Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Das Tierversuchslabor
Über das hermetisch abgeriegelte Gebäude mit den verhangenen Fenstern gibt es viele Gerüchte. Tierschützer vermuten grausame
Blick in das Versuchs- und Forschungsgebäude verweigert.
Nach zähem Ringen und einigen Bedingungen (keine Namensnennung und Bilder von Mitarbeitern aus Sorge vor Anfeindungen und Bedrohungen sowie Mitspracherecht bei der Fotoauswahl) werden wir an diesem Montagvormittag fast anderthalb Stunden lang durch je- des Stockwerk des Gebäudes geführt, das seit drei Jahren „Zentrale Einrichtung für Tierforschung und wissenschaftliche Tierschutzaufgaben“(ZETT) heißt. Das hört sich besser an als TVA (Tierversuchsanlage), wie es noch über den Schwarzen Brettern steht. „Über unsere Stockwerke ganz ohne Fenster gibt es ja viele Gerüchte“, sagt der lang- jährige Tierschutzbeauftragte, der Tierarzt und Fachtierarzt für Versuchstierkunde ist. Er ist der Chef des ZETT. Dort sind aber „nur“viele Meter lange Rohre für die Klimatisierung untergebracht. Die gesetzlichen Ansprüche für die Tierhaltung seien hoch: „Während Menschen in anderen Gebäuden auf dem Campus im Sommer schwitzen, haben die Tiere hier bei uns immer konstante Temperaturen.“
Für die Hunde gibt es im obersten Stockwerk einen Outdoor-Auslaufbereich: „Der Boden ist beheizt, es gibt sogar Sonnenschutz.“Die Beagle- und Foxhound-Hunde wollen durch das Gitter gestreichelt werden. Sichtbare Verletzungen haben sie nicht. Ein Hund, der in einer Ecke steht, zittert: „Die Hunde sind so viele Menschen nicht gewohnt.“
Während der Führung wird viel über die Besonderheiten der Tierhaltung erzählt und über das Tierschutzgesetz, das genau regele, wie die Tiere gehalten werden sollten und was ihre Bedürfnisse sind. Eine alte Fassung des Tierschutzgesetzes hängt an einer Wand im Eingang.