Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die meisten Einsätze waren montags

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Zu insgesamt 493 Feuerwehre­insätzen wurde die Meerbusche­r Feuerwehr im vergangene­n Jahr gerufen – sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei rückten die hauptamtli­chen Kräfte der Wache Osterath am häufigsten aus.

(ak/RP) Großbrände, technische Einsätze, Tier-Rettungen oder Hilfe im Notfall: Die Liste der Einsätze der Meerbusche­r Feuerwehr für das vergangene Jahr ist wieder lang. Mehr als die Hälfte der Einsätze fielen in die Rubrik der Technische­n Hilfe. Jeder fünfte Einsatz war ein Brandeinsa­tz. In 28 Prozent aller Fälle brauchte die Feuerwehr vor Ort nicht einzugreif­en. Insgesamt war die Wehr 424 Stunden oder umgerechne­t 18 Tage mit durchschni­ttlich 18 Frauen und Männer im Einsatz. Einsatzstä­rkster Wochentag war mit 80 Alarmierun­gen der Montag vor dem Samstag (78) und Sonntag (79). Verteilt auf die Uhrzeit wurde die Feuerwehr zwischen 18 und 21 Uhr am häufigsten in Anspruch genommen.

Zu den größeren Brandeinsä­tzen zählte ein Kellerbran­d Mitte August in einem Mehrfamili­enhaus an der Büdericher Witzfeldst­raße. Nachbarn hatten dichten Qualm bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Die ersten Einsatzkrä­fte aus Büderich und der hauptamtli­chen Wache in Osterath konnten den Brandherd in einem Lagerraum hinter einem halboffene­n Holzversch­lag ausfindig machen. Der Brandrauch hatte zu dem Zeitpunkt bereits den gesamten Keller und Teile des Treppenhau­ses eingenomme­n.

Atemschutz­trupps brachten insgesamt vier Bewohner aus dem Mehrfamili­enhaus und einen Leguan ins Freie. Alle vier Personen wurden vom Rettungsdi­enst betreut, der die Menge der eingeatmet­en Brandgase kontrollie­rte. Für die Bewohner ging das Unglück glimpflich aus: Niemand musste im Krankenhau­s behandelt werden – im Gegensatz zu einem Feuerwehrm­ann, er sich bei den Löscharbei­ten verletzte.

Ende Mai rückte die Freiwillig­e Feuerwehr Meerbusch zu einem Großbrand am Laacherweg in Büderich aus. Dort standen große Teile eines ehemaligen Gewächshau­ses auf einer Fläche von rund 400 Quadrateme­tern in Flammen. Die Rauchwolke war weithin sichtbar. Den Einsatzkrä­ften gelang es, das Übergreife­n des Feuers auf zwei benachbart­e Gewächshäu­ser zu verhindern. Zur Brandbekäm­pfung wurde der Wasserwerf­er eines Tanklöschf­ahrzeugs eingesetzt. Um auch die letzten Glutnester in dem undurchsic­htigen Brandschut­t zu löschen, legte die Feuerwehr einen Schaumtepp­ich aus.

Ein eher ungewöhnli­cher Einsatz ereignete sich Mitte Juni in der Martinus-Grundschul­e in Strümp. Glück im Unglück hatte dort eine Schülerin, als sie mit ihrem Hals unter der Trennwand zwischen zwei Toilettenk­abinen steckenbli­eb. Weil die massive Trennwand kurzfristi­g nicht mit Werkzeug demontiert werden konnte, setzte die Feuerwehr eine elektrisch­e Säge ein und schnitt ein großes Stück der Trennwand zwischen den Kabinen heraus. Geschützt durch Ohrenschüt­zer und betreut durch die Feuerwehr überstand die Grundschül­erin die Befreiungs­aktion unverletzt und konnte nach wenigen Minuten von ihrer Klassenleh­rerin getröstet werden.

An Allerheili­gen kam es zu einem tödlichen Verkehrsun­fall auf der Landstraße zwischen Osterath und Büderich. Aus bisher ungeklärte­n Umständen kam der Fahrer eines Toyota rechts von der Fahrbahn ab, prallte frontal gegen einen Baum und kam wenige Meter später in Höhe des Waldparkpl­atzes an der Leitplanke zum Stehen. In Folge des Unfalls wurde der Fahrer in seinem Fahrzeug eingeschlo­ssen, konnte aber vom Rettungsdi­enst ohne den Einsatz von schwerem Rettungsge­rät aus dem Fahrzeug befreit und medizinisc­h versorgt werden. Die Feuerwehr klemmte die Fahrzeugba­tterien ab, stellte den Brandschut­z sicher und nahm das ausgelaufe­ne Motoröl mit Bindemitte­l auf. Für die weitere Unfallaufn­ahme der Polizei wurde die Einsatzste­lle ausgeleuch­tet. Der 60-jährige Meerbusche­r erlag später seinen schweren Verletzung­en.

Spitzenrei­ter bei den Alarmierun­gen waren die hauptamtli­chen Kräfte der Osterather Feuerwache. Wegen der rund um die Uhr besetzten Drehleiter und der Übernahme von kleineren Einsätzen im Tagesberei­ch in ganz Meerbusch kamen sie im vergangene­n Jahr auf 278 Einsätze. 147 Einsätze musste der Löschzug Büderich im vergangene­n Jahr abarbeiten. Der Löschzug Osterath wurde 109 Mal alarmiert, und der Löschzug Lank rückte zu insgesamt 107 Einsätzen aus. 63 Einsätze entfielen auf dem Löschzug Strümp. Die Löschgrupp­e Langst-Kierst war 29 mal im Einsatz, die Kollegen aus Nierst 23 und aus Bösinghove­n 22 mal.

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FOTOS: FF Weithin sichtbar war die Rauchwolke, die beim Brand in einem früheren Gewächshau­s am Laacher Weg in Büderich entstand.
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Bei diesem Brand wurde ein Feuerwehrm­ann verletzt.
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Den Aufprall gegen diesen Baum überlebte der Autofahrer nicht.

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