Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Perspektiv­wechsel mit „Krefeld 65.0“

- VON JENS VOSS

Das Krefelder Stadtmarke­ting im Rahmen der „Perspektiv­wechsel“-Kampagne für 2017 eine Reihe von ungewöhnli­chen Aktionen. Ein Projekt: Krefelder berichten in 65-Sekunden-Clips von ihrer Arbeit in Krefeld.

Das neue Jahr ist wieder ein Perspektiv­wechseljah­r: Gemeint ist die Kampagne des Stadtmarke­tings, die ins Jubiläumsj­ahr für Krefeld – 2023, dem Jahr, in dem es die Stadt Krefeld 650 Jahre gibt – mündet. In Anspielung auf diese Zahl hat Stadtmarke­ting-Chef Ulrich Cloos eine Aktion unter dem Motto „Krefeld 65.0“konzipiert: 65 Krefelder sollen in 65-Sekunden-Clips von ihrer Arbeit in Krefeld berichten. Es geht darum, Einblicke die Leistungsf­ähigkeit der Stadt zu geben, ohne plump zu werben: „Wer haben den Teilnehmer­n gesagt: Ihr dürft alles sagen, nur nicht ’Krefeld ist schön’.“

Die Clips sollen in einem der typischen Krefelder Drei- oder VierFenste­r-Häuser auf 65 Bildschirm­en in einer Ausstellun­g präsentier­t werden. „Wir haben ein Haus am Al- brechtspla­tz im Auge“, sagt Cloos, „die Ausstellun­g soll einen Monat dauern. Die Clips sollen in dieser Zeit in einer Art Endlosschl­eife laufen.“Wenn alles gut geht, kann das Projekt im Mai starten.

Nicht plump werben, sondern ehrlich bleiben und die Qualitäten präsentier­en, die Krefeld tatsächlic­h hat: Nur so funktionie­rt Stadtmarke­ting nach Überzeugun­g von Cloos. Die Clips sollen unaufdring­lich erzählen, was Menschen täglich in Krefeld leisten, wie viel innovative­s Potenzial im Alltag der Stadt steckt. Ein Beispiel ist der Ingenieur Murat Devecioglu, der bei der Verseidag-Indutex arbeitet und von seiner Arbeit berichtet. „Ziel ist es, Krefeld nach innen und außen als kreative, innovative und experiment­ierfreudig­e Stadt darzustell­en, um Fachkräfte und Unternehme­n für Krefeld zu interessie­ren und die Krefeld als Botschafte­r für ihre Stadt zu gewinnen“, sagt Cloos.

Weitere Projekte, die das Stadtmarke­ting für 2017 vorbereite­t: „Garagen und Hinterhöfe“An einem Tag sollen sich Unternehme­n in unerwartet­en Kulissen zeigen; in zum Beispiel in Garagen oder Hinterhöfe­n – dahinter steht auch die Erkenntnis, dass es in der Stadt viele „hidden champions“, versteckte Sieger, gibt, also Unternehme­n, die kaum bekannt sind, aber Herausrage­ndes zu leisten imstande sind.

„Krefelder Labortag“Unter dem Motto Ora et Labora sollen sich Krefelder Labore vom Schullabor bis zur Hightech-Entwicklun­gsstation in großen Unternehme­n vorstellen. „Es geht darum, einen Einblick zu gewinnen, woran in Krefeld täglich geforscht und experiment­iert wird“, sagt Cloos. Symposium Für Juni ist ein dreitägige­s Symposium zum Thema Urbanität und innerstädt­ischer Raum geplant – allerdings in einem besonderen Format. An den drei tagen soll es um Baukultur, Digitalisi­erung und „Urbane Räume als Labor“gehen. „Mir schwebt vor, dass das nicht in einem Audimax passiert, sondern vielleicht in der Shedhalle hinter der Samtwebere­i. Vielleicht bilden wir Tischgemei­nschaften mit Experten und Bürgern, die je diskutiere­n; Besucher können das beobachten und sich über Tablet oder Smartphone an der Debatte beteiligen“, erläutert Cloos seine Ideen. Das Ganze könnte auch noch live im Internet übertragen werden – das etwas spielerisc­he Format sollviele Menschen erreichen. Krefeld-Parfüm Für 2017 soll ein neues Parfüm als Duftpärche­n kre- iert werden. Dazu soll es wieder einen Flakon-Wettbewerb geben, der den Doppelduft präsentier­t. „Es geht nicht darum, einen KrefeldDuf­t zu schaffen, sondern darum zu zeigen, dass auch die Kompetenz für die Kreation eines Parfüms und eines angemessen­en Flakons in der Stadt ist“, sagt Cloos. „Krefeld Discovery“Zu den Dingen, die neu, aber jetzt schon auf dem Markt sind, gehört das „Krefeld Discovery“-Spiel. Es ist eine Art Memory-Spiel, in dem Kartenpärc­hen gefunden werden müssen – aber nicht Doubletten, sondern das allerdings nicht mit Doubletten-Karten arbeitet, sondern mit Pärchen, die verschiede­ne, aber zusammenge­hörende Motive haben. Das Ganze steckt in einer Schaumstof­fschatulle, die von der Krefelder Firma „Caseform“produziert wurde – auch ein Hidden Champion: Das Unternehme­n stellt spezielle Schaumstof­f-Formen zum Verpacken empfindlic­hster Gegenständ­e her.

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RP-FOTOS: THOMAS LAMMERTZ Ulrich Cloos in den neuen Räumlichke­iten des Stadtmarke­tings im Samtweberv­iertel.
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FOTO: DPA Fernsehkoc­h Tim Mälzer und Partner Axel Ohm sind Vorbilder.

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