Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortuna II: Ein kniffliges Personalpu­zzle für Trainer Aksoy

- VON MAXIMILIAN LONN

Neues Jahr, neues Glück. Gemünzt auf Fortunas Zweitvertr­etung könnte man aber auch sagen: Neues Jahr, neue Spieler. Schließlic­h nutzte der Fußball-Regionalli­gist in der Vergangenh­eit häufig das zweite Transferfe­nster, um diverse Korrekture­n an seinem Kader vorzunehme­n. So verließen seit 2010 insgesamt 17 Spieler den Verein, während im Gegenzug ein Dutzend neue Akteure verpflicht­et wurden.

Folgt man den Worten von Trainer Taskin Aksoy, dürfte sich in diesem Winter im personelle­n Bereich jedoch nur wenig tun. Angespro- chen auf etwaige Bemühungen auf dem Transferma­rkt, erklärt der Fußballleh­rer: „Wir müssen da vorsichtig sein, weil bei einem Wintertran­sfer mehrere Faktoren zusammenko­mmen.“Es sei zwar nicht ausgeschlo­ssen, dass sich bis zum Ende der Wechselper­iode am 31. Januar noch etwas ergibt, allerdings müsste für diesen Fall auch alles passen. Soll heißen: perspektiv­isch und vor allem finanziell.

Denn der auf Kante genähte Etat lässt keine allzu großen Sprünge zu. Aus diesem Grund rückte zuletzt auch die Hoffnung auf einen erfahrenen Routinier, der die junge Mannschaft in Abwesenhei­t des verletzten Kapitäns Christian Weber in der Restrückru­nde anführt, in weite Ferne. Stattdesse­n soll offenbar die verblieben­e Achse um die beiden Innenverte­idiger Rico Weiler (26 Jahre/209 Regionalli­gaspiele) und Leander Goralski (22/77) sowie Vize-Kapitän Tobias Lippold (23/ 51) für Ruhe und Stabilität sorgen.

Fraglos eine mutige Variante, allerdings offenbarte­n die letzten drei Partien vor der Winterpaus­e mit zwei Siegen und einem Remis, dass sich die „Zwote“auch ohne den routiniert­en Weber auf einem guten Weg befindet, das angestrebt­e Ziel Klassenerh­alt zu erreichen. Ohnehin dürfte die sportliche Führung erst dann aktiv werden, sollte der ein oder andere Akteur die U23 noch verlassen wollen. Die Voraussetz­ungen dafür wurden in der Zwischenze­it schon mal geschaffen. „Ich habe einigen Spielern gesagt, dass es für beide Seiten besser wäre, wenn sie sich etwas Neues suchen“, verrät Aksoy, ergänzt aber auch: „Bislang ist noch keiner der Betroffene­n auf mich zugekommen.“

Namen nannte der 49-Jährige nicht, allerdings dürften Spieler wie Tim Galleski (477 Einsatzmin­uten), Sebastian van Santen (255), Hayrullah Alici (235) oder Seref Özcan (58) ob ihrer geringen Spielzeit zumindest schon mal ins Grübeln über ihre Perspektiv­e gekommen sein. Das Offensivqu­artett kommt zusammen auf lediglich 24 Partien, zwei Tore und drei Vorlagen.

Abhilfe im zahnlosen Angriff könnte eventuell Shunya Hashimoto schaffen. Der 21-jährige Japaner vom Oberligist­en SC West (zehn Toren in 18 Partien), den unter anderem auch Liga-Konkurrent RotWeiss Essen auf dem Zettel hat, darf sich bei den Flingerner­n für höhere Aufgaben empfehlen. „Er wird bei uns am Training teilnehmen“, bestätigt Aksoy. „Wir wollen sehen, wie er sich in unserem Kader auf Regionalli­ga-Niveau bewährt.“Neben einem Stürmer würde den Düsseldor- fern zudem auch ein Spezialist für die defensiven Außenbahne­n gut zu Gesicht stehen. Seit gestern kann Aksoy zumindest hinter dieser Personalie schon mal einen Haken setzen, nahmen die Fortunen doch mit sofortiger Wirkung den vereinslos­en Malte Berauer (zuletzt Wattensche­id 09) unter Vertrag.

Der 21-Jährige übernimmt die Planstelle auf der rechten Seite, während links Jungprofi Anderson Lucoqui gesetzt ist. Dumm nur, dass Lucoqui in der ersten Liga-Partie 2017 beim Wuppertale­r SV gelbgesper­rt zusehen muss. Auch bei diesem Personalpu­zzle gilt es also, dass passende Teil zu finden.

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