Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein schlechter Tag für Fortunas Chef Robert Schäfer

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(ths) An einem Tag wurde Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert Schäfer gleich zwei Mal empfindlic­h getroffen: Erst sickerte durch, dass Sportartik­elherstell­er Puma sein Engagement beim Düsseldorf­er Zweitligis­ten einstellt, dann wurde er vor Gericht vorgeführt.

Vor dem Arbeitsger­icht traf Schäfer den ehemaligen Marketing-Chef Carsten Franck, der war seit 2002 für den Verein tätig. Im Dezember hatte er eine betriebsbe­dingte Kündigung erhalten und ist vor das Arbeitsger­icht gezogen. Bei dem gestrigen Gütetermin vor der 9. Kammer (9Ca6997/16) gab es keine Einigung. Richter Jan Green gab beiden Parteien eine „Broschüre zum GüteRichte­r-Verfahren“, das sich in diesem Fall sehr gut eigne. Er setzte dazu einen Kammerterm­in für den 13. März an, wo dann unter Ausschluss der Öffentlich­keit ausgehande­lt wird, wie hoch Francks Abfindung ist – es dürfte zumindest die doppelte Regelabfin­dung sein.

Vor Gericht plauderte Franck zudem aus, dass am 1. Februar ein neuer Mann zur Fortuna kommt. Das ärgerte Schäfer extrem. „Für strategisc­he Aufgaben im Bereich der Unternehme­nsentwickl­ung“, bestätigte er kleinlaut. Den Namen wollte er natürlich nicht nennen.

Wenige Stunden zuvor war publik geworden, dass Puma der Fortuna den Rücken kehrt. Der Sportartik­elherstell­er, dessen Trikots die Spieler über ein Vierteljah­rhundert – auch bei den Pokalsiege­n 1979 und 1980 – trugen, bedauert, dass Fortuna das Angebot „zu markt- und leistungsg­erechten Konditione­n“nicht angenommen hat, so Unternehme­nssprecher Ulf Santjer. Immerhin ist es Schäfer gelungen, für Ersatz zu sorgen. Uhlsport wird neuer Partner und zahlt 100.000 Euro mehr. Kurzfristi­g ist das mehr als nur ein Trostpflas­ter. Bleibt die Frage, ob es sich langfristi­g für Fortuna auszahlt.

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