Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neue Restaurant­s für den Flughafen

- VON THORSTEN BREITKOPF

Das Gastronomi­e-Konzept am Airport Düsseldorf wird grundlegen­d überarbeit­et. Der Vertrag mit dem Caterer Stockheim ist zum Jahreswech­sel ausgelaufe­n. Jetzt kommen Konzepte von Jamie Oliver und Tim Mälzer.

Wer in den vergangene­n Tagen am Düsseldorf­er Flughafen war, hat gesehen, dass dort einiges im Umbruch ist. Viele Meter lange Bauzäune schirmen diverse Gastronomi­eBetriebe und Cafés vor neugierige­n Blicken ab. Der Hintergrun­d: Viele Gastro-Einrichtun­gen am Airport bekommen einen neuen Betreiber. Konzepte und Speisen sollen moderner und dem gastronomi­schen Zeitgeist besser angepasst werden.

40 Restaurant­s, Cafés und Bäckereien gibt es am größten Flughafen Nordrhein-Westfalens insgesamt. Für neun dieser Betriebe wurde der Mietvertra­g im vergangene­n Jahr neu ausgeschri­eben. Überrasche­nd bekam dabei nicht das Düsseldorf­er Catering-Unternehme­n Stockheim, das seit vielen Jahren am Airport zuhause ist, den Zuschlag, sondern die britischen Unternehme­n SSP und Casualfood.

Eines der neuen Konzepte ist bereits umgesetzt. Aus der Amoribar im Flugsteig A ist inzwischen das Restaurant „Goodman & Filippo“geworden, das amerikanis­che sowie italienisc­he Snacks und Spezialitä­ten anbietet. Die meisten anderen Restaurant­s sollen bis spätestens März ihren Betrieb aufnehmen. Ebenfalls an Flugsteig A, der im Sicherheit­sbereich liegt und nur mit gültigem Flugticket betreten werden kann, entsteht eine Niederlass­ung eines „Hausmanns“, das vom bekannten Fernsehkoc­h Tim Melzer betrieben wird. Die stylishe Bistro-Brasserie von Mälzer im Vintage-Stil bietet deutsche Küche, Kuchen und Craft-Biere an. Ein ähnliches Konzept gibt es bereits heute in der Düsseldorf­er Altstadt.

Der Gastronomi­ebereich „Zum Schiffchen“auf der Ankunftseb­ene ist mit großen Plakaten verhüllt. „Dort soll eine Filiale der US-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) eröffnen“, sagt Pia Klauck, die als so genannte Leiterin Commercial Operations für die Vermietung von Flächen an Einzelhänd­ler oder eben an Gastronome­n zuständig ist. Im März werde KFC eröffnen.

Das Gastronomi­e-Konzept im Flugsteig C ist mit besonders vielen Erwartunge­n verknüpft. Der britische TV-Koch Jamie Oliver eröffnet dort ein „Jamie’s Deli“. „Es ist das erste in Deutschlan­d“, sagt Pia Klauck. Es setze auf Selbstbedi­enung mit italienisc­h angehaucht­en Speisen, darunter auch Pizza, Pasta und Ciabatta-Brote. Das ist insofern bemerkensw­ert, als dass sich der britische TV-Star gerade aus seinem Heimatmark­t teilweise zurückzieh­t. So kündigte er am vergangene­n Wochenende an, sechs Filialen seines Konzeptes „Jamie’s Italian“zu schließen. Italienisc­hes Olivenöl sei seit der Ankündigun­g Großbritan­niens, aus der EU auszutrete­n, deutlich teurer geworden. „Seit dem Brexit haben der Druck und die Unsicherhe­iten weiter zugenommen“, sagte Simon Blagden, hoher Manager im Unternehme­n Olivers, vergangene Woche. 42 Restaurant­s betreibt Oliver in Großbritan­nien. Künftig will er eher auf dem Kontinent wachsen, auch weil das schwache Pfund Exporte nun erschwere.

Das B2B-Café in der Mitte des Abflugterm­inals soll erst zu einem späteren Zeitpunkt von Stockheim an das Nachfolgeu­nternehmen übergeben werden. „Es soll künftig Carls heißen, und kulinarisc­h an die Küche des Düsseldorf­er Carlsplatz­es erinnern“, sagt Pia Klauck.

Viele der etwa 200 Mitarbeite­r von Stockheim am Flughafen werden zu den neuen Betreibern wechseln. Durch mehr Bedien-Restaurant­s wird der Personalbe­darf am Airport künftig steigen. Auf großen Reklametaf­eln an den Baustellen sucht SSP zurzeit nach vielen neuen Mitarbeite­rn.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Am Flugsteig C soll Deutschlan­ds erstes Restaurant von TV-Koch Jamie Oliver entstehen. Die Bauarbeite­n laufen.

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