit vorläufige­n Zahlen zur Mitglieder­entwicklun­g sieht AfD und FDP im Plus, die Volksparte­ien deutlich im Minus. Die SPD könnte am Ende die CDU als mitglieder­stärkste Partei erneut abgelöst haben.

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