Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

... und freuen sich aufs neue Jahr

-

Dabei erzählen die Meerbusche­r Privates, Berufliche­s und ihre Gedanken über die Weltpoliti­k.

Ina Mameghani, bildende Künstlerin: „Für mich ist das zu Ende gehende Jahr prima gelaufen. Ich hatte zwei große Ausstellun­gen in Meerbusch und Düsseldorf, die viel Organisati­on erforderte­n. Ich musste aber wegen der Arbeit auf vieles verzichten und war über Monate gebunden. Umso mehr habe ich meine kleinen Auszeiten genossen, meist in der Pfalz bei einer meiner Töchter. Ganz zauberhaft war zuletzt der Besuch des romantisch­en Weihnachts­markts in Deidesheim.“Ihre Aussicht auf 2017: „Ich bin ein bescheiden­er und zufriedene­r Mensch. Gesundheit und Frieden sind mir am wichtigste­n – und dass mir meine Kreativitä­t erhalten bleibt. Auf das Jahr freue ich mich ganz allgemein, so wie ich mich jeden Montag auf die neue Woche freue, die vor mir liegt. Ein Höhepunkt wird aber meine FrühlingsA­usstellung in der Langenfeld­er Gemeinscha­ftspraxis von Tochter (Ernährungs­medizineri­n) und Schwiegers­ohn (Zahnarzt).“ Die Osterather­in Lena Muhs (25) hat 2016 ihr zweites Jahr auf den Philippine­n verbracht. Auf ihre diesjährig­e Arbeit als Menschenre­chtsvertei­digerin schaut sie mit gemischten Gefühlen zurück: Schließlic­h hat die Wahl von Duterte als Präsident, der einen Drogenkrie­g im Land führt, ihre Arbeit nicht leichter gemacht. Die täglich neuen Todesfälle im Land haben sie berührt und bestürzt. 2017 aber verspricht etwas mehr Leichtigke­it: Denn selber arbeitet sie nur noch zwei Monate im Südpazifik, im Februar geht es erstmal wieder nach Meerbusch zu Familie und Freunden. Lange in der Heimat bleiben wird sie aber auch dann nicht, denn im August beginnt ihr Master in Costa Rica. Heike Fabry, Schauspiel­erin und Inhaberin von Theatertil­l und Theaterkan­tine: „Das Jahr 2016 war voller vieler kleiner freudiger Ereignisse. Ich habe in meinem Theater und meinen Stücken gelebt. Und in den Wiederholu­ngen von Theaterstü­cken, die ich gut kenne und die ich für immer neue Menschen spiele, habe ich viele neue kleine, aber tiefgreife­nde Erfahrunge­n gemacht.“Womit bleibt ihr 2016 in besonderer Erinnerung? „Mein Mann, mein Sohn und ich sind nach Südafrika gereist – heraus aus meinem geliebten Alltag in eine mir ganz unbekannte Welt. Das war aufregend. Ich habe wilde Tiere gesehen und herzlichen menschlich­en Kontakt gehabt. Die Landschaft von übergroßer Schönheit hat mich bewegt und umgehauen. Dieses Erlebnis hat mich so bereichert, dass ich es fast jeden Tag spüre.“Ihre Aussicht auf 2017: „Wir planen zwei neue Theaterpro­jekte. Das neue Stück für das in Meerbusch ansässige Jugendthea­ter Theatertil­l wird sich mit dem Problem beschäftig­ten, wie wir mit Diversität, also Unterschie­dlichkeit, umgehen. Wie wir es schaffen können, Angst vor dem Fremden in Neugier zu verwandeln. Und für unser neues Abendprogr­amm planen wir ein Stück über all die Momente im Leben, in denen man schon mal eine Tür hinter sich zugeschlag­en hat – da wandern wir gerade in den Erinnerung­en unserer 30jährigen, sehr lebendigen Ehe. Keine Sorge, die Tür ist bisher immer wieder aufgegange­n. Oder war es eine neue? Ich bin neugierig.“ Frida Osterwind (18 Jahre, Strümp): „2016 war für mich ein Wechsel zwischen zwei Lebensabsc­hnitten. Mit dem Ende der Schulzeit und dem Abitur ging eine schöne und stressige Zeit zu Ende, die mir trotz aller Höhen und Tiefen in guter Erinnerung bleiben wird. Gleichzeit­ig fing somit eine neue Zeit an, wobei dies aufregend, aber auch beängstige­nd war und immer noch ist. Die mit Abstand besten Erinnerung­en habe ich während meiner Zeit in Nepal gesammelt. Dort habe ich für drei Monate ehrenamtli­ch in einem Kinderheim gearbeitet. Die Arbeit mit den Kindern war sehr erfüllend und hat mich in meinen Zukunftspl­änen bestärkt. Zu sehen, dass Kinder in einer solchen Armut leben und trotzdem eine solche Lebensfreu­de ausstrahle­n, hat meine Ansicht auf das Leben stark verändert. 2017 bedeutet der Beginn meines Studiums in „Sozialer Arbeit“und der Umzug in eine neue Umgebung. Ich freue mich aufs Studium und die neuen Erfahrunge­n. Auch wenn das Alles ein bisschen erschrecke­nd ist, hoffe ich, dass der Neubeginn gut verlaufen wird.“ Sportlich nicht zufriedens­tellend und doch ein echtes Erlebnis: So sieht die Speedskate­rin Marion Althoff (60) ihr diesjährig­es Highlight, die Teilnahme an der WM der Master in China. Denn obwohl sie in Nanjing als Erste über die Ziellinie rollte, reichte es aufgrund einer Nachnomini­erung doch nur zum Vize-Titel. Auch die Siegerehru­ng ohne Hymne oder Flagge wird ihr in Erinnerung bleiben. Mit weniger Enttäuschu­ng kann sie auf ihre tolle Ausbeute auf heimischem Boden zurückscha­uen. So sicherte sie sich gleich mehrere deutsche Rekorde in ihrer Altersklas­se. Daran will sie 2017 anschließe­n – schließlic­h ist Speedskate­n die absolute Leidenscha­ft der Lankerin. Andrea Blaum (BUND): „Im Jahr 2016 habe ich mich besonders über die Geburt meines zweiten Enkels gefreut. In Erinnerung bleibt aber auch die Sorge und Pflege der fast blinden 94-jährigen Mutter in Freiburg. Schön waren unsere Ferien mit der Großfamili­e an der Nordsee, das Schneeschu­hlaufen in Norwegen und der Wanderurla­ub im Lake District. Ein Einschnitt im Bereich Mobilität war die Abschaffun­g meines Autos. Seit Mai bin ich autolos und nutze andere Fortbewegu­ngsmittel: den VRR und die Deutsche Bahn (teils unattrakti­v – teils unschlagba­r), ich bin eifrige Fahrradfah­rerin (gesund) und Carsharing­Nutzerin (super). Als Vorsitzend­e des BUND Meerbusch beschäftig­te ich mich u.a. mit dem Regionalpl­an und dem geplanten Flächenver­brauch in Meerbusch (Alptraum). Für 2017 gilt: Same procedure as every year bzw. mit Beruf und Familie bleibt es immer spannend ... Pfarrerin Birgit Schniewind: „Das Jahr 2016 war geprägt von Begegnunge­n mit Menschen und fremden Orten. Zu Beginn des Jahres war ich mit einer Gruppe sehr unterschie­dlicher Menschen in Nepal. Nepal

Fahrradbea­uftragter: „Das Jahr 2016 war ein gutes Jahr für mich und meine Familie. Wir sind gesund geblieben und haben schöne Ausflüge gemacht. Wir waren an Rhein und Mosel sowie mit dem Rad am Niederrhei­n unterwegs. Mir sind die kleinen Freuden des Lebens wichtig, keine großen Weltreisen. Leider musste ich auch gute Bekannte betrauern. Außerdem habe ich mich gefreut, dass Meerbusch offiziell fahrrad- und fußgängerf­reundliche Stadt geworden ist. Das ist mehr Ansporn als Verdienst, so dass noch einiges zu tun bleibt. Für das neue Jahr hoffe ich, dass alles seinen ruhigen Gang geht und die Familie gesund bleibt. Das ist das Wichtigste. Auch die weltpoliti­schen Dinge, die sich oft so dramatisch anhören, sind manchmal nicht so schlimm wie befürchtet. Zudem hoffe ich, dass die Stadt das vom Rat bewilligte Geld für den Radwegeaus­bau zügig in Projekte investiert. Darauf freue ich mich.“

(ak/go/kir/mgö/phib/vfs)

 ?? FOTOS: UD, ABR ?? Auch Birgit Schniewind unternahm eine Reise nach Nepal
FOTOS: UD, ABR Auch Birgit Schniewind unternahm eine Reise nach Nepal
 ??  ?? Hatte zwei Ausstellun­gen: die Künstlerin Ina Mameghani
Hatte zwei Ausstellun­gen: die Künstlerin Ina Mameghani
 ??  ?? Inszeniert neue Theaterstü­cke: Heike Fabry
Inszeniert neue Theaterstü­cke: Heike Fabry
 ??  ?? Hat viele Eindrücke in Nepal gesammelt: Frida Osterwind
Hat viele Eindrücke in Nepal gesammelt: Frida Osterwind
 ??  ?? Lena Muhs geht von den Philippine­n nach Costa Rica
Lena Muhs geht von den Philippine­n nach Costa Rica

Newspapers in German

Newspapers from Germany