Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Biathlon-Staffel läuft Ansprüchen hinterher

- VON THOMAS WOLFER

Zum Auftakt beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding landen die Männer auf Platz drei. Heute starten die Frauen.

RUHPOLDING (sid) Am Ende konnten die hoch gehandelte­n deutschen Biathleten zwar doch noch auf dem Podest über den dritten Platz jubeln, von Zufriedenh­eit war nach dem turbulente­n Staffelren­nen aber wenig zu spüren. „Das ist nicht unser Anspruch mit so vielen Nachladern. Das war einfach zu viel, aber wir haben das gerettet und noch etwas daraus gemacht“, sagte Arnd Peiffer nach dem Auftakt beim Weltcup-Heimspiel in Ruhpolding.

Nur zu gerne hätte das Quartett des Deutschen Skiverband­es (DSV) mit Erik Lesser (eine Strafrunde), Benedikt Doll (drei Nachlader), Arnd Peiffer (2) und Simon Schempp (1) den ersten Staffelsie­g seit fast zwei Jahren eingefahre­n. Doch nach neun Nachladern und einer Strafrunde mussten sie sich den siegreiche­n Weltmeiste­rn aus Norwegen (5 Nachlader) und Olympiasie­ger Russland (+5,1 Sekunden/ 2) geschlagen gaben. 23,5 Sekunden betrug der Rückstand in der Chiemgau Arena. „Bei solchen guten Be- dingungen verleitet es dazu, dass man überzieht“, sagte Startläufe­r Lesser, der sich maßlos über seine Strafrunde ärgerte: „Ich bin dermaßen enttäuscht von meinem Schießen.“Damit war er nicht allein, denn Peiffer ergänzte: „Wir können allgemein mit der Leistung am Schießstan­d nicht zufrieden sein.“

Den bislang letzten Erfolg hatte eine deutsche Männer-Staffel bei der WM 2015 im finnischen Kontiolaht­i gefeiert, in der Ruhpolding-Besetzung reichte es im Vorjahr immerhin zu WM-Silber. Das zuvor einzige Rennen in dieser Saison beendete die DSV-Staffel in Pokljuka ebenfalls auf dem dritten Rang.

Die Hoffnung auf ein Ende der Durststrec­ke war vor dem ersten abgefeuert­en Schuss groß gewesen – immerhin trat das DSV-Team in Bestbesetz­ung an. Alle deutschen Skijäger hatten in der Vorwoche beim Weltcup in Oberhof mindestens ein Top-6-Ergebnis verbucht, Peiffer und Lesser stürmten ebenso auf das Podest wie Schempp, der zum Abschluss im Massenstar­t seinen ersten Saisonsieg gefeiert hatte.

Doch vor allem Lesser konnte nicht an diese Leistung anknüpfen. Nach einer ersten fehlerfrei­en Einlage und der Übernahme der Spitzenpos­ition halfen dem 28-Jährigen bei seinem Stehendsch­ießen selbst drei Extrapatro­nen nicht, um die fünf Scheiben abzuräumen. Die Strafrunde und 49,9 Sekunden Rückstand bei der Übergabe auf Doll waren die Folge. Auch bei Doll und Peiffer setzte sich die wechsel- hafte Leistung am Schießstan­d fort. 30,9 Sekunden Rückstand waren dann auch für Schempp zu viel, der seinen letzten Schuss daneben setzte und so endgültig aus dem Kampf um den Sieg raus war.

Heute (14.30 Uhr/ARD und Eurosport) steht für die Frauen das Staffelren­nen über 4x6 km an. Für den DSV kämpfen Vanessa Hinz, Maren Hammerschm­idt, Franziska Preuß und Laura Dahlmeier um den zweiten Sieg des Winters. Das deutsche Quartett hatte im Dezember in Pokljuka gewonnen. „Wir wären schlecht beraten, wenn wir sagen, dass wir hier mit Platz fünf zufrieden sind. Wir wollen hier um das Podest mitlaufen, das wird auch unser Ziel in den Einzelrenn­en sein“, sagte Hönig.

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FOTO: DPA Simon Schempp

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