Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Aufstellungspoker vor dem Spitzenspiel
Tischtennis-Bundesligist Borussia erwartet TTF Ochsenhausen. Die Gäste fügten den Düsseldorfern im Hinspiel die einzige Niederlage zu. Seitdem gab es 14 Siege in Folge.
Die Tischtennis Freunde Liebherr Ochsenhausen scheinen die neuen Lieblingsgegner der Borussia zu sein. In den nächsten vier Wochen trifft der Deutsche Rekordmeister aus Düsseldorf dreimal auf die Oberschwaben, einmal in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) und zweimal im Champions LeagueViertelfinale (27. Januar/10. Februar). Den Auftakt macht die Bundesliga-Begegnung morgen (15 Uhr) im Arag Center Court (ErnstPoensgenAllee 58). „Wir haben alle richtig Lust auf dieses Spiel“, sagt Borussias Cheftrainer Danny Heister angriffslustig.
An Motivation dürfte es den Borussen nicht fehlen, haben sie doch die letzten drei direkten Duelle gegen die TTF verloren. Zudem wird der Sieger der Partie auf jeden Fall Bundesliga-Tabellenführer sein. Aktuell liegen die Düsseldorfer mit 14:2 Punkten und 22:8 Sätzen an der Spitze, gefolgt von Ochsenhausen mit 14:4 und 25:12. Die zwei Punkte, die in der TTBL-Statistik bei der Borussia auf der rechten Seite des Doppelpunktes stehen, stammen übrigens vom Liga-Hinspiel dieser Saison. Das gewannen die TTF mit 3:1. Es war das erste Spiel der Saison für die Düsseldorfer, seitdem gab es nur noch Siege in TTBL, Pokal und Champions League – insgesamt 14 in Serie.
Damit die Serie nicht reißt hatte Heister seine Jungs in dieser Woche wieder zum gemeinsamen Training mit der deutschen Nationalmann- schaft beisammen. „Uns hat die kurze Weihnachtspause gut getan. Alle sind frisch und haben Bock auf die zweite Saisonhälfte“, so der Coach.
Welches Trio er aus seinem Fünfer-Kader mit Timo Boll (Weltrangliste 11), Stefan Fegerl (WR 19), Kristian Karlsson (WR 24), Sharat Kamal Achanta (WR 59) und Anton Källber (WR 88) morgen zur Arbeit an den Tisch schicken wird, verrät er aber nicht. Auch im Hinblick auf die Spielstärke der TTF will Heister nicht zu viel verraten. Sein Kollege in Ochsenhausen, Dubravko Skoric, kann nämlich Simon Gauzy (WR 14), Yuto Muramatsu (WR 21), Hugo Calderano (WR 20), Jakub Dyjas (WR 41) und Joao Geraldo (WR 72) aufbieten. Es stehen sich also zwei Spitzenteams auf Augenhöhe gegenüber. „Ähnlich wie wir verfügen sie auch über mehrere starke Spieler. Insofern wird es auch ein Aufstellungspoker“, vermutet Heister.
Die TTF schieben, vielleicht aus alter Gewohnheit, die Favoritenrolle der Borussia zu, obwohl die Addition der Weltranglistenplätze der Spieler eine andere Sprache spricht. Die Borussen kommen auf die Summe 201 die Ochsenhausener auf 178. Doch allzu viel bedeutet das nicht; was zählt, ist das, was die Spieler morgen ab 15 Uhr an die Tische bringen und keine graue Theorie. „Der Gegner ist für uns alles andere als ein Unbekannter und wir schauen nun, wie wir – zurück aus dem Feiertagsmodus – wieder in den Liga-Alltag reinkommen werden“, sagt TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Wir haben nichts zu verlieren, doch wir sind gut vorbereitet.“
Ein Schicksalsspiel ist die Partie aber nicht. „Natürlich liegt unser Fokus auf dem Final Four eine Woche später, bei dem wir den Pokal verteidigen wollen. Und die Champions League-Begegnungen haben natürlich auch einen höheren Stellenwert für uns“, erklärt Heister. „Das heißt aber nicht, dass wir in der Liga nicht gewinnen wollen. Wir werden alles geben.“Die Süddeutschen hatten die Qualifikation für das Pokal Final Four im benachbarten Neu-Ulm zum zweiten Mal in Folge überraschend verpasst.
„Ich bin sehr gespannt, wie wir uns schlagen. Seit unserer Niederlage haben sich alle Spieler weiterentwickelt, und die Anfangsnervosität im Team ist verflogen. Ich rechne mit einem sehr interessanten Match“, meint Borussia-Manager Andreas Preuß.