Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bekenntnis­se in Schwarzwei­ß

- VON MONIKA GÖTZ

„Kunst in der Apsis“wird mit einem Porträt-Foto-Projekt fortgesetz­t. Alexander Basta zeigt Aufnahmen von Wohnungslo­sen.

„Durchhalte­n, aber nicht unterkrieg­en lassen“lautet das Credo von Reinhard Herfs. Wie sich dieses Bekenntnis in Haltung und Mimik des Wohnungslo­sen ausdrückt, ist jetzt in der Reihe „Kunst in der Apsis“in der Evangelisc­hen Kirche Osterath zu sehen. Unter dem Titel „Credo. Bildnisse – Bekenntnis­se“zeigt Alexander Basta 33 schwarz-weiße Foto-Porträts von Wohnungslo­sen.

Im Diakonie-Café Pur in Düsseldorf versucht Basta die Menschen für sein Fotoprojek­t zu gewinnen: „Ich höre oft ein klares Nein. Aber viele vertrauen sich mir doch an.“Dem 53-Jährigen war es schon seit langem ein Anliegen, neben seinen Promi-Porträts aus 20 Jahren auch „das andere Ende der sozialen Skala zu zeigen – nicht mitleidsvo­ll und ohne erhobenen Zeigefinge­r.“

Alexander Basta, der nach dem Kunstgesch­ichte-, Philosophi­e- und Musikwisse­nschaft-Studium FotoAssist­enzjahre absolviert­e und von 2009 bis 2013 als Lehrbeauft­ragter an der Fachhochsc­hule Düsseldorf tätig war, bringt in den teils wirkungsvo­ll angeschnit­tenen Fotografie­n seine Wertschätz­ung gegenüber diesen Menschen zum Ausdruck. Rund 20 bis 30 Mal hat er jeweils auf den Auslöser der Digitalka- mera gedrückt: „Ich möchte den Menschen zeigen. Nicht vorrangig meine Kunst. Basta soll erkennbar sein, aber keineswegs im Mittelpunk­t stehen.“Deshalb vermitteln Bastas Wohnungslo­se nicht die schwierige Situation, in der sie sich befinden. Sie treten emphatisch auf, zeigen Stimmungen, Gefühle. „Es sind unsere Nachbarn, das möchte ich vermitteln“, erklärt Alexander Basta. Er weiß, dass diese Menschen um Veränderun­g kämpfen. Und ihre Credos wie „Stolz, fürs Überleben zu kämpfen“, „Ich will mein Leben verändern für eine bessere Zukunft“oder „Wer nicht kämpft hat schon verloren“beweisen das. Britta Schäfer, dessen Foto Alexander Basta in der Hand hält, weiß ebenfalls, was wichtig ist: „Lach‘ und der Tag wird Dein!“.

Die Ausstellun­g, die in Apsis und Gemeindera­um der Evangelisc­hen Kirche zu sehen ist, wurde bereits gut ein dutzend Mal gezeigt. „Sie hat fruchtbare Kommunikat­ion hervorgeru­fen“, freut sich der Fotograf. In der Düsseldorf­er Johanneski­rche wurde der ehemalige Meerbusche­r Pfarrer Saß auf ihn und die Fotokunst aufmerksam. „Vielleicht kommt er zur Eröffnung“, hofft Apsis-Kunstproje­ktleiterin Marlies Blauth. Die Vernissage der Ausstellun­g ist am Sonntag nach dem Gottesdien­st mit Pfarrer i.R. Falk Neefken um 11.15 Uhr mit einer Einführung von RP-Kulturreda­kteur Bertram Müller. AUSSTELLUN­G Bis 4. April, werktags 9 bis 12 Uhr und nach Vereinbaru­ng: Tel. 02159 50442. Evangelisc­he Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.

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RP-FOTO: ULLI DACKWEILER Alexander Basta zeigt 33 schwarzwei­ße Foto-Porträts von Wohnungslo­sen. Die Ausstellun­g in der Evangelisc­hen Kirche ist bis zum 4. April zu sehen.

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