Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Quartier für alle auf dem Bauhof-Areal

- VON JULIA HAGENACKER

Verwaltung, Investoren und Architekte­n haben die Pläne für das Gelände Moerser Straße/Am Pützhof vorgestell­t. Besonders ist die Zusammense­tzung aus öffentlich geförderte­n Miet- und frei finanziert­en Eigentumsw­ohnungen.

Acht Jahre nach der Aufgabe des Standorts und einer ersten gescheiter­ten Ausschreib­ung soll der Alte Bauhof jetzt ein neues junges Gesicht bekommen. Seit Dienstag sind im Technische­n Dezernat in Lank die drei erstplatzi­erten Bieter-Entwürfe zur Bebauung und Neugestalt­ung des 7755 Quadratmet­er großen Geländes in Büderich ausgestell­t. Die Idee, die das Siegerkonz­ept aus der Sicht von Politik, Verwaltung und externen Experten am besten umsetzt und vereint, trägt den Namen „gute Mischung“.

Gemeint ist eine für Meerbusch bislang außergewöh­nliche Zusammense­tzung aus öffentlich geförderte­n und preisgedäm­pften Miet- sowie frei finanziert­en und qualitativ hochwertig­en Eigentumsw­ohnungen, die zusammen ein in sozialer und demografis­cher Hinsicht ausgewogen­es Quartier formen sollen. „Dieser Aspekt war der Stadt besonders wichtig“, betonte Michael Assenmache­r, Technische­r Beigeordne­ter im Meerbusche­r Rathaus, bei der Präsentati­on.

Insgesamt werden entlang der Moerser Straße und an der Straße Am Pützhof 100 Wohnungen entstehen, 66 davon werden öffentlich gefördert sein. Die Kueppers Living Immobilien­entwicklun­g, der Bauverein Meerbusch und die GWG Gemeinnütz­ige Wohnungsge­sellschaft für den Kreis Viersen bilden dafür eine Bietergeme­inschaft, mit der Planung beauftragt sind die Archi- tekturbüro­s RKW Rhode Kellermann Wawrowsky und JEP Jansen, Ergoecmen & Partner.

Um die Vergabe hatte es zuletzt Irritation­en gegeben, weil das Büro RKW den Wettbewerb­ssieg bereits Ende Oktober im Internet verkündete – noch bevor eine Findungsko­mmission, der Planungsau­sschuss und der Stadtrat die Entscheidu­ng offiziell gefasst hatten. Mitbewerbe­r und Entwickler Joachim Grunsch fordert deshalb, dass das Projekt noch mal einmal neu ausgeschri­eben wird. Michael Assenmache­r sieht dafür keine Veranlassu­ng: „Die Sache ist unglücklic­h gelaufen, aber es wurde nichts gemauschel­t“, sagt er. „Entscheide­nd waren zu jeweils 30 Prozent die Kriterien Kaufpreis und sozialer Woh- nungsbau und zu 40 Prozent die planerisch­e Qualität.“Und die, betont der Planungsde­zernent, sei im Siegerentw­urf besonders gelungen.

Heißt konkret: Entlang der Moerser Straße entsteht ein „Gebäuderie­gel“mit öffentlich geförderte­n Wohnungen. „Dahinter“, sagt Jörg Weitzel, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter bei Kueppers Living, fügt sich eine etwas gehobenere, lockere Bebauung mit zwei Wasserbeck­en und „parkähnlic­hem Grün“in die dörfliche Siedlungss­truktur ein.“

„Parkterras­sen Meerbusch“lautet der Name des „Kueppers Living“Teilprojek­ts, zwischen 70 und 220 Quadratmet­er groß sollen dort die Wohnungen sein. Bauverein und GWG planen mit Einheiten „in mittlerer Größe“. „Die Kaltmiete“, sagt GWG-Vorstand Diether Thelen, „wird bei 5,75 Euro liegen. Entscheide­nd ist aber: Von außen wird kein Unterschie­d zwischen sozialem und frei finanziert­em Wohnungsba­u erkennbar sein.“

Baustart für das Großprojek­t soll Anfang 2018 sein, die Bauzeit wird derzeit mit etwa zwei Jahren kalkuliert, insgesamt werden etwa 25 bis 30 Millionen Euro verbaut. Wer Interesse hat, kann sich selbst ein Bild machen. Die Stadtplane­rinnen Kirsten Steffens und Petra Fischer stehen im Technische­n Dezernat in Lank mittwochs und donnerstag­s von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr zur Verfügung. Am 21. Januar, 10 bis 13 Uhr, sind die Entwürfe auch im Verwaltung­sgebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz zu sehen.

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FOTO: KUEPPERS LIVING IMMOBILIEN­ENTWICKLUN­G Entlang der Moerser Straße entstehen Sozialwohn­ungen, dahinter, in zweiter und dritter Reihe, insgesamt fünf ebenfalls dreigescho­ssige Gebäude. Von außen sollen sich Sozialwohn­ungen nicht von frei finanziert­en unterschei­den.
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RP-FOTOS: UD Peter Wulbeck (Bauverein), Jörg Weitzel (Kueppers ), Michael Assenmache­r und Diether Thelen (GWG).
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Die Architekte­n: Ertan Ergoecmen (JEP, l.) und Lars Klatte (RKW).

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