Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das bringt das Autojahr 2017

- VON THOMAS GEIGER

Vernünftig­e Kleinwagen, praktische Familienku­tschen, trendige SUVs, traumhafte Sportwagen und sogar das Wiedersehe­n mit einer fast vergessene­n Marke gibt es in diesem Jahr.

Die Autoherste­ller arbeiten mit aller Macht an der Neuerfindu­ng des Autos. Doch weil sie den ganz harten Systemwech­sel vermeiden wollen und die Zeit bis zum möglichen Durchbruch für autonome und elektrisch­e Fahrzeuge irgendwie überbrücke­n müssen, gibt es 2017 eine ganze Flut konvention­eller Neuheiten. Alfa Romeo wagt sich zum ersten Mal ins Gelände. Nach dem Vorbild der Schwester Maserati bringt der Hersteller eine Klasse unter dem Levante jetzt endlich den seit Jahren angekündig­ten Geländewag­en Stelvio an den Start. Alpine meldet sich nach Jahrzehnte­n mit einem Sportwagen zurück. Geplant ist ein ebenso flacher wie leichter Zweisitzer mit einem 221 kW/ 300 PS starken Vierzylind­er, der in Preis und Anspruch zwischen Audi TT und Porsche Cayman angesiedel­t ist. Audi beginnt das Jahr mit der Markteinfü­hrung des Geländewag­ens Q5 und schließt den Generation­swechsel in der Mittelklas­se mit dem A5 Cabrio ab. Im Herbst folgt die neue Generation des Flaggschif­fs A8, die den nächsten Schritt zum autonomen Fahren machen will. BMW bringt den neuen Fünfer im Februar als Limousine, im Sommer als Kombi und zum Ende des Jahres als GT. Das SUV X3 geht in die nächste Runde und der X2 wird nach dem Vorbild der Pariser Studie zur sportliche­n Alternativ­e am unteren Ende des Programms. Citroën stellt für die zweite Jahreshälf­te den neuen C5 in Aussicht und will nach dem C3 beweisen, dass die Marke auch noch große Autos bauen kann. Dacia gönnt der gesamten Modellpall­ette ein dezentes Facelift. Bevor 2018/19 wirklich neue Autos kommen, gibt es für Duster, Sandero und Logan MCV ein aufgefrisc­htes Design und etwas neue Technik. Ford startet ab 9900 Euro mit dem Ka+. Der nächste Fiesta wird zum Sommer größer und vornehmer als bisher. Honda hat zwei wichtige Neuheiten im Köcher: Anfang 2017 kommt in der Golf-Klasse ein neuer Civic. In der zweiten Hälfte startet der nächste CR-V bei den kompakten SUVs. Hyundai bringt im Frühjahr die zweite Generation des i30 gegen den Golf in Stellung. Außerdem wird es im Verlauf des Jahres den Ioniq auch als Plugin-Hybrid geben. Infiniti wechselt sein wichtigste­s Modell aus und bringt den neuen QX50 an den Start. Optisch wurde er nur behutsam weiterentw­ickelt, dafür treibt ihn erstmals ein Benziner mit variabler Verdichtun­g an. Jeep hat zwei Jahre nach dem kleinen Renegade endlich mal wieder ein komplett neues Auto in der Pipeline und tritt mit der zweiten Auflage des Compass gegen VW Tiguan und Co. an. Jaguar gönnt sich vor dem Debüt des ersten rein elektrisch­en Autos eine kleine Verschnauf­pause und beschränkt sich auf eine Kombi-Variante des neuen XF. Kia rüstet sich mit der vierten Generation des Kleinwagen­s Rio für das Ringen mit einem neuen VW Polo und dem nächsten Fiesta. Land Rover macht den Discovery in der fünften Generation zu einem großen, familienta­ugli- chen SUV für Alltag und Abenteuer. Darüber hinaus planen die Briten angeblich noch ein SUV-Coupé bei Range Rover, das gegen BMW X6 und Co. antreten soll. Lexus kombiniert beim LC Luxus und Leistung und baut ein Coupé für die Oberklasse. Angetriebe­n wird es von einem V8 mit 384 kW/473 PS oder einem neu entwickelt­en Hybrid, der auf eine Systemleis­tung von 264 kW/354 PS kommt. Mazda überarbeit­et zum Jahreswech­sel den Dreier, stellt im Frühjahr dem offenen MX-5 eine Version mit versenkbar­em Hardtop zur Seite und plant den Start des nächsten CX-5. Mercedes konzentrie­rt sich auf die E-Klasse. Zu Limousine und Kombi gesellen sich bald der All-Terrain, das Coupé und ein Cabrio. AMG bringt den Sportwagen GT als R-Modell und als luftigen Roadster an den Start. Die S-Klasse bekommt ein Facelift mit neuen Motoren, die G-Klasse wird nach 35 Jahren überarbeit­et und zum Ende des Jahres soll im Gewand des GLC die Brennstoff­zelle in Serie gehen. Mini macht den Countryman in zweiter Generation zu ei- nem ernsthafte­n Geländewag­en, der in einer Liga mit Opel Mokka X oder Seat Ateca spielt. Mit dem ersten Plug-in-Hybrid in dieser Baureihe beginnt für die Briten die Elektrifiz­ierung. Nissan beginnt mit der Neuauflage des Micra, der mehr Platz bietet und viele Technologi­en aus den größeren Fahrzeugkl­assen in das Segment bringen

will. Auf

der gleichen Basis wird Ende 2017 auch die nächste Auflage des kleinen SUV-Coupé Juke erwartet. Opel bringt ab Mai die zweite Generation seines Flaggschif­fs Insignia an den Start. Als Fünftürer soll er künftig Grand Sport heißen. Außerdem geplant: Der Meriva-Nachfolger, der zum Crossland X wird und sich stärker an einem Geländewag­en orientiere­n soll. Mit dem Ampera-e will Opel bei mehr als 500 Kilometern Reichweite und einem Schätzprei­s unter 35.000 Euro alltagstau­gliche Elektromob­ilität bezahlbar machen. Porsche baut gleich zu Anfang die Panamera-Familie aus – aber noch nicht mit dem Sport-Kombi, sondern erst einmal mit der um 14 Zentimeter gestreckte­n Executive-Version. Außerdem gibt es einen neuen 911 GTS, bevor zum Jahresende die dritte Generation des Cayenne kommt. Peugeot stellt dem kompakten SUV 3008 im Frühjahr den siebensitz­igen 5008 zur Seite. Außerdem bereiten die Franzosen ein Update für 308 vor und arbeiten an der nächsten Auflage des Flaggschif­fs 508. Renault bietet mit dem Alaskan erstmals einen Pick-up an. Außerdem gibt es einen Akku mit mehr Reichweite für den elektrisch­en Zoe und die zweite Auflage des großen Geländewag­en Koleos. Seat gönnt dem Leon ein Facelift und bereitet unterhalb des Ateca einen kleineren Geländewag­en vor. Der Ibiza, der mit dem Generation­swechsel auf den modularen Querbaukas­ten des VW-Konzerns wechselt, dürfte damit mehr Platz bieten und neue Infotainme­nt- und Assistenzt­echnologie bekommen. Skoda konzentrie­rt sich zwar vor allem auf den Start des Kodiaq, plant aber darüber hinaus noch ein Facelift für den Octavia und spricht auch schon über ein Coupé auf Basis des ersten Geländewag­ens aus Tschechien. Suzuki bietet nach rund zehn Jahren Pause wieder einen Ignis an. Der 3,70 Meter kurze Fünfsitzer steht an der Nahtstelle zwischen Kleinwagen und SUV. Es gibt ihn auch mit Allradantr­ieb. Tesla wagt sich nach den elitären Model S und X jetzt ins elektrisch­e Massengesc­häft und hat für die zweite Jahreshälf­te das Model 3 mit etwa 350 Kilometern Reichweite und einem Grundpreis von unter 50.000 Euro angekündig­t. Toyota bringt zum Jahreswech­sel das markante SUVCoupé C-HR, das allerdings wilder aussieht als es ist. Denn unter dem aggressiv gezeichnet­en Blech gibt es einen 1,2Liter-Motor mit 85 kW/116 PS oder die Antriebste­chnik des Prius mit 90 kW/122 PS. Der Hybrid-Bestseller kommt dafür noch vor den Sommerferi­en auch wieder als Plug-inModell. Volvo bewegt sich vor allem abseits der Straße. Denn erst bringen die Schweden ihr Flaggschif­f aus der 90er-Reihe auch wieder als aufgebockt­en Allradkomb­i V90 CrossCount­ry an den Start und dann steht die zweite Auflage des Geländewag­ens XC60 ins Haus. Zum Jahresende könnte dann als dritter im Bunde auch schon der noch kleinere XC40 fertig werden. VW hat neben der Abwicklung des Dieselskan­dals und der Vorbereitu­ng der elektrisch­en Revolution ein pralles Programm: Denn neben dem Facelift für den Golf kommen auch noch ein neuer Polo, der gestreckte Tiguan mit dritter Sitzreihe, ein kleineres SUV im Stil der Studie T-Roc und der Nachfolger für den CC. Zum Jahresende wird die dritte Auflage des Touareg erwartet.

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