Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Dem Käfer entwachsen

- VON BJÖRN LANGE

Das fällt auf Der Beetle hat es nicht leicht. Die meisten vergleiche­n ihn immer noch mit dem Käfer, dieser legendären und ursympathi­schen Entschleun­igungsmasc­hine. Dabei ist der neue Beetle ein ganz anderer Typ. Er ist deutlich straffer, direkter und sportliche­r. Im Inneren gibt es statt der Armaturenb­rettvase modernes Design und Hightech auf Golf-Niveau. Zahlreiche Sicherheit­s- und Fahrassist­enzsysteme wie etwa eine Rückfahrka­mera, Ein- und Ausparkhil­fe und Totwinkelw­arner, dazu klimatisie­rte Sitze und ein übersichtl­iches Cockpit bringen auch hartgesott­ene Käfer-Fans ins Jahr 2017. So fährt er sich Dank des Zusammensp­iels zwischen leichtgäng­iger Lenkung, gut abgestimmt­em Fahrwerk und komfortabl­er Dämpfung lässt sich der kleine VW auch auf nasser oder unebener Fahrbahn nicht aus der Ruhe bringen. Wer den 1,4 Liter großen Benziner fordert, darf sich an einem erfrischen­den Durchzug erfreuen – zwischen 1500 und 3500 Umdrehunge­n liegen satte 250 Newtonmete­r an. Dann wird die Lenkung straffer und auch die Dämpfer passen sich an. Dank des Sechs-GangDoppel­kupplungsg­etriebes entsteht kaum Zugkraftun­terbrechun­g während des Schaltvorg­angs, was der Beschleuni­gung gut tut. Aber: Wer den Flitzer öfter fordert, muss sich auf einen Verbrauch von neun Litern und mehr einstellen. Das kostet er Der neue Beetle fährt mit fünf Motoren an den Start – drei Benzinern und zwei Dieseln. In der Grundausst­attung liegt der 105 PS starke TSI bei 18.375 Euro. Das Topmodel mit Zwei-Liter-Maschine und 220 PS gibt es in der Ausstattun­gsvariante „Exclusive Sport“ab 33.175 Euro. Weitere Preistreib­er sind das Komfortpak­et mit Climatroni­c zu 1530 Euro und das Panorama-Glasdach (1080 Euro). Vorsicht: Das Navigation­sgerät für 555 Euro führt zuverlässi­g in jeden Stau. Für den ist er gemacht Über die vergleichs­weise bescheiden­e Serienauss­tattung des Beetle tröstet seine frische Optik hinweg. Der Kofferraum ist erfreulich groß – größer, als man wegen des steil abfallende­n Hecks zunächst vermuten würde. Aufgrund der mangelnden Beinfreihe­it in Reihe zwei ist der Beetle aber keine echte Familienku­tsche, sondern eher ein sportliche­s Spaßmobil für Singles und Paare. Dieser Wagen wurde der Redaktion zu Testzwecke­n von Volkswagen zur Verfügung gestellt.

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FOTO: HERSTELLER Den neuen Beetle gibt es ab 18.375 Euro. Das Panorama-Glasdach kostet 1080 Euro extra.

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