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Krefeld ist Modellstadt „lebendige Mehrsprachigkeit“
NRW-Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute sagt zum Auftakt der Aktion: „Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, haben keinen Klotz am Bein, sondern einen Schatz, den es zu pflegen gilt.
(RP) Sechs Modellregionen in Nordrhein-Westfalen – darunter die Stadt Krefeld – machen sich im Rahmen der Landesinitiative „Lebendige Mehrsprachigkeit“auf den Weg, die Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationshintergrund besonders zu fördern. Das teilte die Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums (KI), Tagrid Yousef, im Integrationsrat mit. Das Kommunale Integrationszentrum Krefeld (KI) ist zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für die Stadt.
Zu den Schwerpunkten Arbeit, Wirtschaft, Sport, Kultur und Gesundheit hat sich das KI bis Ende 2017 auf Aktivitäten in den Handlungsfeldern „Integration durch Sport“und „Integration durch Bildung“festgelegt. Bisher haben sich schon das „Integrationslotsen-Pro- jekt“und das „Rucksack-Projekt“bewährt. Die Projekte wenden sich an zugewanderte Kinder und Jugendliche und deren Familien, unter anderem an Flüchtlinge. Für das Jahr 2017 hat sich das KI die Aufgabe gestellt, nach einer Bestandsaufnahme und Definition der Mehrsprachigkeit für Krefeld alle Akteure vor Ort im Frühjahr zu einer Auftaktveranstaltung einzuladen. Begonnen werden soll voraussichtlich im Bereich Stadtmitte.
Die Städte Krefeld, Bonn, Dortmund und Gelsenkirchen sowie die Kreise Paderborn und Warendorf hatten auf einer Tagung in Düsseldorf unter dem Motto „Initiative Lebendige Mehrsprachigkeit – Land und Kommunen gemeinsam für Mehrsprachigkeit in NRW“erste Ansätze dazu vorgestellt. NRW-Inte- grationsstaatssekretär Thorsten Klute sagte zum Auftakt: „Kinder, die mehrsprachig aufwachsen, ha- ben keinen Klotz am Bein, sondern einen Schatz, den es zu pflegen gilt. Diese Modellkommunen sind lobenswerte Vorreiter. Wir setzen darauf, dass sich weitere Regionen der Initiative anschließen werden. Langfristig wünsche ich mir mehrsprachige Bildungsketten von der Kita über die Schule bis hin zum Berufskolleg.“Die Landesregierung will gemeinsam mit dem Landesintegrationsrat und der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LAKI) die Mehrsprachigkeit in NRW gezielt fördern. Die Haltung gegenüber den jeweiligen Familiensprachen soll über Anerkennung und Wertsachätzung hinausgehen. Sie sollen gefördert werden, damit sie als gesamtgesellschaftlich wertvolle Ressource genutzt werden können.