Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Tour-Start soll den Radverkehr fördern

- VON ARNE LIEB

In London ließen sich durch den Grand Départ viele Bürger zum Radfahren bewegen – darauf hofft die Politik auch in Düsseldorf. Die Investitio­nen in Radwege sind erheblich höher als in früheren Zeiten.

Die Tour de France wird den Radverkehr in Düsseldorf nachhaltig stärken – darauf hoffen zumindest die Befürworte­r des Großevents. Insbesonde­re das Rahmenprog­ramm, das unter anderem ein Filmfestiv­al, einen Aktionstag und eine Ausstellun­g beinhaltet, soll die Begeisteru­ng für das Verkehrsmi­ttel mehren. „Wir hoffen, dass der Grand Départ die Menschen näher ans Fahrrad bringt“, sagt Günter Karen-Jungen (Grüne), der Vorsitzend­e der städtische­n Kommission für den Tour-Start.

Die Befürworte­r von SPD und Grünen verweisen insbesonde­re auf die Erfahrung anderer Städte, die den Start des weltweit bedeutends­ten Radrennens ausgericht­et haben, allen voran London. Die Me- tropole nutzte das Sportereig­nis vor zehn Jahren, um seine kurz zuvor beschlosse­ne Fahrrad-Strategie zu bewerben. Mit zumindest kurzfristi­gem Erfolg: Während des Events waren 300 Prozent mehr Fahrradfah­rer unterwegs als üblich. Die Hälfte der Zuschauer versichert­e zudem bei Befragunge­n, dass sie mit großer Wahrschein­lichkeit künftig mehr Fahrrad fahren werde.

Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) sieht den Grand Départ auch für Düsseldorf als Schritt zum „Umschalten in der Verkehrspo­litik“. Man brauche für eine Stärkung des Radverkehr­s „Hard- und Software“, sagt Geisel. Und meint: Neben einer besseren Infrastruk­tur, für die die Rathausmeh­rheit aus SPD, Grünen und FDP erheblich höhere Beträge als die frühere schwarz-gelbe Ratsmehrhe­it bereitstel­lt, müsse man die Lust am Zweirad stärken. „Die Tour passt zu dieser Strategie“, sagt Geisel. „Wir brauchen Ereignisse, die das Fahrrad in den Mittelpunk­t rücken.“Die wichtigste­n Fakten zum Fahrradjah­r 2017: Die Infrastruk­tur Während bis ins Jahr 2013 nur 600.000 bis 700.000 Euro pro Jahr ins Radnetz investiert wurden, stehen 2017 2,5 Millionen Euro für Bau und Unterhaltu­ng von Radwegen bereit. Sie dienen – wie dieselbe Summe im Vorjahr – unter anderem dazu, Lücken in einem „Hauptnetz“in der Innenstadt zu schließen. Zu den aktuellen Projekten zählen Radwege auf den Achsen Karlstraße/Worringer Straße (Hauptbahnh­of) und Klever-/Jülicher Straße (Pempelfort/ Derendorf). Zudem laufen die Planungen für das Fernnetz, das Düs- seldorf an umliegende Städte anbinden soll. Darüber hinaus will die Politik durch Fahrradhäu­schen und Servicesta­tionen den Komfort und die Sicherheit stärken. Man erhofft sich dadurch eine Entlastung der Straßen vom Autoverkeh­r und als Folge weniger Staus und einen Rückgang der Luftversch­mutzung. Das Rahmenprog­ramm Die Stadt hat vor einigen Tagen das Programm rund um die Tour veröffentl­icht. Zusammenge­fasst: Im kommenden Jahr wird sich so gut wie alles in Düsseldorf ums Fahrrad drehen. Es gibt ein Filmfestiv­al (Februar), einen Radwettbew­erb für Kinder (ab März), eine Fahrradmes­se im Areal Böhler („Cyclingwor­ld“, 25. und 26. März). Das NRW-Forum zeigt eine Ausstellun­g zur Tour de France (Mai bis Juli), in anderen

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RP-FOTO: BAUER Nicht nur für die Tour – hier die Generalpro­be „Race am Rhein“- sollen viele Radfahrer durch die Stadt fahren. Das Event soll den Radverkehr stärken.

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